Micha Brumlik, geboren 1947 in Davos, lebt heute in Frankfurt am Main. Seit 2000 ist er dort Professor am Institut für allgemeine Erziehungswissenschaft. Daneben leitet er als Direktor das Fritz Bauer Institut, Studien- und Dokumentationszentrum zur Geschichte und Wirkung des Holocaust. Brumlik publiziert regelmäßig zu geistesgeschichtlichen, pädagogischen, religionsphilosophischen und tagespolitischen Themen. Seine bekanntesten Veröffentlichungen sind Die Gnostiker (1992), Kein Weg als Deutscher und Jude. Eine bundesrepublikanische Erfahrung (1996) sowie Deutscher Geist und Judenhass. Das Verhältnis des philosophischen Idealismus zum Judentum (2000).
Neben seiner akademischen Karriere hat sich Brumlik sich seit Ende der 60er Jahre politisch in der deutschen Linken betätigt, etwa beim Sozialistischen Büro. Schon früh setzte er auf die Partei der Grünen und vertrat sie als Stadtverordneter in Heidelberg. Immer wieder mischte er sich aus seiner Sicht als linker deutscher Jude in die Debatten über Antisemitismus, Vergangenheitsbewältigung und Geschichtspolitik ein. Anlässlich des Zweiten Golfkrieg 1991 kritisierte er die Friedensbewegung und die Grünen: Er warf ihnen vor, die Bedrohung Israels durch den Irak nicht zur Kenntnis nehmen zu wollen. Nach dem Rostocker Parteitag im November 2001 trat Brumlik, langjähriger Weggefährte von Joschka Fischer, endgültig bei den Grünen aus, weil er deren Kriegskurs in Afghanistan nicht mittragen wollte.
Brumlik, Micha
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