Werner Ruf, Prof. em. für internationale Beziehungen und Außenpolitik, Univ. Kassel
Ruf, Werner
Aktuelle Beiträge der Autorin / des Autors
Nahost im 21. Jahrhundert: Kampf der Religionen?
Im Jahre fünf nach den arabischen Revolten sieht die arabische Welt erschreckend aus: Staaten wie Irak und Libyen sind zusammengebrochen, Jemen und Syrien und vielleicht auch Libanon auf dem Weg dahin. Eine nicht mehr überschaubare Zahl von Banden, die sich auf die Religion berufen, verbreiten Angst und Schrecken – bis in die Kanzleien des Westens. Die USA stehen nicht mehr an der vordersten Front der kaum mehr zählbaren bewaffneten Konflikte,1 die die Region wie ein Flächenbrand2 überziehen. Unmittelbar nach dem Sturz des tunesischen Diktators Ben Ali hatte Washington die Arabellion enthusiastisch begrüßt. Philip Crowley, Sprecher des US-Außenministeriums, sagte bei einem Besuch in Algier am 18. Februar 2011: „Der Wandel ist notwendig. Wir ermutigen diesen Wechsel, und wir wollen einen friedlichen Wandel.“3 Fortan setzten sie auf die Muslimbrüder (MB) als neuen stabilisierenden Faktor.
Die NATO und das Feindbild Islam
In seiner berühmten Kairiner Rede sagte Barack Obama, dass die USA keinen Krieg gegen den Islam führen. Die Konsequenz daraus wäre gewesen, auch das Huntington’sche Paradigma vom Kampf der Kulturen als „Folie für politische Entscheidungsfragen“ abzuschaffen. Dies jedoch ist leichter gesagt als getan, wie Werner Ruf analysiert, geht es doch darum, ein über Jahrzehnte aufgebautes Feindbild zu demontieren. Aber was würde das für die Legitimität der NATO bedeuten, zum zweiten Mal ihren Feind zu verlieren“?
Demokratisierung in der arabischen Welt?
Der folgende Aufsatz ist die redaktionelle Bearbeitung eines Vortrags, den Professor Ruf am 7. September in Essener Volkshochschule gehalten hat.
Africom – Ressourcen statt Freiheit. Der Sprung der USA nach Afrika
Der Artikel ist eine erweiterte und überarbeitete Fassung des Beitrages: Geopolitik und Ressourcen: Der Griff der USA nach Afrika, in: Österreichisches Studienzentrum für Frieden und Konfliktlösung.
Militärinterventionen: verheerend und völkerrechtswidrig
Die parlamentarische und außerparlamentarische Diskussion um den Tornado-Einsatz in Afghanistan im Februar/März 2007 hat zum wiederholten Mal gezeigt, dass es in der Gesellschaft eine breite Mehrhei
Barbarisierung der Anderen - Barbarisierung des Wir
Erfolgt ein Zusammenwachsen der Völker auf Grundlage geltender zivilisatorischer Standards oder führt die Entwicklung in jene auch uns entmenschlichende Barbarei, die den "Anderen" zugeschrieben wir
Carlyle:
Ein Investment-Fonds als außenpolitisches Instrument?
Die Geschäftserfolge von Carlyle erscheinen geradezu märchenhaft. Doch nicht jeder Anleger erhält das Privileg, hier sein Kapital vermehren zu dürfen.
Eine Straßenkarte für den Frieden?
Der Konflikt im Nahen Osten und die "Road Map" der UNO. Diese "Straßenkarte zum Frieden" entpuppt aber als unausgewogen und das Gleichheitsprinzip mißachtend im Konflikt zwischen Israel und Paläst
Feindbild Islamismus
Der Weg zur neuen Weltunordnung
Zunehmend wird der Orient als das Übel schlechthin ausgemacht. Daß dabei Völkerrecht wie Rechtsstaatlichkeit auf den Müllhaufen der Geschichte gekehrt werden, scheint fast keinen zu interessieren.