Monatliches Archiv

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Der letzte Wehrmachtsdeserteur?

Nachruf auf Rainer Schepper (1927–2021)

Kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs, im Januar 1945, wurde der damals 17-jährige Rainer Schepper in die Wehrmacht eingezogen, um an der Ostfront zu kämpfen. Schepper aber wollte nicht in den Krieg ziehen, er wollte weder töten noch sterben. So floh er aus der Armee und desertierte insgesamt dreimal. Dass er dem Standgericht entkam und die Befreiung erlebte, grenzt an ein Wunder. Bernd Drücke erinnert an den 2021 verstorbenen Kriegsgegner und Antifaschisten. (GWR-Red.)

 

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Sabotiert diesen Krieg!

Gespräch mit einem russischen Anarchosyndikalisten

Ein Krieg, der in Russland nicht so heißen darf; Propagandageheul auf allen Seiten; Presse-, Meinungs- und Versammlungsfreiheit außer Kraft – die Lage seit dem russischen Überfall auf die Ukraine ist denkbar unübersichtlich. Unser Gesprächspartner, ein russischer Anarchosyndikalist, bewahrt dennoch klaren Kopf.

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Narendra Modis sichere Positionen

Indien feiert in diesem Jahr den 75. Jahrestag seiner Unabhängigkeit. Am 15.August wird Premierminister Narendra Modi bereits zum neunten Mal die traditionelle Rede vom historischen Roten Fort in Neu-Delhi halten und nicht versäumen, die Erfolge seiner hindunationalistischen Politik zu würdigen. Persönlichkeiten wie Mahatma Gandhi und Jawaharlal Nehru, die den Kampf gegen die britische Kolonialherrschaft prägten, werden weit in die Vergangenheit gedrängt oder tot geschwiegen.

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Boykott. Boykott?

Fast unmittelbar nach dem russischen Überfall auf die Ukraine brach eine Reihe deutscher Forschungseinrichtungen und Universitäten sämtliche Beziehungen zu ihren russischen Partnerinstitutionen ab. In Übereinstimmung mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) kündigten sie an, sämtliche Zusammenarbeit, was den Austausch von Wissenschaftspersonal und Studierenden betrifft, einzustellen.

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Pränataltests

Die nächste Eskalationsstufe – Bluttest auf Trisomien wird Kassenleistung

Zehn Jahre sind seit der Markteinführung des Nicht-invasiven Pränataltests (NIPT) vergangen. Die unmittelbar bevorstehende Kassenfinanzierung des Tests markiert die nächste Eskalationsstufe der Normalisierung vorgeburtlicher Diagnostik. Zeit für einen Rück- und Ausblick.

Kompletter Schwerpunkt unter: https://www.gen-ethisches-netzwerk.de/publikationen/gid/260

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Wie wir Europa verlieren

Es gab 1990 einen kurzen historischen Augenblick, in dem der gesamte europäische Kontinent zum Gegenstand der politischen Strategie wurde. Was Gorbatschow das gemeinsame Europäische Haus nannte, inspirierte die politischen Vorstellungen jener Zeit. Es beeinflusste damals auch die ost- und westdeutsche Außenpolitik und führte letztendlich zur Charta von Paris 1990, die ein friedliches, geordnetes Zusammenleben aller auf dem europäischen Kontinent als Ziel anstrebte.

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Der Wert der Kunst im Buch

in (14.03.2022)

Der Wert der Kunst lässt sich nicht auf den Warenwert künstlerischer Arbeiten reduzieren. Sie ist das wert, was wir ihr „an Aufmerksamkeit, also an Lebensenergie und Lebenszeit“ zu spenden bereit sind, schreiben Christian Saehrendt und Stehen T. Kittl in ihrer unterhaltsamen Studie zur Gegenwartskunst. Der symbolische Wert ist schließlich selbst erst die Voraussetzung für den ökonomischen Wert von Kunst, wie schon Pierre Bourdieu betont hatte. Zudem ist er prekär. Es gibt keine ewigen Werte im Kunstfeld, ständig muss an ihnen gearbeitet werden.

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Kunst als Veredelung

Eine Weile wollten die linksliberalen Bürger*innen es so aussehen lassen, als wäre in der Nazizeit nur eines nicht entartet gewesen: die Kunst. Das könnte sogar ein Topos der Nachkriegsliteratur sein. Wer ein westdeutsches Gymnasium durchlaufen hat, erinnert sich an den verfolgten, edlen Künstler in der Deutschstunde (1968) von Siegfried Lenz und an die verfolgte, edle Skulptur à la Barlach in Sansibar (1957) von Alfred Andersch. 

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Finanzielle Unabhängigkeit

Der Wert und die verrohten Subjekte der Kulturindustrien

Im Rahmen meiner akademischen Tätigkeit habe ich die Möglichkeit, mein anhaltendes Interesse an künstlerischer Arbeit und der Politik ihrer „Außergewöhnlichkeit“ über einen Masterstudiengang „Kulturindustrie“ zu verfolgen, der das Genre der „Kultur- und Kreativindustrien“ als Management-Ausbildung sowohl verkörpert als auch auf den Kopf stellt. Konkret konzentriert sich der Studiengang auf die Kluft zwischen der Widerstandsfähigkeit von Ideologien der Kreativität in der Wirtschaft und der tatsächlichen Prekarität der Arbeitsbedingungen.

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