Geschichte

Schwarze Trauer, radikale Politik

1939 performte die Jazzsängerin Billie Holiday in New York erstmals ihren weltweit bekannten Song Strange Fruit. Der Text kreist um die grausame Praxis der Lynchmorde an Schwarzen in den Südstaaten zu dieser Zeit. Tempo und Stimme sind von der Trauer, die das Thema in der Black Community in dieser Zeit auslöste, gezeichnet. Das Lied ist kein Kampflied, es zeigte aber die Wehrlosigkeit gegenüber rassistischen Mobs und Morden, denen die Schwarze Bevölkerung in den USA zu dieser Zeit ausgesetzt war.

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Deutsche Frage entschärft

Vor 50 Jahren wurde der deutsch-deutsche Grundlagenvertrag unterzeichnet

Die Siegermächte des Zweiten Weltkrieges mühten sich nach 1945, durch Schaffung möglichst großer Einflusszonen in Europa starke Positionen für die Führung der Kämpfe zu gewinnen, die später Kalter Krieg heißen sollten. Die Auseinandersetzungen um Deutschland wurden mit der Währungsreform in den westlichen Besatzungszonen, der Blockade Westberlins (Juni 1948 – Mai 1949) durch die Sowjetunion und der Luftbrücke der Westalliierten, von der doppelten Staatsgründung 1949 bis zum Bau der Berliner Mauer 1961 offen geführt.

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Max Shachtman

Vor 50 Jahren, am 4. November 1972, starb der US-amerikanische politische Aktivist, Journalist und Schriftsteller Max Shachtman, der in Deutschland leider gar nicht bekannt ist. Er spielte eine wichtige Rolle im Zusammenhang mit der Rettungskampagne für Sacco und Vanzetti, wurde als Trotzkist aus der Kommunistischen Partei ausgeschlossen und leistete später herausragende Beiträge zur Analyse des amerikanischen Rassismus ebenso wie der damaligen Gegenwart der Sowjetunion.

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„Anarchopazifistisch. Schon das Wort sprengt mir den Kopf“

Der andere Blick, die Medien und 50 Jahre Graswurzelrevolution

Im Sommer 1972 hat Wolfgang Hertle in Augsburg die Nullnummer der Graswurzelrevolution (GWR) herausgebracht. 50 Jahre später ist die Monatszeitung für eine gewaltfreie, herrschaftslose Gesellschaft immer noch quicklebendig. Doch wie sieht die mediale Öffentlichkeit die GWR? Die Presseschau von Mitherausgeber Bernd Drücke geht auf einige der jüngsten Veröffentlichungen ein. (GWR-Red.)

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Eine glorreiche Wirklichkeit

Kunst in sowjetischen Lesebüchern

Die Generation der aktuellen russischen politischen Elite - so auch Präsident Putin - wurde geprägt vom sowjetischen Schulwesen. Ziel der damaligen Schulbildung war die Erziehung der Sowjetbürger*innen zum Heldentum und dem Glauben an die Sowjetunion. Die zugrundeliegenden Schulbücher genießen bis heute große Popularität und werden gar im Internet als Nachdruck angeboten. Victoria Storozenko beleuchtet die Nachwirkung von Traditionen der Kunsterziehung in der Sowjetunion im heutigen Russland.

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Zur Entscheidungsmacht in Hochschulen

Professorales Vorrecht oder Aufgabe der Wissenschaftler*innen

Unter dem Schlagwort der "Professorenmehrheit" privilegierte das Bundesverfassungsgericht 1973 in seinem Hochschul-Urteil die Gruppe der Hochschullehrer*innen und stoppte damit die Demokratisierungsbestrebungen intrahochschulischer Entscheidungsgremien. Lukas C. Gundling zeichnet in seinem Beitrag die Genese des Urteils nach und diskutiert Alternativen.

I. Ende der Demokratisierung?

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Vom Honoratiorenverein zum "Massenverband":

Die Wiederbelebung des Bundes Demokratischer Wissenschaftler 1972

Als sich am 1. Juli 1972 über 1000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Marburg zum Kongress "Wissenschaft und Demokratie" trafen, ging es ihnen vor allem darum, die in den Jahren zuvor erreichten Fortschritte im Kampf um eine Demokratisierung von Hochschulen und Forschung zu bewahren und voranzutreiben. Als organisatorische Form dieses Kampfes wurde am 2. Juli 1972 die Wiedergründung des BdWi beschlossen. Mitinitiator Reinhard Kühnl erinnerte sich 1998 an diese Zeit.

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Der Fall Willem Albertus Polak

Vor über 25 Jahren entschuldigte sich Nordrhein-Westfalens Premier Johannes Rau dafür, als früherer Wissenschaftsminister den ehemaligen SS-Offizier Hans Schwerte zum Beauftragten für die Zusammenarbeit mit den niederländischen und belgischen Hochschulen ernannt zu haben. Und Bundeskanzler Helmut Kohl entschuldigte sich kurz darauf bei einem Besuch im Nachbarland für die Zerstörung Rotterdams durch die Deutschen im Zweiten Weltkrieg.

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Angekommen

Am 17. Juni 1953 waren die in Berlin verbliebenen Mitglieder des SED-Politbüros am späten Vormittag in die Sowjetische Militäradministration nach Berlin-Karlshorst einbestellt worden. Wladimir Semjonow, Hoher Kommissar der UdSSR in Deutschland, kam aus seinem Beratungszimmer, in dem ununterbrochen verschiedene Lagebesprechungen stattfanden, in das Zimmer, in dem die deutschen Genossen warteten, und sagte mit ironischem Unterton: „RIAS gibt durch, dass es in der DDR eine Regierung schon nicht mehr gibt.

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