Anarchosyndikalismus

Are you lonesome tonight?

Die Entdeckung der Einsamkeit

Auch wenn ich dem „Organizing“ kritisch gegenüberstehe, also der „strategischen Erschließung“ von Gewerkschaftsmitgliedern durch modernes Direkt-Marketing, so war der Begründer dieser sozial-psychologischen Aktivierungstechnik doch irgendwie eine coole Socke. Möglicherweise konnte er nichts dafür.

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Systemkritik und Utopie

Die graswurzelrevolution auf der VI. Anarchistischen Buchmesse Mannheim

Nach coronabedingter Zwangspause konnte die Anarchistische Buchmesse Mannheim dieses Jahr endlich wieder stattfinden – wie gewohnt wunderbar organisiert durch die Anarchistische Gruppe Mannheim und sogar einen Tag länger als sonst: Vom 26. bis 29. Mai 2022 trafen sich Libertäre, Bücherfreund*innen und Interessierte im forum Mannheim, um an Büchertischen zu stöbern, Vorträge zu hören, mit Gleichgesinnten ins Gespräch zu kommen, alte Bekannte zu treffen und neue Kontakte zu knüpfen. Für die graswurzelrevolution (GWR) war dies der ideale Rahmen, ihr fünfzigjähriges Bestehen zu feiern.

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Sabotiert diesen Krieg!

Gespräch mit einem russischen Anarchosyndikalisten

Ein Krieg, der in Russland nicht so heißen darf; Propagandageheul auf allen Seiten; Presse-, Meinungs- und Versammlungsfreiheit außer Kraft – die Lage seit dem russischen Überfall auf die Ukraine ist denkbar unübersichtlich. Unser Gesprächspartner, ein russischer Anarchosyndikalist, bewahrt dennoch klaren Kopf.

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Offensiv anarchistisch

Streiflichter vom KongressA in Münster

Am Wochenende 13.-15. August 2021 fand in Münster (NRW) der KongressA für herrschaftsfreie Theorie und Praxis statt. In der Ankündigung stand: „Wir werden über Geschichte, Theorie und Praxis der Ordnung ohne Herrschaft diskutieren – der Anarchie. Wir werden darüber reden, warum sie notwendig und möglich ist. Und wir werden gemeinsam überlegen, wie wir im Hier und Jetzt konkrete Schritte zu ihrer Verwirklichung machen können.“ Zwei der Organisator*innen des Kongresses, Stephan und Nox, berichten für die Graswurzelrevolution über den Verlauf des Kongresses. (GWR-Red.)

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Unter der schwarz-roten Friedensfahne

WRI, IDK, GWR und der Klang der Anarchie. Ein Interview mit Wolfram Beyer

Vor 100 Jahren, 1921, wurde die War Resisters‘ International (WRI, Internationale der Kriegsgegner*innen) in den Niederlanden gegründet, ursprünglich unter dem Namen „Paco“ (Esperanto: Frieden). Diesem weltweiten Netzwerk von Antimilitarist*innen, Kriegsdienstverweiger*innen und Pazifist*innen gehören die Graswurzelrevolution, die DFG-VK, das Archiv Aktiv, das Anti-Kriegsmuseum, der Bund für Soziale Verteidigung (BSV) und weitere rund 90 Organisationen in mehr als 40 Ländern an. Eine deutsche Sektion der WRI ist die Internationale der Kriegsdienstgegner*innen e.V.

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Chomskys Umsetzung anarchistischer Ideen

„Jedem, der Präsident werden möchte, sollten Sie sofort sagen: ‚Diesem Typen möchte ich nicht weiter zuhören!‘“

Am 7. Dezember 2020 erschien im Verlag Graswurzelrevolution ein Buch, das sich ausdrücklich dem Anarchismus-Verständnis Noam Chomskys widmet. Noam Chomsky prägte mit seiner Transformationsgrammatik zur Entstehung und zum Aufbau von Sprache die Linguistik (1). Sein Ansatz wurde weltweit zum Lehrgegenstand aller Studiengänge, die sich mit Sprache und Spracherwerb auseinandersetzen.

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Frauen in der Spanischen Revolution

Interview mit Vera Bianchi, Herausgeberin von „Mujeres Libres. Libertäre Kämpferinnen“

Bernd Drücke (GWR): Vera, du hast am 4. September 2019 auf Einladung von Graswurzelrevolution-Redaktion und AStA-Frauenreferat in der ESG Münster zum Thema „Mujeres Libres“ eine Veranstaltung gemacht. Du arbeitest in Hamburg an einer historischen Dissertation zum Thema „Anarchosyndikalistinnen. Die Mujeres Libres in Spanien und der Syndikalistische Frauenbund in Deutschland“ und hast Bücher über Frauen in der Spanischen Revolution publiziert: „Feministinnen in der Revolution“ 2003 im Unrast Verlag und „Mujeres Libres.

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Das Vaterland der Anarchie?

Anarchismus und Nationalismus in Spanien zu Beginn des 20. Jahrhunderts

Das Drama um die katalanische Unabhängigkeit – Tragödie oder Komödie, je nach Geschmack und Perspektive – geht in seinen nächsten Akt. Bei Drucklegung dieses Artikels war noch nicht klar, ob es dem unappetitlichen Rechtsbündnis aus konservativer Volkspartei Partido Popular, der rechtsliberalen Ciudadanos und der rechtextremen Partei Vox gelungen ist, Ministerpräsident Pedro Sánchez (PSOE) zu Neuwahlen zu zwingen.

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„…die Sache mit der Freiheit, immer noch“ (1)

Muss man die alten Interviews aus dem Ja-Anarchismus-Band neu auflegen? Muss man!

2006 trat die erste Ausgabe von „Ja! Anarchismus. Gelebte Utopie im 21. Jahrhundert“ mit der Mission an, dem durch die RAF und die dauerhafte mediale Verknüpfung mit Chaos und Gewalt verunglimpften Begriff ‚Anarchie‘ ein realistischeres Bild von Anarchist*innen und ihren vielfältigen Projekten entgegenzusetzen. In vielen Interviews entstand dadurch ein lebendiges Bild von der Vielfalt der gewaltfreien anarchistischen Bewegung. Das Buch war so erfolgreich, dass zwei weitere Bände folgten: „Anarchismus Hoch 2“ und „Anarchismus Hoch 3“.

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Wem gehört die Krim?

Der russisch-ukrainische Konflikt soll von den Brüchen zwischen Regierenden und Regierten ablenken

„Wieder mal beim Stehlen erwischt, setzt man auf den Patriotismus.“ Dieser Satz stammt angeblich von dem bekannten russischen Satiriker Michail Saltykow-Schtschedrin (1826-1889). Oder auch nicht: Manche sagen, das Zitat werde ihm fälschlicherweise zugeschrieben.

Wie dem auch sei – der Ausspruch ist heute in der kritischen Öffentlichkeit Russlands ziemlich populär. Und er beschreibt am treffendsten das, was eigentlich hinter dem Vorfall in der Meerenge von Kertsch steht.

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