Monatliches Archiv
Wer haftet für die Klimakrise?
Hefteditorial iz3w 393 (November/Dezember 2022) | Rohstoffe
„Anarchopazifistisch. Schon das Wort sprengt mir den Kopf“
Der andere Blick, die Medien und 50 Jahre Graswurzelrevolution
Im Sommer 1972 hat Wolfgang Hertle in Augsburg die Nullnummer der Graswurzelrevolution (GWR) herausgebracht. 50 Jahre später ist die Monatszeitung für eine gewaltfreie, herrschaftslose Gesellschaft immer noch quicklebendig. Doch wie sieht die mediale Öffentlichkeit die GWR? Die Presseschau von Mitherausgeber Bernd Drücke geht auf einige der jüngsten Veröffentlichungen ein. (GWR-Red.)
Kriege brauchen Menschen – aber Menschen brauchen keine Kriege
Editorial Graswurzelrevolution Nr. 472
Seit dem russischen Einmarsch am 24. Februar 2022 sind Militarisierung und Kriegsrhetorik international zum Standard geworden. Der Krieg in der Ukraine, die brutalen Kämpfe und Bombardierungen dauern weiter an, die Zahl der Toten steigt täglich – doch die Regierungen zeigen wenig Interesse daran, auf ein Ende des Mordens hinzuwirken. Stattdessen setzen sie auf Aufrüstung und auf Appelle, den Gürtel enger zu schnallen.
Ukrainekrieg – eine nächste Stufe
Die deutschen Medien interpretierten die Geländegewinne der ukrainischen Armee mit ihrer Gegenoffensive bei Charkiw nahezu unisono als „Wendepunkt“ des Krieges. Sie habe Russland „eine schwere Niederlage zugefügt“, im Osten werde „es ernst“. Bereits zuvor hatten militärtheoretische Erwägungen zu der Feststellung geführt, dass das eigentlich überraschende Resultat des Krieges die Ineffektivität der russischen Kriegsführung sei.
"Cottbus hat bis heute ein Problem mit extrem rechten Strukturen"
Interview mit der Initiative "Cottbus '92"
"Cottbus hat bis heute ein Problem mit extrem rechten Strukturen"
Die Initiative Cottbus ’92 setzt sich für eine Aufarbeitung der rassistischen und extrem rechten Gewalt in Cottbus der 1990er-Jahre ein. Anlässlich des 30. Jahrestages organisiert die Gruppe ein öffentliches Gedenken an die pogromartigen Angriffe von Cottbus-Sachsendorf im August 1992. Im Interview sprechen sie über rechte Gewalt im wiedervereinigten Deutschland.
iz3w: Was ist 1992 in Cottbus-Sachsendorf geschehen?
Eine glorreiche Wirklichkeit
Kunst in sowjetischen Lesebüchern
Die Generation der aktuellen russischen politischen Elite - so auch Präsident Putin - wurde geprägt vom sowjetischen Schulwesen. Ziel der damaligen Schulbildung war die Erziehung der Sowjetbürger*innen zum Heldentum und dem Glauben an die Sowjetunion. Die zugrundeliegenden Schulbücher genießen bis heute große Popularität und werden gar im Internet als Nachdruck angeboten. Victoria Storozenko beleuchtet die Nachwirkung von Traditionen der Kunsterziehung in der Sowjetunion im heutigen Russland.
Zur Entscheidungsmacht in Hochschulen
Professorales Vorrecht oder Aufgabe der Wissenschaftler*innen
Unter dem Schlagwort der "Professorenmehrheit" privilegierte das Bundesverfassungsgericht 1973 in seinem Hochschul-Urteil die Gruppe der Hochschullehrer*innen und stoppte damit die Demokratisierungsbestrebungen intrahochschulischer Entscheidungsgremien. Lukas C. Gundling zeichnet in seinem Beitrag die Genese des Urteils nach und diskutiert Alternativen.
I. Ende der Demokratisierung?
Vom Honoratiorenverein zum "Massenverband":
Die Wiederbelebung des Bundes Demokratischer Wissenschaftler 1972
Als sich am 1. Juli 1972 über 1000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Marburg zum Kongress "Wissenschaft und Demokratie" trafen, ging es ihnen vor allem darum, die in den Jahren zuvor erreichten Fortschritte im Kampf um eine Demokratisierung von Hochschulen und Forschung zu bewahren und voranzutreiben. Als organisatorische Form dieses Kampfes wurde am 2. Juli 1972 die Wiedergründung des BdWi beschlossen. Mitinitiator Reinhard Kühnl erinnerte sich 1998 an diese Zeit.
I
»Ein einziger Holzstab beinhaltet eine komplexe Geschichte«
Interview mit Elena Schilling und Saitabao Kaiyare
Wenn die geraubten Kulturgüter, die in europäischen Museen lagern, sprechen könnten – was würden sie sagen? In ihrem Film »If objects could speak« reisen Elena Schilling und Saitabao Kaiyare mit einem Gegenstand aus dem Stuttgarter Lindenmuseum nach Kenia, um dessen Ursprünge nachzuverfolgen. Im Interview sprechen sie über ihre Begegnungen und die Rolle von Film im Prozess der Restitution.
iz3w: Wie kam es zur Idee für euren Film »If objects could speak« und welche Rolle spielte eure deutsch-kenianische Kooperation dabei?