Wenn das Auto alt aussieht

in (26.07.2009)

Es steht für Mobilität, Flexibilität und kann große Entfernung in kurzer Zeit zurücklegen: das Auto. Doch neben diesen positiven Eigenschaften ist es vor allem ein Prestigegewinn. Noch immer ist das Auto der Deutschen bester Freund. Dabei schonen Alternativen nicht bloß das Klima, sondern oftmals auch den Geldbeutel.

 Kaum eine Autowerbung wirbt noch mit den Vorteilen und Sicherheiten der Technik. Stattdessen setzt sie meist auf ein prunkvolles Aussehen und die Schnelligkeit des Fahrzeugs. Das soll die Fahrer_innen als unwiderstehlich dastehen lassen.

Allein in Deutschland gibt es rund 41 Millionen Personenkraftfahrzeuge. Das sind mehr Autos als volljährige Einwohner_innen. Doch selbst in Zeiten, in denen häufig von Klimakatastrophen und steigenden Benzinpreisen gesprochen wird, greifen nur wenige auf Alternativen zurück. Dabei sind diese zahlreich vorhanden.

Beim Auto zahlt mensch nicht nur Benzin, sondern auch Steuern und Versicherung. Das kann ganz schön teuer werden, zumal ein Auto durchschnittlich nur eine Stunde am Tag fährt und die restlichen 23 Stunden sinnlos in der Garage oder auf dem Parkplatz steht. Einige Organisationen haben für dieses Problem ein Lösung gefunden: CarSharing. Die Idee: Menschen teilen sich ein Auto. Dadurch gibt es mehr Mobilität mit weniger Autos. Die CarSharing-Organisationen stellen Autos an den verschiedensten Punkten zur Verfügung. Per Telefon oder Internet können die Autos gebucht werden. Bei einer Fahrtstrecke unter 10.000 Kilometer im Jahr ist diese Alternative kostengünstiger als ein Privatwagen. CarSharing eignet sich jedoch nicht für die Fahrt zum Arbeitsplatz, da es dort lange ungenutzt stehen würde und jede Stunde Geld kostet.

Für Pendler_innen eignet sich der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) - sicher die einfachste Methode, um ohne Auto von A nach B zu kommen, Mit Bus und Bahn ist mensch schnell unterwegs, doch die immer steigenden Fahrpreise können sich viele Menschen trotz Monats- oder Jahrestickets nicht dauerhaft leisten. Viele Verbände fordern deshalb niedrigere Preise beim ÖPNV.

Eine weitere kostengünstige und umweltverträglichere Alternative ist die Mitfahrgelegenheit, die in Deutschland immer mehr in Anspruch genommen wird. Ob es zur Arbeit, in die nächste Stadt oder in den Urlaub geht, es finden sich immer Menschen, die das gleiche Reiseziel haben. So bieten verschiedene Mitfahrzentralen im Internet die Vermittlung für zwischen dem/der Fahrer_in, und den Mitfahrenden an. Die Kosten werden im Voraus ausgehandelt und geteilt.

Die umweltfreundlichste, gesundheitsbewusste und günstigste Alternative zum Autofahren ist jedoch immer noch das Fahrrad. Mit Anhängern kann man auch größere Lasten transportieren.

Sollte mensch sich gar nicht von seinem Auto trennen können, sollte wenigstens darauf geachtet werden, ein spritsparendes Auto zu fahren. Denn Autoabgase sind ein erheblicher Grund für den Klimawandel. Laut Greenpeace gehen 20 Prozent des Kohlenstoffdioxidausschusses in Europa auf den Verkehr zurück, für zwölf Prozent sind Autos verantwortlich.

So praktisch ein Auto auch sein mag, es ist vor allem ein Statussymbol für Modernität und Reichtum. Und wenn wir mal ehrlich sind: Nicht jede Familie braucht zwei Autos, wo doch die Bushaltestelle direkt vor der Haustür ist und das Fahrrad auch schon seit geraumer Zeit in der Garage zu verrosten droht.

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