Politik

Dabei geblieben

Ein fast realistisches Gespräch über das Älterwerden als linke_r Aktivist_in
in (18.04.2023)

Ben: Es fällt einem schwer, in Würde alt zu werden. Alle, die gleichaltrig sind, fangen irgendwann an mit den Zwängen, und die Leute, die nachkommen, sind relativ jung. Ich glaube aber, dass es sich im Moment insofern geändert hat, als die radikale Linke nicht mehr davon profitieren kann, dass es Generationskonflikte und Jugend- und Protestbewegungen gibt. Das war in den Sechzigern, Siebzigern und Achtzigern so, aber in den Neunzigern war so ein Knickpunkt, da gab es keine linke Jugend- und Protestkultur mehr, und es wurde auch kein Generationskonflikt mehr ausgetragen.

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Die Macht fürchtet Spott und Anarchie

Editorial Graswurzelrevolution Nr. 478, April 2023

Liebe Leser*innen,

der italienische Theaterautor und Regisseur Dario Fo (1926 – 2016) verstand sich als Anarchist und Satiriker. 1997 wurde er mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet. Die Verleihung kommentierte er wie folgt: „Die Macht, und zwar jede Macht, fürchtet nichts mehr als das Lachen, das Lächeln und den Spott. Sie sind Anzeichen für kritischen Sinn, Phantasie, Intelligenz und das Gegenteil von Fanatismus.“

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Unipolar war gestern

Die multipolare Welt­ordnung befördert den Autoritarismus
Das Eintreten vieler Linker für das Konzept der Multipolarität verteidigt faktisch Autoritarismus. Derzeit werden autoritäre Staaten wie Indien, Russland, Pakistan, Türkei oder Iran regionale Hegemonialmächte. Die Volksrepublik China agiert als Weltmacht. Das macht die Welt nicht besser. Was sagt die Linke dazu? Ein Debatten-Beitrag, der zuerst in der Zeitschrift The India Forum erschien.
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Antje Vollmer, Salut

in (27.03.2023)

Es ist nicht einfach, Antje Vollmers zu gedenken, eines besonderen, reichen Lebens und Wirkens wegen, das man nicht kurz beschreiben kann und das doch lange in Erinnerung behalten werden wird. Als wir uns im Sommer 2012 in Berlin trafen, zum 100. Geburtstag von Carl Friedrich von Weizsäcker, da beklagte sie sich, dass in Wikipedia Dinge stünden, die nicht wahr, aber auch nicht korrigierbar wären. Trotzdem kann man dort einen Eindruck bekommen von einem ungewöhnlichen, sich treu gebliebenen Leben.

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Bei Existenzgefährdung – Atomkrieg

 

Wir werden nicht anders können.
Thomas Müller,
Chef des Rüstungsunternehmens Hensoldt, auf die Frage, ob eine Atommacht wie Russland
überhaupt in die Knie zu zwingen sei

Russland wird die Menschheit nur zerstören, wenn Russland selbst an den Rand der Zerstörung gebracht wird.
Alexander Dugin

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Die "Weiße Rose" - studentischer Widerstand

Als die Geschwister Scholl im Februar 1943 bei ihrer antifaschistischen Flugblattaktion in München verhaftet und bereits wenige Tage später verurteilt und ermordet wurden, waren studentische Widerstandsaktionen in Deutschland extrem ungewöhnlich. Ulrich Schneider beschreibt den Kontext, in dem die Aktionen der "Weißen Rose" stattfanden und beleuchtet die gesellschaftliche Orientierung von Studierenden im faschistischen Deutschland.

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Studentische Protestbewegungen

Ein historischer Überblick

Studentische Bewegungen und Proteste bilden ein wiederkehrendes Phänomen politischer Kultur. Oft beherrschen kulturell und medial kolportierte Rezeptionsschemata, meist unterlegt durch Bilderwelten aus dem Kontext der antiautoritären "68er"-Bewegung, die Wahrnehmung dieses Phänomens. Dabei geraten mitunter aufschlussreiche und historisch tief verwurzelte Strukturmerkmale aus dem Blickfeld.

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»Das ist Extraktivismus, nur in grün«

Interview mit Andrea Cardoso über die Energiewende in Kolumbien
Kolumbiens linker Präsident Gustavo Petro versprach, die Förderung fossiler Energieträger einzustellen. Doch Steinkohle aus Kolumbien ist in der Engergiepreiskrise so gefragt wie noch nie. Gefördert wird sie auf der Halbinsel La Guajira im Norden des Landes. Während die Exporte steigen, rückt die Region auch für die Gewinnung von Wind- und Solarenergie in den Fokus internationaler Unternehmen. Über die energiepolitischen Konflikte in der kolumbianischen Karibik sprach die iz3w mit der Wirtschaftswissenschaftlerin Andrea Cardoso von der Universität Magdalena.
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