Koloniale Amnesie

Deutschland und die Schmusedecke des Halb-Erinnerns

Der deutsche Kolonialismus und seine Verbrechen gegen die Menschlichkeit wurden lange verdrängt oder geleugnet. Dabei war das deutsche Kolonialreich 1914 das an Fläche drittgrößte nach dem britischen und französischen. In den deutschen Kolonien wurde Widerstand brutal niedergeschlagen. In „Deutsch-Südwestafrika“, dem heutigen Namibia, wurden an den Herero und Nama der erste Völkermord des 20. Jahrhunderts verübt. In dieser GWR beleuchten wir mit einem Schwerpunkt die deutsche Politik des Verdrängens und des Neo-Kolonialismus in Zeiten der „Energiekrise“. (GWR-Red.)

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"Das dürfte in Europa eigentlich nicht passieren"

Das Problem der Internationalen Beziehungen aus Sicht des Globalen Südens
Dieser Beitrag soll ein Plädoyer von Eliten des globalen Südensaufgreifen, um der Debatte über den russischen Einmarsch in der Ukraine im Rahmen größerer Fragen zur internationalen Ordnung und den damit verbundenen Sicherheitssystemen eine andere Wendung zu geben. Dementsprechend geht der Artikel den zeitgenössischen Artikulationsformen der afrikanischen Blockfreiheit nach, die die Frage der Rechte der Ukraine, die Anliegen Russlands und die Ambitionen der NATO als drei separate Fragen betrachten, welche nicht miteinander vermengt oder als moralisch und rechtlich untrennbar zusammengeworfen werden dürfen.
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Retten wir die Zeitschrift

Hefteditorial iz3w 398 (September/Oktober 2023)
Zurzeit beschäftigen uns im iz3w zwei sehr unterschiedliche Krisen: die multiple weltweite Wirtschaftskrise, über die wir für das nächste Jahr ein Dossier planen. Zum Zweiten treibt uns die Krise der eigenen Zeitschrift iz3w um. Ihre Dimension ist deutlich überschaubarer. Sie ist verbunden mit der Krise, in der die aktuelle Publizistik steckt.
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Wie bewerten die Völkischen das Volk?

Man sollte meinen, dass diejenigen, die von der Volkheit ausgehen, den Geist des Volkes anbeten, ihn geradezu mystifizieren und ihm in der Theorie eine höchste Wertung zu Teil werden lassen, auch das Volk im gewöhnlichen Leben unendlich hochschätzen, es achten und verehren und ihm alle Rechte gern zugestehen müssten, vor allem das Selbstbestimmungsrecht, das allgemeine, gleiche und direkte Wahlrecht, durch das es seinem Willen in politischen, wirtschaftlichen und anderen Fragen Ausdruck geben kann.

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NATO und Ukraine – Denkspiele

Die Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) mit Sitz in Berlin gilt gemeinhin als Denkfabrik von Bundesregierung und Parlament. Ob und wann diese sich von SWP-Papieren, -Ratschlägen und anderen -Outputs, respektive zu welchen Fragen und Problemen tatsächlich leiten lassen, ist offen und ob sie damit im Einzelfall immer gut beraten wären – ebenfalls.

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Widersprüchliche Perspektiven

Telepolis versteht sich als deutschsprachiges Online-Magazin, das „über die gesellschaftlichen, politischen, wissenschaftlichen und kulturellen Aspekte des digitalen Zeitalters“ informiert. Die TAZ nannte Telepolis eine „Zeitschrift für die gebildeten Online-Stände“. Die sollten allerdings eine konsistente Perspektive haben. Am 31. Juli 2023 wurde das Gegenteil präsentiert.

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Deutsche Zustände

Seit dem Nachkriegsaufbau trägt die Wirtschaftsleistung erheblich zum deutschen Selbstverständnis bei. Das erhält jetzt einen Dämpfer. Nach der aktualisierten Prognose des Internationalen Währungsfonds für 2023 (von Ende Juli) verzeichnet Deutschland als einziges Land unter den Industrie- und Schwellenländern einen Rückgang der Wirtschaftsleistung: um 0,3 Prozent. In den anderen wird von einem Wachstum ausgegangen, in Indien um 6,1 Prozent, China 5,2 und Brasilien 2,1 Prozent, selbst im Falle Russlands wird – trotz westlicher Sanktionen – ein Plus von 1,5 Prozent prognostiziert.

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„Der Vorfall lässt uns sprachlos zurück“

Rassistischer Polizeiüberfall auf vier Klimaaktivisten

Und noch ein angeblicher Einzelfall in der langen Reihe rassistischer Polizeigewalt: Ein brutaler SEK-Einsatz am 27. April 2023 gegen vier westafrikanische Klimaaktivisten schockierte die Schwarze Community in Mannheim. Sie gehörten zu einer Jugenddelegation, die im Rahmen eines offiziell geförderten dreiwöchigen Austauschprojekts vor Ort war. Der Vorfall lässt die Diskussion um polizeilichen Rassismus in der Stadt erneut aufflammen.

 

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