Theologie der Befreiung ? Etikettenschwindel oder Schritte zur Emanzipation

Obwohl ich scherzhaft gelegentlich sage: „Marx war der fünfte Evangelist!“ . . . Schon in seiner Doktorarbeit finden sich eminent theologische Sätze.

Hugo Chávez in Venezuela, Luis Inácio Lula da Silva in Brasilien oder Evo Morales in Bolivien wie auch andere Linke in Lateinamerika berufen sich auf Elemente der Basisreligionen in ihren Völkern und insbesondere auf Lehren aus der Theologie der Befreiung. Ähnliches geschah beim Kampf gegen die Apartheid in Südafrika, wo ANC- Führer wie Nelson Mandela sich von den Basisgemeinden in den Townships oder von Theologen, Priestern und selbst Bischöfen wichtige Stichworte geben ließen. Das Phänomen der Religion ist weltweit ja keineswegs weniger geworden, wie aufgeklärte Intellektuelle aus den Metropolen immer wieder feststellen müssen. Und in all jenen Länder, in denen einst mit der Kolonisierung auch die christliche Mission Fuß fasste, haben sowohl die Ureinwohner wie auch viele der dort Assimilierten ihre eigenen kulturell-religiösen Traditionen in die von Europa überkommenen Formen der Kirchenbildungen eingebracht und mit eigenem religiösen Leben erfüllt.

1. Religion der Basisgemeinden als Herausforderung für die Theologie

Viele dieser Dritte-Welt-Gemeinden singen und beten nicht nur viel bunter und fröhlicher, sie engagieren sich zugleich in den politischen und sozialen Auseinandersetzungen ihrer Länder. Die Anfragen ihrer Gemeinden brachten viele Pfarrer zu einer sozial-materialistischen Bekehrung:Um zu verstehen, wie in den Zeiten des Kapitalismus Reichtum aus Armut produziert wird, griffen sie zu marxistischen Einsichten. Der Marxismus wird von ihnen als ein soziologisch-ökonomisches Ana– lyseinstrument gebraucht. Sie verstehen sich in der Regel nicht als Marxisten, sie bleiben Christen. Auch wollen sie treue Anhänger ihrer Kirchen bleiben. Sie möchten aber die traditionelle Kirche wachrütteln, damit auch die Bischöfe die Frage der Befreiung als gesamtkirchliche Aufgabe akzeptieren, besonders die Befreiung der Armen – wie es ja die Bibel fordert. Die Kirche habe eine „vorrangige Option für die Armen“ zu treffen. Und eine Mehrheit der Bischöfe Lateinamerikas, ausgehend von ihrer Konferenz 1968 in Medellin, hat solchen sozialen Zielen bis in die Achtzigerjahre zugestimmt. Der Erzbischof von El Salvador Óscar Romero wurde wegen seiner eindeutigen Option für eine Kirche der Armen von den Militärs am Altar während einer Eucharistiefeier erschossen.Auch wenn der Gegenschlag der Papstkirche – im Einklang mit CIA und US-Regierung 1 – inzwischen ein gewaltiges Roll-Back gebracht hat, gibt es nach wie vor eine große Anzahl von sozial engagierten Basisgemeinden.Die Theologie der Befreiung ist keineswegs tot, sie greift graswurzelartig um sich, das gegenwärtige Erwachen in Lateinamerika ist jedenfalls ohne ihren Beitrag nicht zu verstehen.

2. Befreiungstheologie – ein Etikettenschwindel?

Rechte wie ein Teil der Linken behaupten oft, bei der Theologie der Befreiung handele es sich um Etikettenschwindel. Von konservativer Seite heißt es dann: „Das ist keine Theologie, sondern marxistischer Atheismus“, eine Art trojanisches Pferd der Kommunisten, das die Befreiungstheologen in die ansonsten doch gut befestigte katholische Kirche eingeschleust haben. Von links andererseits hört man: „Die Priester reden von Befreiung, meinen aber nur eine geistliche Erlösung, sozusagen eine Verkirchlichung des Kampfes um Befreiung“ – ein Pseudo-Marxismus ohne Zähne. Mit dem Vorwurf von rechts wäre die Position der katholischen Amtskirche bestätigt, die spätestens mit dem Amtsantritt des konsequenten Antikommunisten Karol Wojtyla 1978 als Papst Johannes Paul II. zur bestimmenden Politik Roms geworden ist. Insbesondere der bald zum Präfekten der Glaubenskongregation berufene Kurienkardinal Josef Ratzinger ging – und geht heute als Papst Benedikt XVI. erst recht – davon aus, dass die sozial orientierten Basisgemeinden ihr kirchliches Fundament aufgegeben hätten. Von Rom wurden nur noch konservative Bischöfe berufen, linke Kleriker in vielen Positionen immer öfter zur von Rom definierten katholischen Ordnung gerufen. Gustavo Guitérrez wurde zeitweilig mit Publikationsverbot belegt, ebenso Leonardo Boff, der letztendlich sein Priesteramt aufgeben musste und schließlich als Berater von Lula tätig wurde. Zuletzt, in diesem Jahr, wurde das Verdikt der Glaubenskongregation gegen Jon Sobrino ausgesprochen, er habe die irdische Seite der Person Jesu Christi zu stark betont, sodass die göttliche Seite verschwinde. Die päpstliche Verurteilung ist in diesem Fall deshalb besonders abstoßend, anmaßend und geradezu zynisch, weil der Theologieprofessor und Jesuit Sobrino der einzige Überlebende einer Hinrichtungsaktion des salvadorianischen Militärs ist. Sechs Professoren und Priester sowie die Köchin und deren Tochter wurden in der Nacht des 16.November 1989 auf ihrem Universitätsgelände umgebracht. Rom hat offenbar keine Skrupel, den Ermordeten selbst die Schuld an ihrem Tod zu geben: Die Jesuiten haben sich eben zu sehr mit der Befreiungsbewegung eingelassen, sie sind einfach zu „weltlich“ geworden. Die „Theologie der Befreiung“ soll mit Stumpf und Stiel aus dem Schoß der Papstkirche ausgestoßen werden. Sie sei keine „Theologie“ mehr, also keine „Lehre von Gott“, sondern eine marxistisch orientierte „Anthropologie“.Die Basisgemeinden, die sich z. B. bei den Landbesetzungen in Brasilien engagieren, seien entweder von marxistischen Priestern verführt – oder längst zu revolutionären Zellen mutiert, die nicht mehr mit dem Segen der Kirche rechnen könnten. Der Vorwurf von links hat nicht derart direkte Auswirkungen wie jener von rechts, wo mit Geldentzug, Exkommunikation, Vertreibung und Massakern, gar mit Bischofs- und Priestermorden gearbeitet wird. Zwar hat es in den Zeiten des noch von Moskau dominierten Weltkommunismus auch von orthodox-kommunistischer Seite taktische Vorsicht, gelegentlich auch aufgezwungene Trennungen in Bündnisfragen gegeben, die heute so nicht mehr greifen. Aber der innere Vorbehalt gegen Religion, Glauben und Theologie vieler Marxisten ist m. E. bis heute nicht zu leugnen. Er verhindert oftmals eine unbedingte Solidarität. Linke Christinnen und Christen, wie z. B. die Gruppen der „Christen für den Sozialismus“ (zu denen ich mich zählen darf), treffen auf Erstaunen:Ob es denn so etwas überhaupt geben könne? Manchmal spürt unsereins auch ein gewisses Misstrauen: Will der uns am Ende nicht nur für seine Kirchenzwecke vereinnahmen? Deshalb möchte ich aus meiner Erfahrung eines evangelischen Theologen und Pfarrers aus der BRD sowohl in einer Arbeitergemeinde wie auch im Studentenpfarramt einige Einschätzungen geben, um ein vielleicht besseres Verständnis untereinander zu ermöglichen.

3. Zur Einschätzung der Religion in der kommunistischen Tradition

Zu fragen wäre, ob die Weichenstellungen insbesondere von Lenin, in Ansätzen aber auch vom alten Engels, eigentlich immer noch gültig sein sollen? Handelte es sich bei beiden nicht letzten Endes um sehr zeitbedingte Warnungen vor Religion und zugleich vor einem Staatskirchentum, das z. B. in Preußen und dann im Deutschen Reich ja nahtloser Ausdruck einer Herrschaftsideologie war? – Ich gebe zu, auch heute noch verstehen sich die beiden großen sogenannten Volkskirchen gerne als religiös-ideologische Wasserträger für die herrschenden Kreise.Aber ihre Macht und ihr Einfluss als Bischöfe und Präsides sind im Schwinden begriffen – und das ist gut so. Stattdessen treten auch hierzulande Gemeindegruppen für Frieden und Gerechtigkeit oder für Kirchenasyl in Erscheinung; und es gibt eine,wenn auch kleine Zahl von Freunden und Freundinnen, die sich einer Theologie der Befreiung in Europa verpflichtet wissen. Noch gravierender als beim alten Engels, der ja auch die Heuchelei seiner eigenen Familienfrömmigkeit einer Wuppertaler Fabrikantensippe verarbeiten musste, war als Erfahrungshintergrund das machtvolle und abschreckende Agieren der orthodoxen Staatskirche im zaristischen Russland für Lenin. Nur so sind jene geradezu feindseligen Ausfälle zu verstehen, die er z. B. 1905 in seiner Schrift „Sozialismus und Religion“ formuliert hat. Dort kann er beispielsweise das Marxsche Diktum von „Religion“ als „Opium des Volks“ nur in seiner verderblichsten Form gelten lassen. Lenin schrieb: „Die Religion ist eine von verschiedenen Arten geistigen Joches, das ... auf den durch ewige Arbeit für andere, durch Not und Vereinsamung niedergedrückten Volksmassen lastet.“ 2 Lenin verwarf vehement Vorschläge von Mitstreitern, doch religiöse Haltungen auch positiv für den Aufbau des Sozialismus zu beerben. Für ihn blieb auch später gültig: „Die Religion ist eine Art geistigen Fusels, in dem die Sklaven des Kapitals ihr Menschenantlitz und ihre Ansprüche auf ein halbwegs menschenwürdiges Leben ersäufen.“ 3 Lenins Einschätzungen zur Religion sind in der Sowjetunion mit der Ausrufung des „Großen Vaterländischen Krieges“ und der Einbindung der Russisch-Orthodoxen Kirche in den Krieg gegen den Überfall Hitler-Deutschlands beiseite gelegt worden.Auch in den sozialistischen Volksdemokratien nach 1945 stand nicht so sehr die völlige Absage an Religion auf dem Programm, Religion wurde als „Privatsache“ behandelt. In der DDR kam es gar zu Staatskirchenverträgen bis hin zu finanziellen Förderungen der Ost-Kirchen; die Evangelische Kirche definierte sich als „Kirche im Sozialismus“. Dennoch blieb der gegenseitige Vorbehalt zumeist bestehen, Lenins Schriften mit den Aufweisen einer angeblichen Unvereinbarkeit im Weltanschaulichen wurden in der DDR immer wieder als handliche Taschenbücher aufgelegt. Ähnliches geschah seitenverkehrt aber auch durch die Kirchen. Uwe-Jens Heuer hat über all diese Fragen ein sehr informatives Buch geschrieben: „Marxismus und Glauben“ (Hamburg 2006). Er plädiert für mehr Verständnis untereinander, will für sich als überzeugten marxistischen Materialisten und Atheisten sogar einen „Glauben“ an die kommunistischen Grundüberzeugungen reklamieren. Was er m. E. zu wenig sieht, ist die stattfindende Bedeutungsänderung auf christlich-religiöser Seite, die von der Theologie der Befreiung ausgegangen ist und keineswegs durch Dekrete aus Rom rückgängig gemacht werden kann. Auch kommt die Auslotung der vielen Hinweise bei Marx auf eine positive „Aufhebung“ der religiösen Traditionen ein wenig zu kurz.

4. Die Entdeckung der Marxschen Religionskritik

Viel differenzierter als beim späten Engels und vor allem weit qualifizierter als bei Lenin hören sich jene Sätze an, mit denen Marx in der "Einleitung" zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie die religiösen Bedürfnisse zu erfassen sucht: „Die Religion ist Opium des Volks“ – also zunächst eine Droge, die sich das Volk selber schafft und genießt.Da steht nicht: „Opium für das Volk“, zurechtgebraut von den Herrschenden – obwohl das ja oft genug versucht wird, allerdings auf Dauer mit wenig Aussicht auf Anklang. Weiter heißt es bei Marx, „Religion“ ist sowohl „Ausdruck des wirklichen Elends“ wie zugleich „die Protestation gegen das wirkliche Elend“, sie ist „Seufzer der bedrängten Kreatur“. 4 Die „Seufzer der bedrängten Kreatur“ kann man doch nicht wissenschaftlich weginterpretieren oder gar staatlich verbieten! Den religiösen Protest gegen das wirkliche Elend muss man doch aufgreifen und, wenn es geht, in wirkungsvollere Bahnen lenken; aber nicht bespötteln oder administrativ unterbinden wollen … Wie Feuerbach verstand Marx die religiösen Ideen als Projektionen bisher nicht erfüllter menschlicher Wünsche. Doch anders als Feuerbach hat Marx aufgezeigt, dass die die Religion auslösenden und mit Religion und Kult beantworteten Sehnsüchte Ausdruck von unterdrückerischen Verhältnissen sind, in denen Menschen um ihre Freiheit gebracht,mit dem Tode bedroht und in gegenseitige Feindschaft getrieben werden, kurz: um ihr volles Menschsein auf dieser Erde betrogen werden, weshalb sie sich Erfüllung nur noch in einem jenseitig vorgestellten Himmel erträumen. Die „Aufhebung der Religion als des illusorischen Glücks ist die Forderung seines wirklichen Glücks“. 5 Wahrhaftige Religion enthält also in sich die Aufforderung, aus der Illusion in das wirkliche Glück, aus der imaginierten Freiheit zur tatsächlichen Freiheit zu gelangen. Wenn die Kritik die „imaginären Blumen“ (der Religion) „an der Kette“ der Versklavung zerpflücken will – und diesen Satz sollte sich jeder marxistisch orientierte Freidenker zu Herzen nehmen –, dann kann es nicht darum gehen, dass der Mensch die „phantasielose, trostlose Kette trage“ – was ja nur in Zynismus, Stumpfsinn, bis hin zum besinnungslosen Pornokonsum per Fernsehen oder Internet führen kann. Und was sonst noch heute die neoliberal agierende Kulturindustrie für die unmündig gehaltene Bevölkerung bereithält.Auch der Alkoholismus der Massen spielt seine Rolle als Religionsersatz. Und Gorbatschows vergebliche Versuche, den Alkoholmissbrauch selbst an den Arbeitsstätten einzuschränken, machten jedem Einsichtigen lange vor 1989/90 klar, dass hier religiöse Aufklärung und atheistische Propaganda keineswegs den Bedarf an Opium im Marxschen Sinne gestillt hatten – nur dass an die Stelle von Religion nun der wirkliche „Fusel“ getreten war. Das Ziel aber muss doch sein, dass jede und jeder die „Kette abwerfe“ und die „lebendige Blume breche“. 6 Das religiöse Erbe verweist auf ein „Blumen“-Erbe, das auch darauf harrt, in einer befreiten Gesellschaft zum Blühen gebracht zu werden. Und dann folgt bei Marx ein Satz des wahren Glaubens: “Die Kritik der Religion endet mit der Lehre, dass der Mensch das höchste Wesen für den Menschen sei, also mit dem kategorischen Imperativ, alle Verhältnisse umzuwerfen, in denen der Mensch ein erniedrigtes, ein geknechtetes, ein verlassenes, ein verächtliches Wesen ist.” 7 – Es gibt also im Marxismus durchaus ein höchstes Wesen für den Menschen, nämlich „den Menschen“: jeder Mensch in seiner Bedürftigkeit nach Freiheit, Gerechtigkeit und Glück. Denn „die freie Entwicklung eines jeden (und einer jeden) (ist) die Bedingung für die Entwicklung aller“, wie es im Kommunistischen Manifest heißt.Und so gibt es nach Marx auch eine Tafel der Gebote, einen kategorischen Imperativ, nämlich (noch einmal):Alle Verhältnisse umzuwerfen, die erniedrigen, die knechten und versklaven, die einsam und verlassen machen, die mutlos machen und zur Verachtung durch andere und einen selber führen. „Kritik der Religion“ im wohlverstandenen Marxschen Sinne meint also nicht platte Abschaffung der Religion. „Kritik“ wird von Marx analog zu Kant gebraucht, der ja in seiner „Kritik der reinen Vernunft“ auch nicht die Vernunft abschaffen, sondern aus ihren Entstellungen befreien wollte. Hinzu kommt für Marx die Hegelsche Dialektik, also eine „Aufhebung“ der Religion, wobei überhaupt erst ihre Wahrheit ans Licht gebracht werden könnte. In der Religion der bisherigen Menschen, sofern sie noch nicht völlig zum Mummenschanz verkommen ist, scheint etwas auf, das noch nicht da ist, aber in Erscheinung treten will und kann. Aus ihrem Missbrauch, der auch ihr einfach nur hingenommener Gebrauch sein kann, wäre das herauszuarbeiten, was bisher unabgegolten ist.

5. Marx als Theologe – seine Kritik Gottes

Auch Karl Marx war ein Mensch und Wissenschaftler seiner Zeit – wie sollte es anders möglich sein? Obwohl ich scherzhaft gelegentlich sage: „Marx war der fünfte Evangeist!“ Er hat wie kein anderer des 19. Jahrhunderts auch die Philosophie und Theologie seiner Zeit bearbeitet und zu neuen Analysen geführt, die m. E. noch gar nicht richtig in ihrer umwälzenden Bedeutung erkannt worden sind. Schon in seiner Doktorarbeit finden sich eminent theologische Sätze. So, wenn er sich auf Epikur beruft und dekretiert: „Gottlos aber ist nicht der, welcher mit den Göttern der Menge aufräumt, sondern der, welcher die Vorstellungen der Menge den Göttern andichtet.“ 8 Die Träume und Wünsche, die verdrängten Sehnsüchte in ein göttliches Jenseits zu verlagern, um auf Erden weiter Unrecht und Unterdrückung bestehen zu lassen – das ist in Wahrheit gottlos.Die Staatskirchen und Staatsphilosophien sind die eigentlich Gottlosen, sie sind die wahren „Atheisten“.Denn – so weiter Marx – es ergehe mit Prometheus dieser „Spruch (der Philosophie) gegen alle himmlischen und irdischen Götter, die das menschliche Selbstbewusstsein nicht als die oberste Gottheit anerkennen: Es soll keiner neben ihm sein.“ Für einen Theologen scheint hier das 1. und 2.Gebot aus dem Mose-Dekalog auf: „Ich bin der Herr, dein Gott, der dich aus Ägyptenland geführt hat, aus der Knechtschaft. Du sollst keine anderen Götter haben neben mir. Du sollst dir kein Bildnis noch irgendein Gleichnis machen weder von dem, was im Himmel noch auf Erden oder im Wasser, unter der Erde ist; bete sie nicht an und diene ihnen nicht!“ (vgl. 2.Moses, 20, 2 ff.) Oder der Psalm 82, wo es u. a. heißt: „Gott steht auf in der Gottesgemeinde und ist Richter unter den Göttern: ‚Wie lange wollt ihr unrecht richten und die Gottlosen vorziehen? Schafft Recht dem Armen und der Waise und helft dem Elenden und Bedürftigen zum Recht! Errettet den Geringen und Armen und erlöst ihn aus der Gewalt der Gottlosen.’ Aber“, heißt es dann resignierend, „sie lassen sich nichts sagen und sehen nichts ein, sie tappen dahin im Finstern. Darum wanken alle Grundfesten der Erde.“ Deshalb ergeht das Urteil: „Wohl habe ich gesagt: Ihr seid Götter …; aber ihr werdet sterben wie Menschen und wie ein Tyrann zugrunde gehen.“ Marx war ein exzellenter Kenner biblischer und theologischer Texte, schließlich hat er als Assistent eine Zeitlang mit dem Theologiedozenten Bruno Bauer zusammengearbeitet, bis er auch dessen beschränkte Sicht ad acta legen konnte. Den Theologen Feuerbach hat er immer gewürdigt, doch war er davon überzeugt, dass er und sein Freund Engels weiter zu gehen hatten, dass erst sie mit dem dialektischen Materialismus die ganze Religionskritik zum Ziel führen konnten. Deshalb machten sie sich an die Kritik der politischen Ökonomie. Sie wollten die realen Verhältnisse auf der Erde analysieren, um den Himmel besser zu verstehen, ihn zu entvölkern und zu reinigen. Ob da dann noch ein Gott übrig bliebe, ein höchstes Wesen? Ich denke diese Frage muss unbeantwortet bleiben – sie ist eine „mu-Frage“, wie die Buddhisten sagen. Eine mu-Frage kann nur falsche Antworten hervorrufen:Wer zum Theismus neigt, muss die Frage beantworten:Welchem Gott dienst du? Ein Ja genügt nicht.Aber wer Nein sagt, es gibt keinen Gott, ich bin Atheist, der muss sich fragen lassen, womit er oder sie diese Leerstelle füllt. Welches ist dann dein höchstes Gut? Luther sagt: „Woran du dein Herz hängst, das ist dein Gott.“ Auch wenn du dies „woran“ nicht „Gott“ nennen magst. Immerhin lasen wir ja beim jungen Marx: Kein Gott als nur jener, der das menschliche Selbstbewusstsein als Gottheit anerkennt.Oder er spricht von „dem Menschen“ als „höchstem Wesen“, und definiert dann dessen Gebot: Alle Verhältnisse umzustürzen, die erniedrigen, knechten, verlassen und verächtlich machen. Der bürgerliche Atheismus, der seit der französischen Revolution aufklärerisch verkündet wird – kennt der keine letzten Autoritäten, keine göttlichen Gebote? 9 Haben nicht gerade in dieser Angelegenheit Marx und Engels eine gewaltige Aufklärungsarbeit geleistet, eine Demaskierung sondergleichen? M. E. kann und muss man die drei Bände des „Kapital“ ebenso wie die „Grundrisse“ als eine präzise Analyse dessen lesen, was diese kapitalistische Welt im letzten bewegt. Die Gesetze der Mehrwertproduktion sind eherne Gesetze der Ausbeutung, die Gesetze des Marktes mit Wettbewerb, dem der Krieg aller gegen alle zu Grunde liegt, das unbedingte Gesetz der unaufhörlichen Kapitalakkumulation sind das Grundgesetz der wirklichen kapitalistischen Gesellschaft, die „Plusmacherei (ist) der fremde Gott“, der sich zunächst „neben die alten Götzen Europas auf den Altar stellte und sie … mit einem Schub und Bautz über den Haufen warf“. Nicht mehr die 10 Gebote aus dem 2. Buch Mose gelten, es heißt jetzt: „Akkumuliert! Akkumuliert! Das ist Moses und die Propheten!“ 10 Das berühmte „Fetischkapitel“ im „Kapital“, Bd. I, wo jede Ware als Fetisch, also als kleiner Gott dechiffriert wird, und insbesondere Geld und Kapital als höchster Fetisch, also als Hauptgott dieser Gesellschaft analysiert werden, ist m. E. in den Auseinandersetzungen mit den Neoliberalen und ihrem Gott „Weltmarkt“ noch keineswegs genügend ausgelotet.Auch Linke meinen ja, es gehe mit dem Schlagwort „Fetischismus“ nur um ein bisschen Kritik an Werbung und Bankenprotz. Nein, die Grundsubstanz der harten materiellen Marktgesetze ist gemeint, es geht um die Gesellschaftsordnung des Kapitalismus, um seine Produktionsverhältnisse: Da regiert ein unerbittlicher Gott, dem Jahr für Jahr Millionen Menschenleben geopfert werden. Also auch und gerade die materialistische Untersuchung der Realität ist Ausführung der Kritik der Religion, der Kultur, wie des ganzen „Überbaus“. Es ist auch eine kritische Theologie. Marx selber gibt ja derartige Hinweise immer wieder, so, wenn er in einer Fußnote im 1.Band des Kapitals seine Methode erläutert: „Es ist ja in der Tat viel leichter, durch Analyse den irdischen Kern der religiösen Nebelbildungen zu finden als umgekehrt, aus den wirklichen Lebensverhältnissen ihre verhimmelten Formen zu entwickeln. Die letztere ist die einzig materialistische daher wissenschaftliche Methode.“ 11

6. Biblische Begriffe, befreiungstheologisch gedeutet 6.1

Die zentrale Gottes-Offenbarung geschieht gegenüber Moses in Ägypten. Moses ist als Hebräer geboren, aber als Adoptivsohn der Tochter des Pharao privilegiert. Als er herangewachsen ist, sieht er die Not und das Seufzen seiner Landsleute, die, in Sklaverei gehalten, immer härtere Arbeiten beim Ziegelbrennen zu verrichten haben.Moses erschlägt einen der ägyptischen Sklaventreiber und muss fliehen. In der Wüste erlebt er dann eine Gottesoffenbarung:Eine Stimme aus einem flammenden Dornbusch spricht zu ihm, „Ich bin der Gott deines Vaters, der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs. … Ich habe das Elend meines Volkes in Ägypten gesehen und ihr Geschrei über ihre Bedränger gehört; ich habe ihr Leiden erkannt. Und ich bin herniedergefahren, dass ich sie errette aus der Hand der Ägypter und sie herausführe aus diesem Land in ein gutes und weites Land, in ein Land, darin Milch und Honig fließt.“ Und dann erhält Moses den Auftrag: „Geh hin, ich will dich zum Pharao senden, damit du mein Volk, die Israeliten, aus (dem Sklavenhaus) Ägypten führst!“ (2.Mose, 3,10) Vielleicht ist unter Ihnen noch bekannt, wie hart dann letztendlich der Befreiungskampf in Ägypten ausgefochten wird: bis hin zur Tötung aller ägyptischen erstgeborenen Kinder und schließlich durch Ersäufen des pharaonischen Heeres in den Fluten des Roten Meeres. Es geschehen, laut Erzählung, allerhand wunderbare Eingriffe auch der göttlichen Kraft – aber Moses und sein Bruder Aaron und viele andere müssen in Bewegung gesetzt und zum Kampf bereit werden. Interessant ist noch ein durchaus philosophisch zu wertender Hinweis zur göttlichen Kraft. Der Gott hatte sich ja zunächst vorgestellt als Gott der Väter. Aber Moses ist der Meinung, dieser Rückbezug auf die Stammestradition werde wohl kaum seine seit Generationen versklavten Landsleute motivieren können; sie würden fragen:wer ist denn dieser Gott der Väter, ein Gott der Vergangenheit? Wo war der denn bisher, hat der überhaupt noch irgendeine Bedeutung? Wie ist dein „Name“ heute? Und „Name“ meint im Hebräischen immer die Frage nach der Macht. Auf diese geradezu ungläubige Frage erhält Moses mehrere Antworten: 1. Ich werde mit euch sein, wenn ihr mit Pharao kämpfen müsst – glaub das einfach. 2. Das ganze Volk wird mich nach und nach begreifen, nämlich erst, wenn sie die Befreiung geschafft haben, werden sie alle an mich glauben und mir Dankopfer bringen – außerhalb des Sklavenhauses, in der Wüste. Und 3. (jetzt kommt die fast philosophisch zu deutende Aussage zum Gottes-Namen und seiner Macht):Mein jetziger Name ist JHWH, gesprochen vielleicht Jahwe, in unserer Bibel übersetzt mit „Herr“. Für diese 4 Buchstaben gibt die Bibel eine merkwürdige Erklärung; sie seien die Abkürzung von „Ich werde sein, der ich sein werde“. Das heißt doch nichts anderes als: dieses Sein Gottes ist im Werden. Dessen Sein ist eine Komponente der Zukunft, weil abhängig von denen, die in seinem Namen agieren.Und sein und ihr Agieren hat eine eindeutige Ausrichtung: Befreiung. Also nicht die Frage wird behandelt:Gibt es einen Gott? Sondern einzig die Frage:Welcher Gott hat welche Macht und was oder wer wird in der Zukunft Geltung beanspruchen? Es soll gelten: Gott, die Befreiung aus Sklaverei.

6.2 Die Menschwerdung Gottes

Zur einzig gültigen theologischen Relevanz nach der Qualität eines „Gottes“ passt jene Aussage aus dem Neuen Testament, wo es heißt: „Unser Gott ist Mensch geworden“ – er hat sich inkarniert, also Weltgestalt angenommen in Jesus von Nazareth, der bei seinem Erstauftritt ja die Worte aus Jesaja für sich in Anspruch nimmt: Der Geist „Jahwes ist auf mir, auszurufen die froh und frei machende Botschaft für die Armen; er hat mich gesandt zu predigen den Gefangenen, dass sie frei sein sollen, und den Blinden, dass sie sehen sollen, und den Zerschlagenen, dass sie frei und ledig sein sollen, zu verkünden das Gnadenjahr Jahwes/des Herrn.“ (vgl. Lukas 4, 18 – 21) Letzteres meint:Ausgerufen wird ein Jahr der Befreiung von Sklaverei und ein Jahr des Schuldenerlasses, wie in alttestamentlichen Zeiten angekündigt. Dieser Mensch gewordene Gott, später auch Christus oder Messias genannt, heilt Kranke, vertreibt die bösen Geister aus Lähmung vor Römer- und Tempelherrschaft, fordert Solidarität ein, vorwiegend mit allen Armen.Er lehrt und praktiziert das Teilen (Speisung der Fünftausend).Er legt sich mit den Mächtigen seiner Zeit an, der pharisäischen Aristokratie, den Schriftgelehrten und Tempeldienern. Er verprellt die Reichen, sofern sie nicht alles den Armen geben. Und gerät schließlich in die politischen Hände der römischen Besatzungsmacht und der Satrapen-Königsherrschaft eines Herodes, die ihn im Zusammenspiel hinrichten.

6.3 Kreuz und Auferstehung

Erst die lateinamerikanische Befreiungstheologie hat einen Großteil der unterdrückerischen Praktiken der Kirchen-Kreuzigungstheologie ad acta legen können, indem sie einfach die Texte genauer las und sich vor allem von den Armen aus den Basisgemeinden sagen ließ, wo die heutigen Kreuzigungen immer noch stattfinden, nämlich unter den um ihr Land kämpfenden Landbewohnern, die einfach von den Todesschwadronen der Latifundienbesitzer hingemetzelt werden. Oder an Che Guevara, an Oscar Romero, an all den im Befreiungskampf um ihr Leben Gebrachten. In ihren Gemeindeversammlungen werden die Namen der Märtyrer immer wieder verlesen.Und dann ruft die Gemeinde: „Presente!“ Er und sie sind hier, auferstanden in unserem solidarischen Kampf und Einsatz für Befreiung und aufrechten Gang! – Nichts anderes lesen wir als realistischen Kern in den biblischen Ostergeschichten. Ich möchte noch einen anderen Strang der Kreuzesauslegung stark machen, nämlich jenen der Sündenbefreiung als Aufhebung von Lähmung und Angst: Ja, auch heute noch, selbst in unserem Land, müssen GenossInnen ihre Gesundheit, u.U. ihr Leben aufs Spiel setzen beim Kampf gegen ungerechte Verhältnisse, wie zuletzt in Heiligendamm. Sie werden ausgegrenzt, bespitzelt, oft enden sie als Enttäuschte, ohne Perspektive. Warum? Weil wir anderen, auch ich selber, uns zu wenig eingemischt haben. Vielleicht bin ich aus Angst vor den Mächtigen weggetaucht, habe vor den falschen Göttern Zugeständnisse gemacht? An der Jesusgeschichte kann ich lernen, wie da einer zu Schanden gemacht wurde – auch weil seine Jünger vor Angst ihn allein gelassen haben, ihn verleugnen und verraten. Erst als sie das einsehen (vgl. Petrus), bekommen sie neuen Mut: Sie „sehen“ den Auferstandenen, er verachtet sie nicht, lässt sie nicht mit ihrer Schuld in Verzweiflung allein. Sie hören seine Stimme: „Friede sei mit euch!“ (vgl. Johannes 20,19 – 23) Sie verlieren ihre Angst, gewinnen bald eine tapfere, aus Lähmung befreite solidarische Gemeinschaft, in Galiläa, auch in Jerusalem, schließlich im ganzen Römischen Reich.Was dann, nach einigen Jahrhunderten daraus wurde: furchtbare Herrschaftsideologie, die selber massenhaft Kreuzigungen legitimierte, bedarf immer wieder der Entlarvung als schrecklicher Götzendienst. Die unzähligen Niederlagen im weltweiten Kampf um Freiheit und Gerechtigkeit drohen bei uns allen den Glauben an die Möglichkeit einer grundlegenden Veränderung: Befreiung, Sozialismus/Kommunismus, Reich Gottes auf Erden etc. zu ersticken. Ja, auch unsere und unserer Genossen Fehler sind schlimm, hatten und haben ihren Anteil am Fortbestand der Macht der falschen Götter und Herren und ihrem weltweiten Triumph. Aber es gibt ein Ostern:Auferstehung!

6.4 Reich Gottes – Himmelreich

Die biblische Rede vom Himmelreich und/ oder vom Reich Gottes meint die Veränderung der irdischen wie auch der himmlischen Realität. Das kann eigentlich kein ernsthafter Christ übersehen und für sich nur davon träumen, dass dereinst im jenseitig gedachten Himmel alles sich schön paradiesisch einrichten wird. Jeder Christ kennt und betet vielleicht täglich das Vaterunser. Dort heißt es als Bitte an diesen als gerecht und befreiend gedachten Gott: „Dein Reich komme, dein Wille geschehe – wie im Himmel, so auf Erden!“ Was Gottes Wille ist, wird auf fast allen Seiten beider Testamente immer wieder eingeschärft: seine Gebote einhalten, Frieden, Solidarität und Gerechtigkeit für und mit allen, Befreiung, ein gutes Leben für jede und jeden. „Dein Wille geschehe im Himmel und auf Erden!“ Und verheißen wird: „Trachtet am ersten nach dem Reich Gottes und seiner Gerechtigkeit, so wird euch solches alles zufallen“ (vgl. Matthäus 6,33), nämlich Essen und Trinken, Kleidung und Schuhe,Wohnung und Glück, Befreiung von Not und Sorge. Noch ein Wort zum „Himmel“ in der Vaterunser-Bitte: M.E. ist keineswegs gemeint, dass es einen Ort gibt, den „Himmel“, wo schon Gottes Wille geschieht, sodass jetzt dieser seit Ewigkeiten vorhandene Himmel nur auf die Erde geholt werden soll. Ich meine, „Himmel“ bedeutet hier tatsächlich so etwas wie den Raum der Ideologie, der Religionen, meinetwegen auch der Götter als menschliche Projektionen. Und diese Ideologien, diese Religionen, dieser Götterhimmel der menschlichen Vorstellungen ist umkämpft.Er wird bis heute vorwiegend von den jeweils Herrschenden definiert – die herrschenden Gedanken sind die Gedanken der Herrschenden. Deshalb bete ich darum und bemühe mich nach meinen Kräften: Dein Wille, du Gott des Lebens und der Freiheit, geschehe im Himmel und auf Erden. Zum Schluss möchte ich meinen marxistischen Freunden – die vielleicht ein wenig den Kopf schütteln über so viel „religiöse Träumerei“, über zu viel „Idealismus“ und zu wenig „Materialismus“ – ein Zitat von Marx (dem fünften Evangelisten!) zu bedenken geben, das die meisten kennen: Man muss „unterscheiden zwischen der materiellen, naturwissenschaftlich treu zu konstatierenden Umwälzung in den ökonomischen Produktionsbedingungen und den juristischen, politischen, religiösen, künstlerischen oder philosophischen, kurz, ideologischen Formen, worin sich die Menschen dieses Konflikts bewusst wer den und ihn ausfechten.“ 12 Den Kampf um den richtigen Himmel, auch um die religiös-ideologischen Formen als überholt oder gegenstandslos zu betrachten, sollte daher auch für gestandene Marxisten mehr als fahrlässig sein.Unsere Gegner wissen das und trommeln mit ihrer Medienmacht, auch mit ihren religiösen Institutionen pausenlos in unverschämter Lautstärke. Wir sollten uns gemeinsam unserer Aufgaben für einen menschenfreundlichen Himmel und für eine Erde in Frieden, Solidarität und Gerechtigkeit vergewissern. Überarbeitete Fassung eines beim UZ- Pressefest in Dortmund am 23.6.07 gehaltenen Vortrags 1 Näheres in „Totaler Krieg gegen die Armen, Geheime Strategiepapiere des amerikanischen Militärs“, hg. von U. Duchow, G. Eisenbürger u. J. Hippler,München 1989 back 2 Lenin, Sozialismus und Religion, in LW 10, S. 70 back 3 Ebd., S. 71 back 4 Marx,MEW 1, S. 378 back 5 Ebd., S. 379 back 6 Ebd. back 7 Ebd., S. 385 back 8 zitiert bei Franz Hinkelammert, in „Beharrlich gegen die Macht“, Festschrift f. Otto Meyer, Münster 2005, S. 20 back 9 Hierzu sehr aufschlussreich: Ton Veerkamp, Der Gott der Liberalen,Argument Verlag Hamburg, 2005. back 10 Das Kapital Bd. 1,MEW 23, S. 738 u. 621. back 11 Ebd., S. 393 back 12 Zur Kritik der politischen Ökonomie, Vorwort, MEW back 13, S. 9 back

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