Entkopplung: eine zentrale Frage des 21. Jahrhunderts

Wirtschaftswachstum bei sinkendem Umweltverbrauch?

Der wirtschaftspolitische Mainstream sieht nach wie vor in einer Steigerung des Bruttoinlandsprodukts den Motor gesellschaftlicher Entwicklung. Dieses Ziel steht zwangsläufig im Konflikt dazu, unsere natürlichen Ressourcen zu erhalten. Ob dieser Konflikt lösbar ist und sich Umweltschutz und Wirtschaftswachstum vereinbaren lassen, diskutiert Norbert Nicoll.

Einer der wichtigsten Glaubenssätze in Politik und Wirtschaft lässt sich auf die folgende Formel bringen: Die Wirtschaft kann wachsen, während gleichzeitig Energiekonsum, Ressourcenverbrauch und Emissionen zurückgehen. Möglich wird dies durch den technischen Fortschritt, der zu besseren Produkten und zu effizienteren Fertigungsprozessen führt.

Die Sichtweise hat viele AnhängerInnen - etwa bei Ökonomen, beim UN-Umweltprogramm und bei der EU-Kommission. Und auch bei den meisten im Bundestag vertretenen Parteien. Blickt man in die Parteiprogramme, so ist dort von "grünem", "intelligentem", "qualitativem" oder "nachhaltigem" Wachstum die Rede.

Ohne Wirtschaftswachstum werden die Konzepte nicht gedacht und können auch gar nicht gedacht werden. Ökologie und Ökonomie werden nicht als Gegensätze aufgefasst - im Gegenteil. Die VerfechterInnen eines grünen, qualitativen oder intelligenten Wachstums verweisen mit Vehemenz auf die Möglichkeit eines "umweltverträglichen Wachstums", das die Lebensqualität nicht schmälere, sondern verbessere.

Relative und absolute Entkopplung

Die entscheidende dieser Denkweise zugrundeliegende Prämisse hat einen Namen: Entkopplung. Aber funktioniert das wirklich?

Zunächst: Zu unterscheiden ist zwischen relativer Entkopplung und absoluter Entkopplung.1 Relative Entkopplung bedeutet, dass der Ressourcenverbrauch weniger zunimmt als die Wirtschaft wächst. Absolute Entkopplung liegt dagegen vor, wenn der Umweltverbrauch auch bei wachsender Wirtschaft zurückgeht.

Relative Entkopplung ist in vielen Bereichen erreichbar, die Empirie liefert hier eindeutige Befunde. Beispiel Energie: In den OECD-Ländern hat in den letzten Jahrzehnten eine relative Entkopplung stattgefunden. Die zum Einsatz gebrachte Primärenergie für die Erzeugung einer Gütereinheit ist eindeutig rückläufig. Die Ressourcenproduktivität stieg.

Relative Entkopplung funktioniert.2 Das ist aber nicht einmal die halbe Miete. Was nämlich wirklich zählt, ist absolute Entkopplung. Wachstum ist nur dann wirklich natursparend, wenn die Ressourcenproduktivität schneller wächst als das BIP.3 In der ökologischen Ökonomik spricht man auch von der Nachhaltigkeitsformel:

<F"Symbol"P10>D<F255P255> Ressourcenproduktivität > <F"Symbol"P10>D<F255P255> BIP

Wird diese Nachhaltigkeitsformel erfüllt, liegt absolute Entkopplung von Wirtschaftswachstum und Naturverbrauch vor.4 Ist absolute Entkopplung möglich? Diese Frage ist sehr wichtig - wahrscheinlich ist sie eine der bedeutendsten Fragen dieses Jahrhunderts.

Wie ist die Faktenlage? In den meisten OECD-Ländern ist der Energieverbrauch in den letzten zehn Jahren gesunken. Betrachtet man die Daten für Deutschland, scheint neben relativer auch absolute Entkopplung kein Problem zu sein: Nach den Indikatoren der Umweltgesamtrechnung des Statistischen Bundesamtes konnte die Nachhaltigkeitsformel seit 1990 eingehalten werden.

Und das nicht nur beim Energie-, sondern auch beim Ressourcenverbrauch. Für die letzte Größe gilt: Sie sank - bei einem (allerdings nur moderaten) Wachstum (durchschnittlich 1,32% pro Jahr, 1992-2015).

Das optimistische Bild verfinstert sich, wenn man diese Statistiken um einige verzerrende Faktoren bereinigt. Manchmal kommt eine höhere Energie-Effizienz in den Statistiken einfach dadurch zustande, dass der Brennstoff gewechselt wird. Nicht die gesamte Energie wird auf die gleiche Weise erzeugt. Oft wird nur der Heizwert von Kohle, Öl oder Atomstrom herangezogen. Die gängige Einheit ist die British Thermal Unit (BTU). Wenn diese Einheit als Maß verwendet wird, ist eine BTU aus Öl gleich einer BTU aus Kohle oder Feuerholz. Aber natürlich variieren die Preise, die Energiedichte und die Produktionskosten von Kohle, Öl, Erdgas oder Feuerholz. Infolge technischer Fortschritte und gestiegener Energiepreise haben viele Industrieländer ihren Mix von Primärbrennstoffen verändert. Wenn das Verhältnis von BIP-Wachstum zu Energieverbrauch um die Energiequalität bereinigt wird, wird ein großer Teil der Belege für die Entkopplung von Energie und Wachstum entkräftet.5

Hinzu kommt: In vielen Staaten hat eine Deindustrialisierung bei gleichzeitiger Finanzialisierung der Wirtschaft stattgefunden. Die Erbringung von Finanzdienstleistungen erfordert im Regelfall weniger Energie als industrielle Produktion.6

Das optimistische Bild verfinstert sich weiter, wenn man Daten heranzieht, die nicht aus Deutschland oder anderen OECD-Staaten stammen. Anders formuliert: Der globale Blick desillusioniert. Global gesehen ist die Menschheit von der Einhaltung der Nachhaltigkeitsformel weit entfernt. In den letzten 20 Jahren ist die globale Ressourcenproduktivität um 25% gestiegen, während das globale BIP um 82% wuchs.7

Entkopplung durch falsche Bilanzierung?

Der Durchsatz der Menschheit - die schiere Menge der Stoffe, inklusive aller Kraftstoffe, welche die Weltwirtschaft am Laufen hält - ist im 20. Jahrhundert um geradezu sagenhafte 800% gestiegen und hat der Umwelt höhere Abfallmengen zugeführt.8 Den Umweltverbrauch kann man mit dem Total Material Requirement (TMR) messen. Hierbei handelt es sich um ein gebräuchliches aggregiertes Mengenmaß, das den Mengendurchsatz an Energie und Rohstoffen ermittelt. Wenn man das BIP in Relation zum TMR setzt, erhält man die Ressourcenproduktivität - sie ist definiert als BIP/TMR. In den meisten Wirtschaftszweigen ist die Ressourcenproduktivität ohne Zweifel gestiegen. Allerdings ist das allein keine hinreichend gute Nachricht.[/i]

In einer Studie der Universität von New South Wales in Sydney wurde eine große Zahl global gehandelter Rohstoffe und Metalle analysiert.9 Schlussfolgerung: Auf den ersten Blick scheine es in den westlichen Industrieländern eine relative wie absolute Entkopplung zwischen Wachstum und Rohstoffverbrauch zu geben. Doch diese These sei voreilig, sie beruhe auf falscher Bilanzierung. Sobald eine genaue Analyse der Importströme gemacht werde, lösten sich die Belege für absolute Entkopplung in Luft auf. In den gängigen Umweltstatistiken werde der Rohstoff- und Energieverbrauch der Industrieländer deutlich unterschätzt. Die Autoren schlagen die Verwendung einer neuen Messgröße vor: den material footprint10. Zwei Fünftel aller global geförderten Rohstoffe weltweit würden extrahiert und verbraucht, um Güter und Dienstleistungen zu exportieren. Und: Ein Wachstum der globalen Wirtschaftsleistung um 10% erhöhe den material footprint der Welt um 6%.11

Und wie sieht’s bei der Energie aus? Der Energieökonom Minqi Li von der University of Utah hat für eine im Jahr 2017 erschienene Studie umfassende Datenbestände studiert. Seine Erkenntnis ist nicht neu: Energieverbrauch und Wachstum sind aufs Engste verknüpft. Bei einem globalen Wachstum von einem Prozent, steigt der Primärenergieverbrauch um 0,96%.12

Eine 2016 veröffentlichte australisch-amerikanische Studie kam ebenfalls zu dem klaren Schluss, dass es unmöglich sei, das Wirtschaftswachstum vom Energie- und Materialverbrauch zu entkoppeln. Folgerichtig lehnen die Studienautoren jede wachstumsorientierte Politik ab, die den Anschein erwecke, dass eine Entkopplung möglich sei.13

Entkopplung und Klimaschutz

Was bedeutet das für das Klima? Der Weltklimarat IPCC verbreitet in seinem fünften Sachstandsbericht Optimismus: Klimaschutz und Wirtschaftswachstum seien miteinander vereinbar.14 Zur gleichen Schlussfolgerung kommen die Heinrich-Böll-Stiftung und das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung in einer (allerdings konzeptionell umstrittenen) Studie.15

Viele andere Untersuchungen widersprechen. Richard York von der University of Oregon hat im Jahr 2012 in einer Studie harte Zahlen vorgelegt. York hat Wirtschaftsdaten aus mehr als 150 Ländern ausgewertet. Er verglich den Kohlendioxid-Ausstoß mit der Entwicklung des Bruttoinlandsproduktes zwischen den Jahren 1960 und 2008. Ergebnis: Ein einprozentiger Zuwachs der Wirtschaftsleistung zog durchschnittlich ein Wachstum der CO2-Emissionen um 0,733% nach sich. Schrumpft dagegen die Wirtschaftsleistung um 1%, so nimmt auch der Ausstoß von Kohlendioxid ab, allerdings durchschnittlich nur um 0,43%.16 Relative Entkopplung findet also statt, absolute nicht. Betrachtet man den CO2-Ausstoß für Deutschland, so ist man auf den ersten Blick geneigt, an der geschilderten Gesetzmäßigkeit zu zweifeln. Zwischen 1995 und 2005 sind die CO2-Emissionen in der BRD von 10,5 auf 9,7 Tonnen CO2 pro Kopf gesunken. Also alles bestens? Nein, denn im gleichen Zeitraum wurden über vermehrte Importe Produkte, bei deren Fertigung Kohlendioxid ausgestoßen wird, ins Ausland verlagert - und zwar im Umfang von 1,1 Tonnen CO2 pro Kopf. Im Ergebnis konnten Wachstum und Emissionen auch im (vermeintlichen) Energie-Vorreiterland Deutschland nicht entkoppelt werden.17

Interessant ist in diesem Zusammenhang eine Studie zur Emissionstätigkeit der Staaten, die das Kyoto-Protokoll ratifiziert haben. Laut der Studie sind die Emissionsreduktionen vieler Kyoto-Staaten nur darauf zurückzuführen, dass schmutzige Produktionslinien ausgelagert wurden - vor allem nach Asien. Im Endeffekt, so der zentrale Befund der Untersuchung, fiel der Emissionszuwachs durch die Produktion von Gütern sechsmal größer aus als alle Emissionseinsparungen zusammen. Klimapolitisch sei es unsinnig, wenn Güter in den Entwicklungsländern erzeugt, aber in den Industrieländern verbraucht würden.18

Damit das zentrale Ziel der Klimapolitik, das Zwei-Grad-Ziel, erreicht werden kann, müssten die Industrieländer ihre Emissionen um mehrere Prozent zurückfahren - Jahr für Jahr. Wie stark die jährliche Absenkung ausfällt, hängt davon ab, wann der Höhepunkt der globalen CO2-Emissionen erreicht werden soll. Je später mit der Verminderung der Emissionen begonnen wird, desto tiefer müssen die Einschnitte ausfallen. Der Klimatologe Kevin Anderson und seine Kollegin Alice Bows von der University of Manchester spielten dazu in einer Studie verschiedene Szenarien durch.19 Selbst in den eher günstigen Szenarien müssen die Industrieländer ihre Emissionen um 4 bis 6% pro Jahr kürzen.20 Diese Anforderung sei mit einer weiter wachsenden Wirtschaft unmöglich zu realisieren, rechnen Anderson und Bows vor.

Die AnhängerInnen der Entkopplungsthese bleiben dennoch optimistisch: Sie setzen unbeirrt auf energieeffiziente Technologien, um Wachstum und Naturverbrauch zu trennen. Und zum Beispiel auf die Digitalisierung.

Hoffnung durch Digitalisierung?

Das Problem: Gegenläufige Konsequenzen steigender Energieeffizienz können nicht ausgeschlossen werden. Das ist der sogenannte Rebound-Effekt. Verallgemeinert besagt dieser das Folgende: Die Effekte einer höheren Effizienz bzw. Produktivität werden durch eine gegenläufige Mehrnachfrage gemindert. Im Extremfall wird der Effizienzzuwachs ganz zunichtegemacht oder sogar überkompensiert.

Es gibt unzählige Beispiele. Vor 100 Jahren verbrauchten Wolframlampen nur ein Viertel des Stroms, den die älteren Kohlefadenlampen benötigt hatten. Die steigende Nachfrage und Massenproduktion machten sie billiger als Kohlefadenlampen, so dass die Wolframlampen eine massenhafte Verbreitung fanden. Das Einsparpotential wurde durch die massenhafte Verbreitung wieder größtenteils zunichtegemacht. Man kann sich auch vorstellen, dass eines Tages ein Zweiliter-Auto in Massenproduktion hergestellt würde und zu einem sehr wettbewerbsfähigen Preis angeboten werden könnte. Ein solches Auto fände reißenden Absatz und könnte im globalen Maßstab zum Alptraum werden. Unter dem Strich würden mehr Autos erworben und mehr Kilometer zurückgelegt werden, so dass insgesamt mehr Kraftstoff verbraucht werden würde. Vielleicht bliebe in manchen Familien das neue sparsame Auto auch nicht allein … Das alte Gefährt bekämen die Kinder.

Auch in die Digitalisierung sollte man nicht allzu große Hoffnungen setzen. Zumindest dann nicht, wenn es um Energie- und Materialeinsparung geht. Beispiel Internet: Täglich werden über 4,2 Milliarden Suchanfragen bei Google eingegeben.21 All das geschieht nicht im luftleeren Raum, sondern erfordert Energie und Ressourcen. Eine Suchanfrage bei Google verbraucht 0,3 Wattstunden. Wäre das Internet ein Land, so würden auf diesen Staat 7% des globalen Stromverbrauchs entfallen. Prognosen zufolge wächst der Stromverbrauch des Internets bis 2030 weiter - um mindestens 7% pro Jahr.22

Der hohe Verbrauch speist sich nicht nur aus der Herstellung und Nutzung von Endgeräten, sondern auch aus dem Betrieb der notwendigen Daten- und Rechenzentren. Apple und Samsung emittierten schon 2012 zusammen so viele Treibhausgase wie die Slowakei.23

Anderes Beispiel: Jedes Smartphone besteht aus rund 60 verschiedenen Rohstoffen. Neben Plastik, Glas und Keramik werden etwa 30 Metalle verarbeitet. Weniger als 25% der Masse eines Smartphones können recycelt werden. Eine Produktion von aktuell rund 1,4 Milliarden Geräten jährlich erzeugt Druck auf die Förderung von Rohstoffen. Smartphones oder Tablets wirken aufgrund ihres relativ geringen Gewichts nicht wie große Rohstoffverbraucher. Doch ist zum Beispiel für die Produktion von 14 iPads so viel Zinn nötig wie für die Herstellung eines Autos.24

Zugegeben: Das waren ziemlich viele Zahlen in diesem Text. An dessen Ende fällt das Fazit recht ernüchternd aus. Viele Entkopplungserfolge bestehen nur auf dem Papier. Oder besser: bestanden. Denn klar ist: Der Blick in den Rückspiegel sagt nicht, wie die Zukunft wird. Die Einführung disruptiver Technologien könnte die Gleichung verändern. Skepsis, ob es absolute Entkopplung künftig geben kann, ist aber berechtigt. Und eine Debatte zur Frage, ob Wachstum auch nachhaltig geht, damit überfällig.

Anmerkungen

1) Vgl. Tim Jackson 2009: Prosperity without growth? The transition to a sustainable economy, Sustainable Development Commission, London: 48.

2) Allerdings gibt es auch gegenläufige Beispiele. Die Menge an Verpackungsmüll ist in Deutschland stark gestiegen. Verantwortlich dafür ist u.a. der Verpackungsmüll durch den boomenden Online-Handel.

3) Vgl. Peter Victor: "Muss Wachstum sein?", in: spektrumdirekt online. Artikel online unter: http://www.wissenschaft-online.de/artikel/1055627 [Stand: 5.1.2018].

4) Vgl. Holger Rogall 2012: "Wirtschaftliches Wachstum in einer nachhaltigen Ökonomie - Ein Widerspruch?", S.59, in: Perspektiven ds, 29. Jg., Heft 2: 46-68; hier: 59.

5) Vgl. Richard Heinberg 2013: Das Ende des Wachstums, Waltrop/Leipzig: 174-175.

6) Vgl. Cutler J. Cleveland 2007: "Energy Quality, Net Energy, and the Coming Energy Transition", in: Jon D. Erickson / John M. Gowdy: Frontiers in Ecological Economic Theory and Application, Cheltenham: 268-284.

7) Vgl. Holger Rogall 2012, siehe Fn. 4: 62.

8) Vgl. Peter Victor, siehe Fn. 3.

9) Vgl. Thomas O. Wiedmann / Heinz Schandl et al. 2015: "The material footprint of nations", in: Proceedings of the National Academy of Sciences, Vol. 112, Issue 20: 6271-6276.

10) Definitionsgemäß die Menge aller global extrahierten Rohstoffe, um die Endnachfrage einer Volkswirtschaft zu decken.

11) Vgl. Thomas O. Wiedmann et al. 2015, siehe Fn. 9: 6271.

12) Vgl. Minqi Li: World Energy 2017-2050: Annual Report. Online unter: http://peakoilbarrel.com/world-energy-2017-2050-annual-report/ [Stand: 4.1.2018].

13) Vgl. James D. Ward et al. 2016: "Is Decoupling GDP Growth from Environmental Impact Possible?", in: PLoS ONE 11(10), 1-14; hier: 10-11.

14) Vgl. Intergovernmental Panel on Climate Change (Hg.): Fifth Assessment Report (AR5), Working Group III report, Summary for Policymakers. Online unter: http://report.mitigation2014.org/spm/ipcc_wg3_ar5_summary-for-policymakers_approved.pdf [Stand: 24.4.2017].

15) Vgl. Heinrich-Böll-Stiftung (Hg.): Turning point: Decoupling Greenhouse Gas Emissions from Economic Growth. Online unter: https://www.boell.de/sites/default/files/web_1509_e-paper_decoupling.pdf [Stand: 14.10.2017]. Zur Kritik daran: Ulrich Hoffmann: Can Green Growth Really Work? Online unter: https://www.boell.de/sites/default/files/e-paper_hoffmann_green_growth_1.pdf [Stand: 14.10. 2017].

16) Vgl. Richard York 2012: "Asymmetric effects of economic growth and decline on CO2 emissions", in: Nature Climate Change, Nr. 2, 2012: 762-764.

17) Vgl. Tilman Santarius 2012: Der Rebound-Effekt. Über die unerwünschten Folgen der erwünschten Energieeffizienz, Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie, Wuppertal: 23.

18) Vgl. Naomi Klein 2012: "Klima vs. Kapitalismus. Was die linke Umweltbewegung von den rechten Think Tanks lernen kann", in: Blätter für deutsche und internationale Politik, Nr. 1, 2012: 75-88; hier: 84.

19) Vgl. Kevin Anderson / Alice Bows 2011: "Beyond ›dangerous‹ climate change: emission scenarios for a new world", in: Philosophical Transactions of the Royal Society A, Nr. 369, 2011: 20-44.

20) Interessanterweise müssen auch die Entwicklungsländer lange vor dem Jahr 2050 (d.h. zwischen 2020 und 2030) ihren Emissionshöhepunkt erreichen und anschließend ihre Treibhausgasemissionen Jahr für Jahr senken.

21) Vgl. dazu The World Bank (Hg.) 2016: World Development Report 2016: Digital Dividends, Washington D. C.: 6. Vgl. dazu auch I. L. A. Kollektiv (Hg.) 2017: Auf Kosten Anderer? Wie die imperiale Lebensweise ein gutes Leben für alle verhindert, München: 21-22.

22) Vgl. Greenpeace (Hg.) 2017: Clicking Clean: Who is winning the race to build a green internet?, Washington D. C.: 15. Online unter: http://www.clickclean.org/downloads/ClickClean2016%20HiRes.pdf [Stand: 15.11.2017].

23) Vgl. I. L. A. Kollektiv (Hg.) 2017, siehe Fn. 21: 23.

24) Vgl. ebenda: 22.

Dr. Norbert Nicoll lehrt nachhaltige Entwicklung an der Universität Duisburg-Essen und veröffentlichte Ende 2016 das Sachbuch "Adieu, Wachstum! Das Ende einer Erfolgsgeschichte".