Nowak, Jörg
Aktuelle Beiträge der Autorin / des Autors
Massenstreiks und Straßenproteste in Indien und Brasilien
In den letzten fünf bis zehn Jahren kam es in vielen der emerging economies zu größeren sozialen Unruhen, was in einer gewissen Spannung zur oft auch von linken Sozialwissenschaftlerinnen verbreiteten Erfolgsgeschichte dieser Länder steht (Schmalz & Ebenau 2013; May 2013: 264). Am Beispiel von Indien und Brasilien sollen in diesem Artikel das Verhältnis von Massenstreiks und Straßenprotesten und die damit verbundenen klassenpolitischen Implikationen näher betrachtet werden. Beide Länder gehören zu den aufstrebenden Weltmächten, und in ihnen folgten auf hohe Wachstumsraten umfangreiche gesellschaftliche Proteste. In beiden Ländern haben die Straßenproteste international Aufsehen erregt, die Streiks wurden dagegen nur in den nationalen Öffentlichkeiten wahrgenommen. Um diese Informationslücke zu füllen, forsche ich seit Sommer 2013 zu Massenstreiks in Indien und Brasilien. Die Informationen über die Streiks beruhen auf Medienberichten, Sekundärliteratur, politischen Schriften und auf 60 Interviews, die ich in Indien zwischen Oktober 2013 und Januar 2014 durchgeführt habe, sowie auf 75 Interviews zwischen Juli und Oktober 2014 in Brasilien.
Umkämpftes Streikrecht
Das repressive deutsche Streikrecht soll weiter eingeschränkt werden
Das viel diskutierte Gesetz zur Tarifeinheit ist Mitte Dezember vorgestellt worden und soll Anfang 2015 verabschiedet werden.
Selektive Familienpolitik
Gebär-Förderung - aber nicht für alle
Seit 2002 gibt es in Deutschland eine Familienpolitik mit explizit demografischen Zielen: Die Geburtenrate soll gesteigert werden. Entscheidender Hebel ist die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, die zudem als Abschied von konservativen Familienidealen gefeiert wird. Aber: Nicht alle Kinder sind dem deutschen Staat gleichermaßen teuer. Und es geht nicht um Emanzipation, sondern um die Ausbeutung weiblicher Erwerbsarbeit.
Neoliberaler Feminismus und konservative Weiblichkeit
Über die neuen Erbinnen der Frauenbewegung
Der Begriff des Feminismus war in Deutschland in den letzten 15 Jahren zunehmend zum Schimpfwort geworden. Im Zuge der Debatten um eine neue Familienpolitik hat sich diese diskursive Großwetterlage verändert.