Deutsch-russische Beziehungen – ein Blick aufs Wesentliche
Die gegenwärtigen deutsch-russischen Beziehungen sind in einer schwierigen Phase, weil sie eben nicht einfach nur deutsch-russische Beziehungen sind. Gerade deshalb lohnt sich ein prinzipieller Blick auf die beiden Protagonisten.
Anmerkungen zu Trump
Am 3. November 2020 stehen in den USA wieder Präsidentenwahlen an. Die linksliberalen Befürworter von „Sleepy Joe“ Biden auch hierzulande jubeln über jede Meldung, in der es heißt, er führe in Umfragen vor Donald Trump. John Bolton, der für kurze Zeit „Sicherheitsberater“ im Weißen Haus war, versucht nun als fünfter oder sechster „Enthüller“ der Vorgänge im Weißen Haus, damit als Bestseller-Autor Millionen zu verdienen. Die braven Trump-Feinde stellen dann den nächsten Band in ihr Bücherregal, zu all den anderen, und müssen feststellen: Es ändert nichts.
Goodbye, GI!
„Es gibt für Deutschland derzeit
keine direkte, territoriale Bedrohung mehr […]
Möchte also Trump die US-Streitkräfte
in Deutschland verringern, soll er dies tun.“
Kurt Kister,
Süddeutsche Zeitung
Rechte Gewalt
Themenschwerpunkteditorial iz3w 378 (Juli/August 2020): Rechte Gewalt - Faschismus tötet überall
Wahrheit in Corona-Zeiten
Wissenschaft strebt nach der Wahrheit. Sie will herausfinden, wie die Dinge „wirklich“ sind. Kann sie das? Nicht absolut. Zu Lebzeiten von Aristoteles galt es als eine Wahrheit, dass schwere Körper ihrem natürlichen Ort zustreben, der Weltmitte. Da alle schweren Körper in Richtung Erdmittelpunkt fallen, musste dieser in der Weltmitte liegen. Das passte gut, denn es war gleichsam die physikalische Begründung für das geozentrische Weltsystem. Hätte man damals schon zum Mond fliegen können, wäre das Erstaunen groß gewesen.
Die unsichtbaren Inder
Und plötzlich sahen wir sie … nicht nur Hunderte oder Tausende, sondern Millionen. Aber sie waren schon lange da, wir waren aber so an sie gewöhnt, dass sie keinen Platz in unseren Augen und Denken einnahmen … wir sahen sie nicht. Für uns waren sie unsichtbar.“ Mit diesen fast poetischen Worten legt der ehemalige Mitherausgeber der Times of India, Jug Suraiya, seine Gefühle – man möchte sie Schuldgefühle nennen – für die durch die Pandemie entwurzelten Wanderarbeiter in seinem Land dar. „Über Nacht wurden sie sichtbar.
»Ich kann nicht atmen«
Hefteditorial iz3w 379 (Juli/August 2020)
Die Eroberung des Brotes
Die Solidarische Landwirtschaft
Covid-19 offenbart die Zerbrechlichkeit unserer auf Profit und Wirtschaftswachstum basierenden Gesellschaft. Sechs Wochen Stillstand und die Weltwirtschaft taumelt in eine Rezession, so bedrohlich, dass die Bundesregierung der Schwarzen Null abschwört und ein Vorstandsmitglied von Black Rock das Wort „Schuldenschnitt“ in den Mund nimmt. Wie aber bewähren sich solidarische Strukturen in der Krise?
Das System Tönnies
Ausbeutung, Rassismus, kapitalistisches Massenschlachten
Ende März 2020 mussten zwei junge Männer je 250 Euro Strafe zahlen, weil sie (mit Abstand) zu zweit am Aasee in Münster gegrillt haben? Mir kam das absurd und willkürlich vor, während die Lokalzeitung „Westfälische Nachrichten“ (WN) die Kriminalisierung als angemessenes Durchgreifen geradezu abfeierte. Viele Menschen wurden in den letzten Wochen kriminalisiert, weil sie die aus meiner Sicht überwiegend sinnvollen Abstands-, Hygiene- oder andere Corona-Regeln nicht eingehalten haben.
Neue Unsicherheiten in der Pandemie
Regierungshandeln und Alltagsbewusstsein in der Krise
Gut ein halbes Jahr ist vergangen, nachdem das neuartige Virus SARS-CoV-2 im Menschen entdeckt worden ist und sich rasch pandemisch verbreitete. In Europa scheint die erste Phase der exponentiellen Ausbreitung weitgehend durchschritten zu sein. Die Zahl der Neuinfektionen ist niedrig. Doch noch immer sind viele Aspekte des Virus wie die Übertragungswege, die Ansteckungswahrscheinlichkeiten oder die genaue Wirkungsweise im menschlichen Körper unbekannt, ebenso die Zahl der nicht entdeckten Infektionen und damit die tatsächlichen Todesraten.
Deutscher Größenwahn virulent
Der neue deutsche Größenwahn ist kein Alleinstellungsmerkmal der FDP. Die Grünen jedenfalls wollen sich nicht lumpen lassen. Auch hier eine jüngere Frau vorneweg. Franziska Brantner, Jahrgang 1979, studierte Politikwissenschaften mit internationalem Schwerpunkt in Paris und New York, arbeitete dann am St Antony’s College der Universität Oxford sowie für die Bertelsmann-Stiftung in Brüssel und promovierte 2010 an der Universität Mannheim über die Reformfähigkeit oder -unfähigkeit der UNO.