Debatte: Eine Frage der Rangordnung

Streitgespräch zwischen "Kanak Attak" und "Karawane" über unterschiedliche Ansätze antirassistischer Politik

Bei den Debatten um die Abschaffung des Asylrechts wurde immer wieder zwischen integrationswilligen MigrantInnen und unerwünschten "Wirtschaftsflüchtlingen" unterschieden.

Bei den Debatten um die Abschaffung des Asylrechts und die doppelte Staatsbürgerschaft wurde immer wieder zwischen integrations- und arbeitswilligen MigrantInnen auf der einen und unerwünschten "Wirtschaftsflüchtlingen" auf der anderen Seite unterschieden. Gegen solcherlei Schubladisierungen wendet sich die Initiative Kanak Attak und stellt die Hierarchisierungen zwischen MigrantInnen und Flüchtlingen generell in Frage. Die Flüchtlingsselbstorganisation "Karawane für die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen" sieht dabei jedoch die Gefahr, dass die bestehenden Unterschiede zwischen Flüchtlingen und MigrantInnen der zweiten und dritten Generation ausgeblendet werden.
Kanak Attak stellt sich selbst so dar: "Kanak Attak ist der selbstgewählte Zusammenschluß verschiedener Leute über die Grenzen zugeschriebener, quasi mit in die Wiege gelegter "Identitäten" hinweg. Kanak Attak fragt nicht nach dem Paß oder nach der Herkunft, sondern wendet sich gegen die Frage nach dem Paß und der Herkunft. Unser kleinster gemeinsamer Nenner besteht darin, die Kanakisierung bestimmter Gruppen von Menschen durch rassistische Zuschreibungen mit allen ihren sozialen, rechtlichen und politischen Folgen anzugreifen." (www.kanak-attak.de)
Die Karawane beschreibt sich selbst als "Netzwerk von Einzelpersonen, Gruppen und Organisationen von Flüchtlingen, Migranten und Deutschen, das auf Antiimperialismus und Antirassismus basiert. Wir engagieren uns im Kampf für soziopolitische Gerechtigkeit, Gleichheit und Respekt der grundlegenden Menschenrechte eines Jeden." (http://thecaravan.org)

iz3w: In den letzten vier Jahren kam es immer wieder zu teilweise recht heftigen Auseinandersetzungen zwischen VertreterInnen der Karawane und von Kanak Attak. Worin liegt der Konflikt begründet?

Maik Adebayo Alabi (Karawane): Der Konflikt zwischen uns basiert auf den verschiedenen politischen Hintergründen. Kanak Attak richtet seine Politik eher an der Situation von MigrantInnen ohne Asylhintergrund aus, während die Karawane die Lebenssituationen von Flüchtlingen und die Situation in ihren Herkunftsländern in den Mittelpunkt ihrer Arbeit stellt. Die Karawane sieht Kanak Attak häufig als eine privilegierte Gruppe von MigrantInnen, die wenig oder nichts zur Unterstützung von Flüchtlingen getan hat - obwohl letztere am Ende der sozialen Rangordnung stehen.

Effi Panagiotidis (Kanak Attak): Auf die Frage der "Rangordnung" werden wir gleich noch einmal zu sprechen kommen. Meiner Meinung nach besteht zwischen beiden Gruppen ein deutlicher Dissens beim Begriff der relativen "Autonomie der Migration". Wir versuchten in den letzten drei Jahren innerhalb der antirassistischen Politszene aus einer defensiven Praxis herauszutreten. Wir kämpften für einen Perspektivenwechsel, der unterschiedlichen AktivistInnen die Möglichkeit bietet, dem rassistischen und hierarchisierten Alltag in Almanya mit einer offensiven Haltung zu begegnen. Nach langen Auseinandersetzungen innerhalb und außerhalb von Kanak Attak entstand so in Berlin, Hamburg und Frankfurt die "Gesellschaft für Legalisierung" (siehe iz3w 275).

iz3w: Was versteht Kanak Attak unter "Autonomie der Migration"?

Sabine Hess (Kanak Attak): Mit der "Autonomie der Migration" stellen wir nicht die Zerstörung in den Mittelpunkt einer politischen Anrufung, sondern die Forderung nach gleichen sozialen Rechten. Während mit dem Recht auf Legalisierung der Vorschlag verbunden ist, die Hierarchisierungen der deutschen Ausländerpolitik in Flüchtlinge, ArbeitsmigrantInnen, ausländische Studierende, Illegale etc. zu überwinden und zu zerstören, scheinen Flüchtlingsselbstorganisationen ihre politische Kampfkraft an die Reproduktion der Kategorie "Flüchtling" zu knüpfen; sie bestimmt ja auch ihren Alltag.
Daraus resultiert aber eine Hierarchisierung des Leids, was mit der Dominanz des Spiels mit dem "Elend" in humanistischen und auch linksradikalen Kreisen korrespondiert. Andere Migrationen werden als Spaziergang verstanden und ihnen wird die politische Berechtigung abgesprochen, sich in den Chor der Migration einzureihen. Dabei spielt der Karawane-Slogan "Wir sind hier, weil ihr unsere Länder zerstört" eine zentrale Rolle: in der Perspektive der Migration als soziale Bewegung muss sich Migration nicht aus einer kolonialen Zerstörungsgeschichte ableiten, um Mobilität zu legitimieren - das bedeutet aber nicht, die unterschiedlichen Hintergründe zu negieren.

Sunny Omwenyeke (Karawane): Mag sein, dass es unmodern oder un-trendy wirkt, wenn wir ständig auf unsere Herkunftsländer und auf deren Zerstörung durch westliche Staaten hinweisen. Wenn wir darauf aber verzichten würden, riskierten wir, die Ursache unserer gegenwärtigen Situation zu übersehen. Die Karawane versucht hier in Deutschland zu zeigen, dass die Flüchtlinge nicht gekommen sind, um "Milch und Honig" zu trinken. Der hiesige Staat hat wegen seiner offensichtlichen Verwicklungen in unsere Geschichte eine moralische Verantwortung gegenüber Flüchtlingen und MigrantInnen. Ich verstehe nicht recht, welche Probleme Gruppen wie Kanak Attak damit haben, wenn wir das Motto "Wir sind hier, weil Ihr unsere Länder zerstört" als Basis für unseren Kampf wählen.

Adebayo Alabi: Unser Slogan bezieht sich nicht nur auf Kolonialismus, sondern auch auf neokoloniale Strukturen, auf eine Globalisierung nach westlichen Interessen. Wir haben heute ein Recht auf Entschädigung für die langen Jahre des Sklavenhandels, die Ausbeutung und das Label "Nigger", das noch heute an uns klebt. All das hat unsere Existenz geprägt.

Omwenyeke: Ich möchte die verschiedenen soziopolitischen Diskriminierungen und institutionellen und gesellschaftlichen Rassismen nicht hierarchisieren. Dennoch finde ich es schwierig, die Gründe unserer Flucht politisch zu ignorieren. Abschiebung bedeutet für uns in vielen Fällen die direkte Rückkehr in eine repressive Situation, die im Tod enden kann. Egal wie viele Theorien ich bemühe: wenn ein Flüchtling nicht zu einem verabredeten Event kommen kann, weil er oder sie gerade abgeschoben wird, müssen wir uns nach der Essenz unseres Kampfes fragen. Welche Alternative haben wir als ein Netzwerk, das auf der Selbstorganisation von Flüchtlingen aufbaut und Flüchtlinge ermutigen will, für ihre Rechte zu kämpfen? Wir sind moralisch verpflichtet, sie zu unterstützen, nachdem wir sie aufgefordert haben, sich politisch zu artikulieren.

Panagiotidis: Ich finde es problematisch, wenn Migration als ein Nebeneffekt der gewaltvollen Vertreibung auftaucht, gekennzeichnet durch die maximale Ausweglosigkeit des Todes. Migration ist kein auswegloses Schicksal. Was heißt "wir sind hier"? Impliziert das etwa die Aussage, wir würden gerne dort bleiben, wo wir herkommen, wenn das möglich wäre? Und wenn wir schon hier sind, sollten wir human und respektvoll behandelt werden, schließlich erleben wir genug Elend? An wen richtet sich der Appell, als MigrantIn in Ruhe gelassen und als gleichwertig akzeptiert werden zu wollen? An wen ist in diesem Kontext die Forderung nach Entschädigung adressiert? Was soll eine auf einer solchen Logik basierende Kolonialismusdebatte bewirken? Den Antirassismus zu organisieren heißt für mich, aus den antikolonialen und antiimperialistischen Kämpfen zu lernen. Dieses Lernen kann aber doch nicht darin aufgehen, sich einer homogenisierenden Identitätslogik zu unterwerfen. Eine Logik, die diese Anti-Kämpfe verewigt und politischen Widerstand auf die Bekämpfung der (inter)nationalen Ausbeutung, die als Ursache für die gewaltvolle Vertreibung gilt, reduziert.

Omwenyeke: Im Verlauf dieser Debatte wird sehr deutlich, dass die Unterschiede zwischen uns beträchtlich sind. Wenn der Kampf gegen Diktaturen, imperialistische Ausbeutung und brutale westliche Globalisierung lediglich als "Identitätspolitik" gesehen wird und nicht als einen Rückgriff auf politische Erfahrung und politisches Wissen, als eine politische Entscheidung, als Teil eines Kampfes, dann ist die Frage nach der gemeinsamen Problemauffassung doch dringend. Die Frage, was das Problem des Rassismus ist, muss zwischen beiden Gruppen geklärt werden.

iz3w: Wieso können beide Aspekte - der Verweis auf Migration als soziale Bewegung und der Verweis auf Fluchtursachen - nicht als zwei verschiedene Schwerpunkte nebeneinander stehen?

Hess: Können und könnten sie, wenn sie nicht in dem hierarchisierten Diskurskontext Deutschland operieren würden. Migrationen werden hier nur toleriert, wenn sie sich in einen humanistischen Diskurs einsperren lassen: "die armen Flüchtenden, sie wollen doch nicht und müssen doch fliehen und brauchen unseren Schutz". Pro Asyl ist Ausdruck dieser politischen Diskursstrategie, die damit auch relativen Erfolg hat. MigrantInnen, die sich aus welchen anderen Gründen auch immer aufmachen, werden dagegen als "Wirtschaftsflüchtlinge", "Kriminelle" etc. delegitimiert.

Omwenyeke: Unsere Bezugnahme auf Fluchtursachen bedeutet nicht, dass wir das Recht eines jeden Individuums abstreiten, zu entscheiden, wo er oder sie leben möchte. Hier fängt jede Subjektivität an. Ich glaube grundsätzlich, dass Kooperationen zwischen beiden Gruppen möglich sind. Aber dafür braucht es noch Zeit.

Panagiotidis: Mir scheint es wenig hilfreich, den Spannungen zu begegnen, indem man/ frau sich in eine kapitalistische Spaltungs- und Konkurrenzlogik - wenn auch unbeabsichtigt - einschreibt. Es geht doch um die Produktion einer gemeinsamen "Sprache", die uns hilft, das "Arrangement der Differenzen" auszutragen, jenseits von Harmonisierung und Respekt-Diskursen.

Hess: Allerdings haben wir von Kanak Attak es verpasst, die von uns kritisierten Hierarchisierungen des Leids als ein Produkt der Rassifizierung und Subjektivierung ernst zu nehmen. Dann hätten wir die verschiedenen Positionen emotional leichter neben einander stehen lassen können. Was wir allerdings machen - und das ist ein diskursives Problem - ist, die Aufmerksamkeiten in der Debatte zu verschieben. Damit wollen wir eine Enthierarchisierung, eine Bündelung und Netzwerkbindung verschiedenster migrantischer Positionen herstellbar machen.

iz3w: Die Aufhebung der Hierarchisierung als Effekt der deutschen Ausländerpolitik ist ein nachvollziehbares Ziel. Dennoch entstehen gerade durch diese Ausländerpolitik reale Unterschiede in der Lebensrealität einer Green Card-Arbeiterin, eines Migranten der zweiten Generation und eines Insassen in einem Abschiebelager.

Hess: Eben nicht, denn sie treffen sich mittlerweile alle im Abschiebeknast, wenn ihre Aufenthaltstitel abgelaufen sind, sie sich politisch betätigt haben oder sie als "kriminell" verurteilt worden sind. Die Gleichsetzung von Abschiebeknästen und Flüchtlingen ist Humbug: 80 Prozent der Insassen des Offenbacher Abschiebeknasts sind keine Flüchtlinge, sondern ArbeitsmigrantInnen der ein oder anderen Fasson. Aber vor allem, was heißt "real"? Sind Ausbeutungserfahrungen und Erfahrungen von Erniedrigung "real" messbar oder sind sie subjektive Dimensionen? Was unterscheidet einen papierlosen Flüchtling von einer papierlosen Hausarbeiterin, die nie probiert hat, Asyl zu erlangen, da sie von der Unmöglichkeit weiß und dennoch nicht zurück kann, weil da ein prügelnder Ehemann auf sie wartet? Die Frage ist doch anders zu stellen: Wo liegen die Momente, die alle KanakInnen in Almanya betreffen? Das ist eben der Illegalisierungsvorbehalt beziehungsweise die Entrechtung in seinen verschiedenen Nuancen.

Omwenyeke: Wenn es auch richtig sein mag, dass viele von uns als Ausländer in diesem Land im Abschiebeknast landen, ist es dennoch zu einfach, bei jedem die gleiche Abschiebegefahr zu unterstellen. Die Unterschiede im Aufenthaltsstatus und in den Lebensbedingungen zwischen der zweiten MigrantInnengeneration, AsylbewerberInnen und Papierlosen ist schlicht unvergleichbar. Ohne zynisch zu sein: Wie viele der MigrantInnen der zweiten Generation sind von Abschiebung in Deutschland bedroht? Ich will damit nicht das politische Engagement anderer delegitimieren, aber ich denke, dass der Vorwurf an die selbstorganisierten Flüchtlingsgruppen falsch ist, sie unterstützten durch den Fokus auf die Lebensbedingungen von Flüchtlingen den Staat in der Aufrechterhaltung der Hierarchie.

Panagiotidis: Ich will wissen, was so vielversprechend an dem vehementen Beharren auf Hierarchien ist. Reicht uns die Durchbuchstabierung und Sichtbarmachung der Differenzen? In den 1990er Jahren haben wir uns doch in den feministischen und antirassistischen Kämpfen bemüht, mit eigener Stimme zu sprechen. Dabei sind wir an unsere Grenzen gestoßen. Die Herausforderung sehe ich aktuell darin, das Gemeinsame in der Heterogenität zu erfinden, um unsere Lebens- und Arbeitsbedingungen zu verändern und gerade nicht vor dem Hintergrund von Diskriminierung auf Gleichstellung und Integration zu zielen.

iz3w: In dem Positionspapier der Karawane befinden sich einige harsche Kritiken jener, die die Autonomie der Migration vertreten. Sie werden mit kolonialen Autoren verglichen, die sich weigern, die Realität zu erkennen, oder mit Otto Schily, der von Wirtschaftsflüchtlingen spricht.

Omwenyeke: Wir wollten Kanak Attak nicht als Gruppe angreifen, sondern in eine Debatte intervenieren. Als ich Begriffe wie "Globalisierung von unten" oder "effektive Netzwerke" sah, wollte ich eine starke Gegenposition entwickeln. Der Bezug auf "effektive Netzwerke" suggeriert, dass Flüchtlinge und MigrantInnen sanft nach Europa geleitet werden - der Horror und die Gründe der Flucht bleiben unerwähnt. Die Position der Autonomie der Migration rückt damit in der Beschreibung der Situation in die Nähe von Schilys "Wirtschaftsflüchtlingen".

Panagiotidis: Die "Autonomie der Migration" hat in den letzten Jahren für uns alle - nicht nur für Kanak Attak - gearbeitet und gemeinsame, wenn auch problematische und diffus bewertete Debatten und Aktionen ermöglicht. Ich sehe wenig Sinn, sich weiterhin mit Definitions- und Organisationskämpfen aufzuhalten, um womöglich zu klären, was unter der Position verstanden wird und ob alle dabei sind. Denn der Rassismus verändert auf globaler Ebene sein Gesicht, und wir sind aufgerufen, ihm entgegenzutreten.

Das Interview führte Frauke Banse. Sie lebt und arbeitet in Frankfurt und Bremen.

Statement zur Debatte I: Kanak Attak: "Die Autonomie der Migration"
(...) Im Rückblick zeigt sich, dass die Defensive das zentrale Element des Antirassismus der 1990er Jahre war. Langfristig konnte er keine Erfolge erzielen, die politisch repräsentierbar gewesen wären, d.h. die sich konkret in kollektive Rechte von MigrantInnen niedergeschlagen hätten. Wichtiger noch, die Forderung nach "offenen Grenzen" oder eben dem "Bleiberecht für alle" abstrahierte von den unterschiedlichen Widerstandsbedingungen, unter denen Leute für diese Rechte kämpfen können. Die deutschen Unterstützer haben diese Rechte selbstverständlich, fordern sie für andere, setzen dabei aber nicht an der Tatsache an, dass sich MigrantInnen täglich diese Rechte nehmen. Wenn die antirassistische Linke und zum Teil auch die liberale Öffentlichkeit das "Bleiberecht" forderte, wurde oft mit den Verhältnissen in den Herkunftsländern argumentiert.
(...) Pro Asyl wirbt dementsprechend mit dem Slogan "Der Einzelfall zählt", statt Kollektivrechte für MigrantInnen zu fordern. Über die eigene Verstrickung in die rassistischen Verhältnisse einer paternalistischen Betreuungspolitik kann weiter geschwiegen werden. Das Asylrecht hat seine zentrale Bedeutung für Migrationsprozesse längst verloren. Prozesse der Illegalisierung sind an seine Stelle getreten. Der subjektive Faktor der Migration, die Organisierung des alltäglichen (Über-)Lebens von MigrantInnen, muss Ausgangspunkt einer anti-rassistischen Politik werden, die nicht mehr darauf beschränkt wäre, arbeitsteilig auf Gesetzesverschärfungen zu reagieren.

Auszug aus dem Text "Papers and roses. Die Autonomie der Migration und der Kampf um Rechte" (siehe www.kanak-attak.de).

Statement zur Debatte II: Die Karawane zur "Autonomie der Migration"
(...) Die Umstände, unter denen viele PalästinenserInnen oder KurdInnen aus ihren Heimatgebieten fliehen, z. B. nach Deutschland, können nicht gleichgesetzt werden mit denen von polnischen StudentInnen, die nach Deutschland kommen, um einen Ferienjob zu kriegen und danach entweder wieder nach Hause gehen, um zu studieren oder auch hier zu bleiben. Solche wichtigen praktischen Unterschiede finden kaum mehr eigene Erwähnung. Das Ganze als "Globalisierung von unten" zu beschreiben, läuft auf eine Verherrlichung und Glorifizierung des Elends, der Schrecken und unzähligen blutigen Leidensgeschichten hinaus, die die tägliche Erfahrung der Mehrheit der Migranten in diesem Prozess darstellen. (...)
Diese "Experten für die Autonomie der Migration" (lassen) entweder den politischen Hintergrund von Migration bewusst außer Acht oder (übersehen) ihn in ignoranter Weise als für den Verlauf der Debatte irrelevant oder unwichtig. Es wäre für viele dieser BefürworterInnen ratsam, sich persönlich vor Ort zu begeben und sich mit eigenen Augen davon zu überzeugen, was Menschen in diesen Prozessen wirklich durchmachen, bevor sie weiter solche Theorien und Hypothesen darlegen, die keinen Bezug zur zugrunde liegenden Wirklichkeit haben oder bestenfalls eine Verzerrung davon sind. (...)

Der vollständige Text ist unter www.thecaravan.org/node/view/31 nachzulesen.