Indien und die Naxaliten: Agrarrevolten und kapitalistische Modernisierung

Reihe «Linkes Asienforum»

Der indische Subkontinent befindet sich in einem Prozess rasanter ökonomischer und gesellschaftlicher Modernisierung. Während die bürgerlichen Medien diese kapitalistische Durchdringung als Fortschritt feiern, geraten die katastrophalen sozialen Folgen ungleicher Entwicklung und der Zerstörung der kleinbäuerlichen Subsistenzwirtschaften meistens aus dem Blickfeld. Verlierer des Fortschritts sind in besonderem Maße die untersten ländlichen Kastengruppen und Dalits sowie die Adivasi, die indischen UreinwohnerInnen, deren Siedlungsgebiete in Zentral- und Ostindien den Erschließungsplänen großer Bergbaukonzerne und Holzunternehmen im Wege stehen. Die "Naxaliten" sind eine seit über 40 Jahren bestehende kommunistische Aufstandsbewegung, die ihre Wurzeln in der Erhebung der Dalit-Landarbeiter und Adivasi im nordbengalischen Naxalbari im Frühjahr 1967 hat. Heute sind bewaffnete Naxalitengruppen wie die CPI (Maoist) in ca. 40 Prozent des indischen Territoriums aktiv und haben in Zentralindien mehrere "befreite Zonen" errichtet. Legalisierte Naxalitenparteien wie die CPI-ML (Liberation) sind in Regionalparlamenten vertreten und profilieren sich als fundamentale Opposition gegen die kapitalistische Globalisierung.

Mit Lutz Getzschmann

Lutz Getzschmann ist Autor eines Buches über die Geschichte und politische Entwicklung der Naxaliten, die sowohl im Zusammenhang mit den Klassenauseinandersetzungen und sozialen Bewegungen Indiens als auch der Entwicklung der indischen Linken dargestellt wird. Das Buch erscheint vorraussichtlich Mitte März 2011.


Rosa-Luxemburg-Stiftung, Seminarraum 2, 1. OG, Berlin

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Das «Linke Asienforum» ist ein offener Kreis von Interessent_innen zu aktuellen Fragen im asiatischen Raum und wird gefördert von der Rosa-Luxemburg-Stiftung und der Partei DIE LINKE.