Feminismus
Die Zukunft realisieren: Erinnerungsaktivismus im sozialen Aufstand in Chile
„Diejenigen, die ein Gedächtnis haben, können in der fragilen Gegenwart leben. Diejenigen, die keines haben, leben nirgendwo.“ Mit diesem Satz eröffnet der Regisseur Patricio Guzmán seinen Dokumentarfilm Nostalgia de la luz (2010). Darin bringt er zwei Themen und Zeiten zusammen, die in der nordchilenischen Atacamawüste koexistieren: Während Astronom*innen in Observatorien den Himmel beobachten, suchen Hinterbliebene nach menschlichen Knochen von detenidos desaparecidos (verschwundene Gefangene) der zivil-militärischen Diktatur.
Melancholie als Modus feministischer Kritik
»How do you throw a brick through the window of a bank if you can’t get out of bed?« – diese zentrale Frage aus Johanna Hedvas Sick Woman Theorie[i] führt uns direkt auf den Kampfplatz feministischer Auseinandersetzungen mit Melancholie. Vom Bett also nicht zum Entglasen der Bank, aber doch zum ›Kampfplatz‹? Wirklich?
Pränataltests
Die nächste Eskalationsstufe – Bluttest auf Trisomien wird Kassenleistung
Zehn Jahre sind seit der Markteinführung des Nicht-invasiven Pränataltests (NIPT) vergangen. Die unmittelbar bevorstehende Kassenfinanzierung des Tests markiert die nächste Eskalationsstufe der Normalisierung vorgeburtlicher Diagnostik. Zeit für einen Rück- und Ausblick.
Kompletter Schwerpunkt unter: https://www.gen-ethisches-netzwerk.de/publikationen/gid/260
Strolling down the Class Avenue
Mit Badiou an den Intersektionen zur Hauptstraße
Der folgende Beitrag von Mai-Anh Boger besteht aus sechs Straßen-Notizen, die jeweils mit einer (kritischen) Rückfrage an den Diskurs um Klassismus einhergehen. Den durch den Entstehungskontext bedingten Skizzencharakter hat die Autorin beibehalten.
Wir kehren hier am Prado in Marseille an sechs Kreuzungspunkten ein und fragen mit drei Texten von Alain Badiou im Gepäck nach Klassenverhältnissen
1) in einer Jazz-Kneipe
2) am höchsten Punkt, von dem aus man die alle Milieus verschlingende und verbindende Hauptstraße überblickt
Crippe-Allianzen: Intersektionalität und Inklusion
Behinderung[1] wird in unserem gesellschaftlichen Normensystem noch immer als nicht wünschenswert angesehen, anstatt sie als vielfältige Variante menschlicher Lebensrealität, losgelöst von negativen Bewertungen anzunehmen. Sie wird oft als Tragödie gefasst.
»Die weiße puritanische Gesellschaft braucht ihren Sündenbock«
Interview mit Brontez Purnell
Mythos, Macht und Intersections
„[…] it feels as if we’re in a particular moment for black artists, and even more specifically black female artists.
Einem Ende der Identitätspolitiken entgegen?
Von der Intersektionalität zum dekolonialistischen Feminismus
Von einem Standpunkt aus, der die Untersuchung des Rassismus nicht von jener der Geschlechterunterdrückung trennt, können wir die separaten Analysekategorien miteinander verbinden und darlegen, warum es sich nicht mehr nur um Überschneidungen oder Kreuzungen handelt, sondern um dieselbe Matrix, die modern-koloniale rassistische Geschlechtermatrix.
Kein persönliches Schicksal
Gewalt gegen Frauen
Frauen sind verschiedenen Formen der Gewalt in unterschiedlichen Lebensbereichen ausgesetzt. Wie definiert man Gewalt? Welche Formen von Gewalt gibt es? Und wie äußern sie sich? Was sind die Ursachen der Gewalt gegen Frauen? Und mit welchen Ansätzen kämpft die Frauenbewegung seit Jahrzehnten dagegen? Auf diese Fragen antwortet in ihrem Artikel für die Graswurzelrevolution Gisela Notz. (GWR-Red.)