Frankfurter Matinee: Besser wars, die Herkunft zu verleugnen

Sonja Böttcher, eine deutsche Roma, über ihr Leben

Sonja Böttcher betreut seit einiger Zeit im Frankfurter Diakoniezentrum Weser5 die vielen, meist obdachlosen Roma aus Osteuropa, denn sie selbst spricht Romanes, kennt die Traditionen und Tabus ihrer Klientel, ist Mittlerin zwischen den unterschiedlichen Welten.
Sie ist die Tochter von Georg Böttcher, der in den 80er Jahren des vergangenen Jahrhun-derts in Frankfurt die Roma-Union gründete, die sich für Menschen- und Bürgerrechte der Roma einsetzte. Doch dieser Vater verlangte von ihr das traditionelle Verhalten einer Roma-Tochter, also Unterordnung, Hausarbeit und wenig Bildung.
Mit 17 Jahren lief sie von zu Hause weg, um ein eigenes, selbstbestimmtes Leben aufzu-bauen. Sie arbeitete und holte Bildung nach, doch sobald man erfuhr, dass sie eine deutsche Roma ist, kamen die tradierten Vorurteile hoch, sie wurde geschnitten oder verlor den Arbeitsvertrag. Deswegen verleugnete sie über viele Jahre ihre Herkunft.
Mittlerweile ist sie eine selbstbewusste und gefragte Angestellte des Diakonischen Werkes, sie lebt nicht mehr am Rande, sondern mitten in der Gesellschaft, ist eine Menschen-rechtsarbeiterin für Roma und Sinti.
Es moderiert Ulrike Holler.

Eine Veranstaltung von Business Crime Control e.V. und KunstGesellschaft e.V.
Benefizveranstaltung: Eintritt € 5,00, mit Frankfurt-Pass oder Kultur-Pass € 1,00
Der Erlös dieser Benefizveranstaltung geht an den BCC-Rechtshilfefonds „PRO VERITATE – für Bürgerrechte und Meinungsfreiheit“.