Karl Liebknechts Anfrage zum Armeniergenozid am 18. Dezember 1915
Der Genozid an den Armeniern hat eine lange Geschichte in Deutschland, und darüber hinaus ist er um einiges enger mit der deutschen Geschichte verbunden als allgemein angenommen.
Der Genozid an den Armeniern hat eine lange Geschichte in Deutschland, und darüber hinaus ist er um einiges enger mit der deutschen Geschichte verbunden als allgemein angenommen.
Ein Jahrhundert nach seinem Beginn werden im Gedenken an den Ersten Weltkrieg in der Mitte der deutschen Geschichtsschreibung erstmals auch Kriegsgebiete außerhalb (West-)Europas mit in den Blick genommen. Die leise Öffnung des eurozentrischen Blicks fordert eingefahrene historische Narrative heraus. Gleichzeitig versperren nationalistische Historiographien in den europäischen sowie den relativ neuen Nationalstaaten der ehemaligen Kolonien, Protektorate und Mandatsgebiete die Sicht auf Wirren, Zwietracht, Pragmatismus, Lebendigkeit und Widersprüche von politischen und historischen Übergangsphasen. Biographien von Menschen im Exil sowie denjenigen, die unter ausländischem Schutz standen, weisen bis heute in der Heimat und in der Fremde Lücken auf, die zu historischen Ungereimtheiten führen. An Bespielen aus Berlin und Jerusalem zeichnet Irit Neidhardt Aspekte arabisch-deutscher Geschichte nach.