Kapitalbildung ist keine Bildung

Finanzpolitik an Hochschulen

Die Unterfinanzierung aller staatlichen Einrichtungen ist kein Geheimnis und trotzdem verwundert es immer wieder, welche Ausmaße das annehmen kann. Staatliche Finanzierung kann schon ein Synonym dafür sein, wo angeblich nur Durchschnittliches zu erwarten ist. Das macht auch vor der Bildung nicht halt. Obwohl Bildung ein wesentlicher Faktor für soziale Durchlässigkeit im Kapitalismus bedeutet, können sich hohe Standards nur noch durch Wettkampf um Drittmittel oder Privatisierung ganzer Einrichtungen halten. Und selbst das ist noch kein Garant für gute Bildung, wie schlechte Studienbedingungen trotz Studiengebühren in anderen Ländern zeigen. Welche Systemlogik vollzieht sich durch die Entscheidungsträger, die das zu verantworten haben? Welchen Status können Sozialwissenschaften, die oft Drittmittelschwach sind, noch besitzen und welchen können sie erkämpfen? Wo kann "linke Realpolitik", sofern sie überhaupt möglich ist, Alternativen anbieten? Auf jeden Fall mangelt es an Transparenz und das mit Methode.

Mit Torsten Bultmann, politische Geschäftsführung des Bundes demokratischer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler (BdWi)