Kultur

Artur Lanz lernt den aufrechten Gang

Allenthalben wird geradezu phrasenhaft von den diversen Umbrüchen gesprochen, die unsere moderne Gesellschaft herausfordern. Gemeint sind sowohl wirtschaftliche, kulturelle als auch geostrategische Bezugsebenen. Hier gelte es, koste es, was es wolle, mitzuhalten, sich anzupassen und vor allem stets nach vorn zu schauen. Reflektierende Nachdenklichkeit wird wenig geschätzt, wenn nicht gleich als rückständig denunziert.

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Martin Luther King war ein Trekkie

Themenschwerpunkteditorial iz3w 380 (September/Oktober 2020): Science Fiction
»Space – the final frontier.« Den meisten Science-Fiction-Fans dürften diese Worte bekannt vorkommen. Sie erklingen zu Beginn jeder Folge der Fernsehserie »Star Trek«, die in den USA erstmals 1966 ausgestrahlt wurde. Als »Raumschiff Enterprise« flimmerte die Serie ab 1972 in Deutschland über die Bildschirme. Sie erreichte international eine solche Popularität, dass bis heute zahlreiche Nachfolge- und Spin-off-Serien, 13 Kinofilme, dutzende Comics, tausende Fanclubs mit Trekkie-Treffen und Fan-Fiction, sowie zahllose kulturwissenschaftliche Abhandlungen über das Star Trek-Universum entstanden sind.
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Gegen das Vergessen – auf nach Ambivalencia!

Es ist eine aparte historische Pointe: je weiter die DDR im Nebel der Geschichte verschwindet, desto mehr wird sie zu jenem Phänomen, als das sie einst von Kurt Georg Kiesinger – trotz NS-Vergangenheit zum CDU-Bundeskanzler gekürt und dann wegen dieser Vergangenheit von der Antifaschistin Beate Klarsfeld 1968 geohrfeigt öffentlich – bezeichnet wurde. Bei Kiesinger war das ein verbaler Taschenspielertrick, mit dem er sich zwischen den von Axel Springer eingeführten Anführungszeichen rechts und links des Kürzels DDR und der politischen Realität platzierte.

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»Die Bevölkerung von La Réunion sollte in Armut gehalten werden«

Interview mit Françoise Vergès über »Le ventre des femmes«
Françoise Vergès wurde 1952 geboren und wuchs auf der Insel La Réunion im Indischen Ozean auf – eine ehemalige französische Sklavenkolonie. In ihrem Buch »Le ventre des femmes« (Der Bauch der Frauen) zeigt die Politologin und Feministin, dass der französische Staat dort eine koloniale Politik fortführte, auch nachdem 1946 La Réunion zu einem französischen Übersee-Département wurde. Der Ausgangspunkt ihrer Studie sind tausende Zwangsabtreibungen, die in den 1960er Jahren auf La Réunion vorgenommen wurden.
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Liebe zur Gewalt

Warum Faschismus und Terror unzertrennlich sind (iz3w 379)
Faschismustheorien unterscheiden sich in ihren Definitionen von Faschismus und setzen differierende Akzente bei der Ursachenforschung. In einem sind sie sich jedoch einig: Die Nähe zu Gewalt ist ein Grundmerkmal aller faschistischer Bewegungen. Welche Ausprägungen nimmt deren Terror heute an?
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Kulturelle Kritik am Wirtschaftswachstum

Postwachstum bzw. Degrowth ist zum einen eine grundlegende Kritik an der Hegemonie des Wirtschaftswachstums, in der sich auf produktive Art und Weise unterschiedliche Stränge der Wachstums- und Gesellschaftskritik verbinden. Andererseits ist Postwachstum ein Vorschlag – eine Vision oder Utopie – für eine andere Gesellschaft und die systemische Transformation, die diese voraussetzt.

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Kunst im Zeitalter des digitalen Expansionismus

in (19.04.2020)

Mehr, größer, erweitert, angehäuft: Diese Gewichtungen sind das Maß für den Wert im kapitalistischen Modell des ewigen Wachstums. In der Doktrin des unendlichen Fortschritts gibt es nur unbegrenztes Wachstum, immer höher, immer größer. Die Linien auf den Diagrammen müssen in steter Aufwärtsbewegung neue Gipfel erreichen. Die Reproduktion muss sich über ihre früheren Grenzen hinaus ausdehnen und idealerweise mehr aus dem Weniger herauspressen. Mehr ist gut, ist das einzig Gute.

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»Das Meer überträgt unsere Schwierigkeiten«

Ein Gespräch über soziale Folgen des Klimawandels und den drohenden Untergang der pazifischen Inselwelten

prager frühling (pf): Es gibt Gegenden auf der Welt, in denen sich der menschengemachte Klimawandel nicht mehr so einfach ignorieren lässt. Im Südpazifik sind ganze Inselketten, die im Schnitt nur 1,8 Meter über dem Meeresspiegel liegen, vom Untergang bedroht. Davon kriegt man hierzulande nicht so viel mit. Viviana und Mark Uriona, ihr habt lange zu diesem Thema gearbeitet, was genau habt ihr gemacht?

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»Neue Kapitel unserer gemeinsamen Geschichte«

Interview mit Léonora Miano über ihren Roman »Rouge Impératrice«
Die Schriftstellerin Léonora Miano wurde 1973 in Douala, Kamerun geboren. 1991 zog sie nach Frankreich und veröffentlichte 2005 ihren ersten Roman »L’intérieur de la nuit«, der in einem fiktiven afrikanischen Land spielt. Ihre Erzählungen drehen sich häufig um Afrika, das gilt auch für »Rouge Impératrice« (dt.: Rote Kaiserin). Für ihren zehnten Roman wurde Miano für den französischen Literaturpreis Prix Goncourt nominiert. Ihr »Bedürfnis nach Afrika«, wie sie es nennt, führte sie nach Togo, wo sie nun seit einigen Monaten lebt.
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