Feminismus
„Our World is not for Sale!“
Was hat die globale Protestbewegung der 1990er Jahre erreicht – und was nicht? Rückblick auf ein virtuelles Kamingespräch im September 2020
»Heute gibt es viele, die den Kampf auf sich nehmen«
Interview mit der LGBTIQ-Organisation Sarajevski Otvoreni Centar
Elfriede M.
Wie ein NS-Opfer zur Täterin gemacht wurde
In ihrem Buch „ ‚Gerne will ich wieder ins Bordell gehen...‘ Maria K.s ‚freiwillige‘ Meldung für ein Wehrmachtsbordell“ widerlegt die Historikerin und GWR-Autorin Anne S. Respondek den Mythos der „Freiwilligkeit“ der Frauen in den deutschen Wehrmachtsbordellen, der sich bis heute in der fehlenden Anerkennung der Opfer manifestiert. Basierend auf ihrer Archiv-Arbeit beschreibt Anne S. Respondek in ihrem neuen Artikel für die GWR einen weiteren erschütternden Fall. Die Geschichte von Elfriede M. zeigt wie ein Opfer sexuellen Kindesmissbrauchs im Nationalsozialismus nach Auschwitz kam.
Schwangerschaft & Geschlecht
Reproduktion jenseits normativer Vorstellungen
Die gesellschaftliche Betrachtung von Kinderwünschen, Schwangerschaftserleben und Familiengründung ist nach wie vor heteronormativ und verhaftet in einem binären Verständnis von Geschlecht. In diesem Schwerpunkt geht es um Lebensrealitäten jenseits von „Junge oder Mädchen“ und „Vater, Mutter, Kind“ und um die Rolle der Reproduktionsmedizin dabei.
Queere Schulden
Jacques Derrida macht in seinen Überlegungen zu Zeit, Gabe und Kredit deutlich, dass es Phänomene gibt, die sich dem Tausch, der Dynamik des Gebens und Nehmens und damit der Schuldenökonomie entziehen. Es handelt sich um Phänomene, die weder besessen noch zurückgezahlt und auch nicht erlassen werden können.
„Textilien werden nicht wertgeschätzt“
Zum Schutz des kollektiven Eigentums von Textilien und Kleidung der Maya
Interview mit Angelina Aspuac von Sandra Monterroso
Gegen die Korporatisierung des Feminismus
Empowerment und Ausbeutung für den Mode-Konzern Nike
Mitte der 1990er deckten Journalist_innen, Feminist_innen und Anti-Sweatshop-Aktivist_innen schwere Arbeitsrechtsverletzungen bei Nike-Lieferanten in Indonesien und Vietnam auf und ließen das Unternehmen zum „Synonym für Sklavenarbeit“ werden, wie der damalige CEO von Nike, Phil Knight, es formulierte. Der Ruf des Unternehmens litt erheblich, besonders da Nike sich immer als sozial verantwortlich vermarktet hatte.
Wir haben keine Angst mehr
Nach dem gewaltvollen Tod George Floyds durch einen Polizisten im US-Bundesstaat Minnesota am 25. Mai 2020 wurde es etwas ruhiger auf Michelle Elies Instagram Account. Für Elie, die sonst täglich durch Fotos und in ihren Stories rund 20.000 Follower erreicht, fühlte es sich nicht mehr ganz richtig an, nur noch Selfies und Videos von ihr in schönen Kleidern zu posten: „Temporary closed for spiritual maintenance“, kündigte sie eine Instagram-Pause an.
Was wurde aus DIY?
Von der Subkultur zum Neoliberalismus
Als Angela McRobbie den Aufsatz Second Hand Dresses and the Role of the Ragmarket erstmals 1989 veröffentlichte, in dem sie die Bedeutung von Do-it-yourself (DIY) für die Entwicklung der Second Hand-Mode auslotet, war die rasante Transformation des Begriffs DIY von einem punkinspirierten Ethos des Widerstands gegen die Kulturindustrie hin zur kommerziellen und neoliberalen Vereinnahmung wohl kaum absehbar.