Franz Schandl, geb. 1960 in Eberweis/Niederösterreich. Lebt als Historiker und Publizist in Wien. Mitglied der Redaktion der Streifzüge.
Schandl, Franz
Aktuelle Beiträge der Autorin / des Autors
Nein statt ja, aber ...
Was ist los?
Ist das Ich ein Ich oder tut es nur so?
Auch wenn es sich noch so viel einbildet: Das allmächtige Ich ist ein Trugbild.
Das Ich ist nicht einfach gegeben. Das von uns beobachtete Exponat ist kein mündiges Exempel oder dergleichen, auch wenn viele es zum Egoisten oder zum Eigenbrötler bringen und sich einbilden, gerade hier ihr Ich gefunden zu haben. Gefunden wurden allerdings nur Rolle und Maske. Nicht mit Individuen haben wir es zu tun, sondern mit Subjekten, d.h. systemisch zugerichteten Domestiken.
Arbeit und Arbeitslosigkeit
Zusammenhang – Identität – Differenz – Konkretion
Was als Differenz gedacht wird, sollte auch als Identität gedacht werden. In den Grundrissen hat Karl Marx die Grundkonstellation Lohnarbeit-Kapital so beschrieben: „Die Arbeit ist nicht nur der dem Kapital gegenüberstehende Gebrauchswert, sondern sie ist der Gebrauchswert des Kapitals selbst. Als das Nichtsein der Werte als vergegenständlichter ist die Arbeit ihr Sein als nichtvergegenständlichter, ihr ideelles Sein; die Möglichkeit der Werte und als Tätigkeit die Wertsetzung.
Die große Freisetzung
Transvolutionäre Mutmaßungen zum elementaren Aufstand
Was ersparen wir uns, wenn es kein Geld mehr gibt? Nicht nur das Geld ersparen wir uns, wir ersparen uns noch viel mehr: Wir ersparen uns, das Leben zu versäumen.
Democrazy!
Verächtliche Widerreden zu einem Form- und Glaubensprinzip
Große Hoffnungen setzte man einst auf die Demokratie, aber Demokratie bedeutet lediglich, dass das Volk durch das Volk für das Volk niedergeknüppelt wird. Man ist dahintergekommen,“ schrieb Oscar Wilde 1891 in seinem brillanten Essay Der Sozialismus und die Seele der Menschen (Zürich 1982, S. 29). Doch der Spuk ist nicht vorbei, er hatte zu Wildes Zeiten noch nicht einmal so richtig begonnen. Selbstbeherrschung, als Selbstzüchtigung schon richtig beschrieben, stand erst in den Startlöchern.
Das Vagante und das Extravagante
Flüchtige Notizen zu Fetisch und Sexualität
Der Sexualfetisch ist in der Konstruktion einer der einfachsten, in seinen unendlichen Varianten aber einer der raffiniertesten und delikatesten Gebrauchswertfetischismen. Aufdringlich, fixiert, früher meist verschämt, zusehends aber unverschämt und allgegenwärtig.
Bewegungen?
Strategische Thesen zur Bilanz einer fetischisierten Form
„Die sozialen Errungenschaften haben immer wieder nur ein schon im voraus feststehendes Ergebnis bestätigt und ihre Siege waren immer die der Ware.“
Der Todestrieb der Konkurrenz
Gegen die Konkurrenten, da müsse man schon sein, gegen die Konkurrenz zu sein, das hingegen sei völlig aussichtslos. Die folgenden Zeilen verstehen sich als ein kontrafaktisches Plädoyer, es doch andersrum zu probieren.
Without money!
Für die Abschaffung eines substituierten Gewaltverhältnisses
„Wer sollte nicht Reichtümer ganz entbehren, die doch nur elend machen und entehren?“
(William Shakespeare, Timon von Athen IV/3, übers. von Erich Fried, Band 3, S. 339)
Staat und Schlepper
Was jeder Ware erlaubt ist, und dem Geld sowieso, das wird den allermeisten Menschen kategorisch verweigert.