Virtuelle Macht und reale Gegenmächte.

Zur Globalisierung der Ökonomie

Die Welt steht Kopf - der Schein bestimmt das Sein. Die menschliche Vernunft hat eine Maschinerie geschaffen, deren blindes Agieren sich zunehmend gegen die Lebensgrundlage der Vernunft selbst wendet

In der programmatischen Debatte um eine Neufundierung linker Politik, welche in der Lage ist, in die heute ablaufenden komplizierten Umbruchprozesse gesellschaftsmächtig einzugreifen, wird immer wieder die Frage gestellt, ob die Marxschen Vorstellungen über den dabei erforderlichen gesellschaftlichen Transformationsprozess ähnlich stringent sind wie seine Analyse der ökonomischen Mechanismen der kapitalistisch organisierten Gesellschaft oder ob an den bisherigen diesbezüglichen marxistischen Vorstellungen grundlegende Korrekturen vorgenommen und damit "alte Marxsche Fragen erneut gestellt"1 werden müssen. Schöler rückt dabei "die Frage ins Zentrum, ob es gesellschaftlich getroffene Entscheidungen sind, auf Grund derer die einzelnen ökonomischen Akteure nach den jeweils praktisch besten Lösungen suchen, oder ob es der anonyme Profitmechanismus ist, der als Antriebsmoment über Sinn und Zweck ökonomischer Prozesse allein entscheidet."2 Viele Fragen nach diesem Verhältnis zwischen anonymer Macht und gesellschaftlich gestaltbaren Rahmenbedingungen 3 bündeln sich heute im Begriff der "Globalisierung " mit dem wichtige Aspekte der gegenwärtig ablaufenden gesellschaftlichen Umbruchprozesse erfasst werden sollen.

Marx stellte im Zusammenhang mit seinen Untersuchungen gesellschaftlicher Umbruchprozesse fest, dass dabei stets die alten gesellschaftlichen Formen mit den neuen Inhalten über eine längere Zeit schwanger gehen, dass "eine Gesellschaft auch immer die potenziellen Möglichkeiten ihrer Überwindung in sich trägt"4, dass sich diese Inhalte auch in neuen Formen als Keime bereits lange vorher dem aufmerksamen Beobachter bemerkbar machen, ehe sie sich mit großer Macht Bahn brechen und die gesamte bisherige gesellschaftliche Ordnung entsprechend den neuen Anforderungen umgestalten. Ich möchte zunächst mit diesem methodischen Ansatz einen Blick auf die heutigen Verhältnisse werfen.

Die Umbruchprozesse an der Jahrtausendwende

Die heutigen Umbruchprozesse sind zunächst geprägt durch eine tiefgreifende technologische Revolution, die durch eine Reihe von Basisinnovationen, besonders im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologien, ausgelöst wurde. Solche technologischen Umbrüche, die in den letzten Jahrhunderten im Abstand von etwa 50 Jahren stattfanden und jeweils den Beginn eines neuen Kondratjew-Zyklus markierten, waren regelmäßig von einer Umstellung der Prinzipien der Produktionsorganisation auf neue, der veränderten technologischen Basis angemessene Formen begleitet. So analysierte Marx in seinen Werken zur Ökonomie detailliert die neuen Formen der zu seiner Zeit aufstrebenden "industriellen Produktionsweise", die mit der Ablösung der Manufaktur durch die Fabrik zu jener Zeit gesellschaftliche Strukturen weit über die ökonomische Sphäre hinaus umkrempelte.

Ähnlich tiefgreifend waren die Wirkungen der Modernisierungen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, mit denen sich die Strukturen des fordistischen Fließbandsystems durchsetzten (in West wie Ost, wie Robert Kurz deutlich herausgearbeitet hat 5). Mit der Degradierung der Mehrzahl der Produzenten zu "Rädchen der Maschine" oder zum "dressierten Gorilla am Fließband" wurde es möglich, die "Macht der Agentien"6 in einem bisher ungeahnten Ausmaß in Bewegung zu setzen und prestigeträchtige Großprojekte des Umbaus der Natur in Angriff zu nehmen (riesige Staudämme; industrielle Großprojekte, die ganze Regionen veränderten; Neulanderschließung durch Be- oder Entwässerung etc.). Der kapitalistischen Verwertungslogik eröffneten sich damit vollkommen neue Horizonte, ohne dass Problembewusstsein und Umsicht, die für derartig tiefe Eingriffe in Naturzusammenhänge eigentlich unverzichtbar sind, in gleichem Maße mit wuchsen.

Dieses mit fortschreitender Entwicklung des Kapitalismus zunehmende Auseinanderfallen von Handlungsmächtigkeit und Reflexionsmächtigkeit ist allerdings nicht so sehr ein Auseinanderfallen von Wirk- und Denkmächtigkeit (denn ökologische, soziale und kulturelle Probleme werden durchaus in ihrer globalen Dimension erfasst), sondern viel mehr von Wirk- und Entscheidungsmächtigkeit. Dieses Phänomen, welches Marx als Entfremdung bezeichnet, hat sich heute, im "demokratischen Zeitalter"7, so weit verselbstständigt, dass grundlegende gesellschaftliche Weichenstellungen scheinbar naturrechtlichen Charakter haben und nur noch "der Umsetzung in nationales Recht" bedürfen, so dass Spehrs Alien-Metapher der Realität immer besser angemessen ist. Das allein der "blinden tautologischen Selbstbewegung des Geldes" (R. Kurz) anzulasten, greift allerdings zu kurz. Schließlich ist diese Funktion des Geldes selbst eine, vielleicht intermediäre, aber doch kulturelle Errungenschaft der Menschheit und eine erste Antwort auf das Korngrößendilemma, welches ich an anderer Stelle 8 thematisiert habe.

Dieses Auseinanderfallen von Wirk- und Entscheidungsmächtigkeit kommt in der modernen Industriegesellschaft wie ein mächtiger Golem daher, dessen erstes Ziel nicht das Wohl seiner Schöpfer, sondern die Exekution der anonymen Verwertungslogik des Kapitals ist und dessen Tätigkeit sich zunehmend gegen seine Schöpfer selbst richtet.9 Der Versuch, Problembewusstsein und Verantwortung in personalisierten Formen zu "privatisieren", die diesen ökonomischen Organisationsprinzipien entsprechen, findet im Bild technokratisch motivierter Führungseliten einerseits und einer mit "Sachzwängen " bemäntelten organisierten Verantwortungslosigkeit andererseits ihren Ausdruck (ebenfalls in West wie Ost) und - ohne diese in ihrer schrecklichen Konsequenz auf eine Stufe stellen zu wollen - in den Führersystemen in Deutschland und Russland ihre je logische Vollendung.10

Jedoch vermochten die dunklen Seiten des Wirkens dieser Industriemaschine bis weit in die 1960er Jahre hinein die Euphorie der "grandiosen Siege der Menschheit über die Natur" noch wenig zu trüben, auch wenn die Verluste aus deren unbewältigter sozialer Dimension bereits in die Katastrophen des Holocaust, zweier Weltkriege sowie zu den Atombombenabwürfen auf Hiroshima und Nagasaki geführt hatten.

Aktuell wird diese Umstellung vor allem durch den Übergang von starren und hierarchischen Organisationsformen, wie sie für die bisher dominante fordistische Massenproduktion charakteristisch waren, zu neuen flexibleren Organisationsformen geprägt. Diesen Umschwung in der Produktionsorganisation (die nach R. Kurz Produktionsverhältnisse wohl viel nachhaltiger prägt als bisher angenommen) genauer zu studieren, wäre bereits ein Thema für sich.

Jedoch ist, im historischen Vergleich mit ähnlichen technologischen Umbrüchen, eine solche Perspektive nicht geeignet, einen charakteristischen Wesenszug der heutigen Entwicklungen zu erfassen: Die zunehmende Perversion, die wichtigen politischen Entscheidungen inne zu wohnen scheint, in deren Folge die Menschheit sehenden Auges auf einen Abgrund zuschreitet, ohne dass Kräfte in der Lage oder auch nur in Sicht wären, dies wirksam zu verhindern. Im Gegenteil: Obwohl solche Entscheidungen dem gesunden Menschenverstand des Einzelnen oft zuwiderlaufen, sind breite Kreise der Bevölkerung, in eine ähnlich perverse Logik eingebunden, aus den verschiedensten Motiven heraus trotzdem bereit, diese mitzutragen. Dieser logische Riss verläuft dabei nicht nur zwischen verschiedenen Personengruppen, sondern oft auch durch jeden Einzelnen hindurch, der weiß, dass es längst Zeit ist umzusteuern, sich den äußeren Zwängen aber (oft willig) beugt, die dies gerade verhindern. Diese Form von Schizophrenie und Perversion ist nicht neu und ursächlich in der kapitalistischen Profitlogik begründet, scheint im Zuge der sich abzeichnenden Umbrüche aber noch einmal eine neue Dimension zu erreichen. Begleitet wird dies, als ob die "Aliens" uns vollends misstrauen, von einer Verlagerung der Prozesse strategischpolitischer Weichenstellung in noch tiefere Regionen einer menschheitsfernen virtuellen Welt, die in der "Monetarisierung des Politischen " ihren Ausdruck findet, wie Krysmanski 11 detailliert beschrieben hat.

Dies ist möglicherweise ein Indiz dafür, dass zur Bewältigung der heute anstehenden Umbrüche mehr als nur eine neue Weise der Produktionsorganisation im Rahmen der kapitalistischen Gesellschaftsformation zu finden ist. Schlüssige Antworten müssen und werden wohl tiefer in gesellschaftliche Strukturen eingreifen, um viele der heute wirkenden Kausalitäten und Zusammenhänge "vom Kopf auf die Füße" zu stellen. Ob man dies als neues Sozialismuskonzept bezeichnen kann oder sollte, sei dahingestellt, denn bisherige Sozialismuskonzepte, besonders die in der Realität erprobten, haben diese Dimension der Prozesse nie ins Auge gefasst. Andererseits befinden wir uns mit einem solchen Ansatz in guter Übereinstimmung mit verschiedenen philosophischen Schulen (Poppers "offener Gesellschaft ", Engels "Reich der Freiheit", Gramscis "Zivilgesellschaft", Tofflers "Dritter Welle", dem Noosphärenansatz von Wernadski und de Jardin etc.), welche aus unterschiedlichen Perspektiven einen ähnlich tiefgreifenden Bruch der Vergesellschaftungsformen voraussagen.

Es wäre vermessen, an dieser Stelle zu versuchen, die ganze Dimension der angedeuteten Prozesse aufzureißen. Dazu reicht weder der Platz noch die Kompetenz des Autors. Anliegen dieses Aufsatzes soll es einzig sein, auf einige ökonomische Hintergründe hinzuweisen, die in einer solchen umfassenden Antwort aufgegriffen werden müssten.

Von der Arbeits- zur Vorsorgegesellschaft

Ausgangspunkt meiner Überlegungen ist dabei der Arbeitsbegriff. Marx betrachtet bekanntlich Arbeit in einem weiteren und einem engeren Sinne.12 Im weiteren Sinne versteht er darunter die "Auseinandersetzung des Menschen mit der Natur" (die Natur der menschlichen Vergesellschaftungsformen eingeschlossen). Der engere Begriff, und nur dieser liegt seiner ökonomischen Theorie zu Grunde, versteht dagegen Arbeit als "zweckgerichtete Tätigkeit", eben als produktive Arbeit, von der nichtproduktive, aber gesellschaftlich ebenfalls notwendige Tätigkeiten abzugrenzen sind. Letztere schaffen keine Werte im eng ökonomischen Sinn, sind also darauf angewiesen, über andere Mechanismen als den Markt refinanziert zu werden.

Ein solcher enger Arbeitsbegriff erwies sich als gut geeignet, die Mechanismen marktbasierter kapitalistischer Wertschöpfung zu analysieren, blendet aber Bereiche menschlicher Tätigkeit aus, die für den Arbeitsprozess im weiteren Sinne unverzichtbar sind. Eine derartige "Konzentration auf das Wesentliche" ist gerechtfertigt, wenn und so lange die gesellschaftlichen Verhältnisse selbst diese anderen Arbeitsformen als abgeleitete Arbeitsformen behandeln. Die zentrale Stellung der (als Erwerbsarbeit bezeichneten) produktiven Arbeit im engeren Sinne für die kapitalistische Gesellschaftsformation hat auch technologische Gründe. Aber sie benötigt eine gut funktionierende (und historisch ältere) familiäre Reproduktionsarbeit als Fundament und eine sich erst entwickelnde Infrastrukturarbeit als Rahmen. Entsprechend sehen die Finanzierungsverfahren aus: Die familiäre Reproduktionsarbeit wird weitgehend über das Erwerbseinkommen finanziert, Infrastrukturarbeiten (etwa in Bildung und Wissenschaft) werden dagegen aus Steuern, also aus zentralen und nach politischen Kriterien erhobenen Mitteln, alimentiert.

Mit den neuen technologischen Möglichkeiten rücken Fragen der Planung und Zwecksetzung von Produktion stärker in den Vordergrund, so dass die eben formulierte Prämisse, unter der man gesellschaftliche Prozesse vom Begriff der produktiven Arbeit im engeren Sinne als zentraler Kategorie ableiten kann, immer weniger zutrifft. Natürlich spielte die Zwecksetzung, die jeder produktiven Arbeit vorausgehen muss, schon immer eine wichtige Rolle. In den ökonomischen Prozessen erscheint sie als das Risiko, welches der Unternehmer eingeht, denn alle seine Aufwendungen werden nur dann ersetzt, wenn diese Zwecksetzung "marktkonform" erfolgte. Der Schwerpunkt seiner Aktivität lag bisher jedoch auf der Realisierung dieses Zwecks. Es waren wenige Projekte notwendig, um entsprechende Aufträge zu akquirieren, und auch die Qualität der Präsentation und Detailliertheit der Ausarbeitung eines Projekts war nicht allzu entscheidend. Dies hat sich heute schon grundlegend geändert. Selbst kleine Handwerksbetriebe müssen mittlerweile Projekterstellung und -überwachung in ganz anderen Dimensionen betreiben als vielleicht noch vor zehn Jahren. Mit zunehmender wissenschaftlicher Durchdringung nicht nur der Produktion selbst, sondern auch der Produktionsorganisation - und dies ist wohl die ökonomische Haupttendenz gegenwärtiger Modernisierungsprozesse - wird der Anteil des Aufwands für die Zweckbestimmung am Gesamtaufwand noch einmal deutlich anwachsen.

Die Hauptgewichte der ökonomischen Aktivitäten, die so genannten "geschäftskritischen Prozesse", verlagern sich damit von der Produktion selbst hin zur Vorbereitung der Produktion. Während man im Fordismus, der das vergangene Jahrhundert maßgeblich prägte, noch Produkte vorhielt (mit Massenproduktion, Massenkonsum, Werbung etc. im Schlepptau), verlagert sich nun der Schwerpunkt hin zum Vorhalten von Produktionsbedingungen, aus denen man heraus "just in time" und maßgeschneidert Produkte entsprechend individuellen Bedürfnissen produzieren kann. Technologisch hat die Menschheit damit die Möglichkeit, sich zu einer Vorsorgegesellschaft zu wandeln, die vielfältige Konzepte bereithält, um auf die verschiedensten Situationen adäquat reagieren zu können, von denen entsprechend der konkreten Situation aber nur einige wenige tatsächlich bis zur Realisierung geführt werden. Ein solches, auch aus ökologischen Gründen sehr attraktives Modell hat nur einen kleinen Haken - es kollidiert mit den derzeitigen Verwertungsbedingungen. Das Vorhalten von Produktionsbedingungen wird vom Markt eben nicht belohnt, sondern nur die Produktion selbst. Das berühmte Gewehr, das im ersten Akt an der Wand hängt, muss also auch losgehen. Ein Vorhalten "nur mal eben so" kann sich ein privatwirtschaftlich organisiertes Unternehmen nicht leisten.

Beim Vorhalten von Produktionsbedingungen verschiebt sich das Hauptgewicht immer mehr hin zum Vorhalten von Konzepten, von ideellen Lösungen. Entscheidend sind Ideen, technisches Knowhow, wissenschaftliche Fundierung, experimentell gestützte Erfahrung und andere Formen von Kompetenz. Diese waren schon immer wichtig und, neben den Verfügungsrechten über ein entsprechendes Kapital, der Beitrag, den der (klassische) Unternehmer zum Produktionsprozess im engeren Sinne beisteuert. Allerdings musste er noch Ausrüstungen und Arbeitskräfte in Größenordnungen vorhalten, um seine Ideen umzusetzen. In einer Zeit, wo man diese zunehmend in der nötigen Qualität und Quantität weltweit mieten kann, verliert ein solcher Vorhalteaspekt an Bedeutung.

Globalisierung als Virtualisierung

Besonders bei großen Unternehmen haben sich die Proportionen oftmals bereits so weit verschoben, dass die geschäftskritischen Prozesse vorwiegend in diesem produktionsvorbereitenden Bereich gesehen werden. Zur rechten Zeit mit der richtigen Idee und dem besten Konzept aufwarten zu können ist entscheidend. Die eigentliche produktive Aktivität ist nachrangig, weil entweder in einem flexiblen Produktionssystem leicht und in guter Qualität implementierbar oder, inzwischen nicht selten, auf Subunternehmen delegierbar. Die "Konzentration auf Kernkompetenzen" verstärkt das Eigenleben der Konzepte, die sich auf diese Weise auch zunehmend kausal von ihrer materiellen Realisierung lösen.

Da auch Konzepte arbeitsteilig entstehen, verläuft dieser Prozess der Entfremdung von der Realität mehrstufig. Es geht mittlerweile auch um Konzepte, nach denen Konzepte entwickelt werden und um die Bewertung solcher Konzept-Konzepte, etwa beim "Shareholder value". Die neuen Strukturen entwickeln dabei eine Eigendynamik, vor welcher die heutigen Formen gesellschaftlicher Sozialisation oft hilflos dastehen. Die Spitze dieses Eisbergs bildet zweifellos die Dynamik des Finanzsystems.

Hier ist nach meiner Auffassung der Kern der Prozesse zu suchen, die mit dem Wort "Globalisierung" charakterisiert werden sollen. Ihr globaler Charakter ist nur ein scheinbarer: Obwohl diese Prozesse oft räumlich weit auseinander liegende Subjekte in Wirkzusammenhänge bringen, geht es nicht primär um deren Wechselwirkung miteinander, sondern um ihr Verhältnis zu einem Dritten, dem zu verwirklichenden Konzept. Dieses Konzept ist die kausale Quelle der Gesamtbeziehung. Räumlich lokalisierbare Subjekte sind sogar nur insoweit interessant, als sie in das vorgesehene Konzept passen, also nicht global (im Sinne von allumfassend) in den jeweiligen Prozess involviert. Das Charakteristikum derartiger Prozesse ist also nicht Globalität, sondern Mobilität. Diese Auflösung räumlicher Bezüge und deren Ersetzung durch kausale beruht auf einer besonderen Eigenschaft von Konzepten, ihrer (räumlichen) Beweglichkeit, weil sie als Denkspiele an keinen (physischen) Ort gebunden sind.

Dringt man von der Phänomenologie, von Globalität und Mobilität, zum Wesen der Prozesse vor, so steht Virtualisierung, die wachsende Bedeutung von Konzepten, im Zentrum. Konzepte sind die Klammer zwischen dem in individuellen Kompetenzen Ausdruck findenden Wissen der Menschheit und der potenziellen Handlungsmächtigkeit der einzelnen gesellschaftlichen Akteure. Konzepte lassen sich zwar selten räumlich lokalisieren, haben aber ihren festen Platz im gesamtgesellschaftlichen Arbeitsprozess im weiteren Sinne: Sie sind die Ergänzung der produktiven Arbeit im engeren Sinne, bestimmen deren Verlauf, führen deren Ende mit einem neuen Anfang zusammen und schließen so den Kreis, in welchem sich das Wechselverhältnis der Menschen mit der Natur bewegt. Konzepte werden dabei, wie jede andere Form menschlicher Arbeit, sozialisiert. Sie sind damit die Basis gesellschaftlicher Strukturen, die sich kausal, aber nicht mehr territorial lokalisieren lassen. Diese treten mit anderen Strukturen in Wechselwirkung und entsprechende, vor allem im politischen Bereich anzusiedelnde Ausgleichsprozesse müssen deren gegenseitiges Verhältnis austarieren.

Ein Großteil der heute zu beobachtenden Perversionen ist dem Fehlen solcher Ausgleichsmechanismen zuzuschreiben, wodurch sich einer der Geburtsfehler des neuen Zeitalters potenziert: die Tatsache, dass Marktmechanismen nur realisierte Konzepte belohnen. Wenn zukünftig der entscheidende Aufwand im Erstellen der Konzepte liegt, dieser sich aber nur durch deren Realisierung amortisiert, dann muss versucht werden, jedes solche Konzept, so falsch und schädlich es auch sein mag, zu realisieren. Die Virtualität kollidiert mit der Realität - und gewinnt oft genug die Oberhand. Da es in der Natur von Konzepten liegt, Teile der Wirklichkeit auszublenden, sind dabei "Kollateralschäden" unvermeidbar.

Hier kommt ein anderer Gegensatz von Globalem und Lokalem zum Tragen: An keinen physischen Ort gebundene Virtualität kann diesen realen Schäden ausweichen. Realität ist damit gegenüber Virtualität ein weiteres Mal benachteiligt: Sie kann dies nicht, denn sie ist gegenständlich und damit immer an konkrete Orte gebunden.

Die neuen Möglichkeiten der Computernetze haben die Mobilität von Virtualität noch einmal deutlich gesteigert - aber dies ist kein grundsätzlich neuer Effekt. Wissenschaft etwa als eines der sehr wichtigen Elemente menschlicher Virtualität war schon immer ein globales, weitgehend ortsunabhängiges gesellschaftliches Ereignis. Deshalb ist auch der Begriff vom "globalen Dorf" sehr irreführend. Es handelt sich weder um ein Dorf, in dem jeder über jeden alles weiß, Wirkzusammenhänge also weitestgehend transparent sind, noch um ein wirklich globales Konstrukt, sondern um einen gut abgrenzbaren (gesellschaftlichen) Raum mit Zugangsbarrieren und -beschränkungen, aber eben nicht um einen territorial lokalisierbaren, sondern um einen "virtuellen Raum". In diesem Raum, den ich anderenorts 13 als Informationsraum bezeichnet habe, kursieren Wissen und allgemein relevante Informationen, die dort eine ähnliche und doch vollkommen andere Sozialisation erfahren als die Individualarbeit durch den Austausch der Produkte am Markt. Sie sind der wesentliche Rohstoff, aus dem produktionsrelevante Konzepte entstehen.

Globalisierung bezeichnet also im ökonomischen Bereich vor allem die zunehmende Verlagerung der produktionsentscheidenden Aufwendungen der transnational operierenden Hightech-Konzerne in diesen virtuellen Bereich. Die geballte Macht dieser ökonomischen Strukturen wird darauf konzentriert, die entsprechenden Reproduktionsbedingungen des virtuellen Bereichs zu sichern. Virtualität dominiert damit zunehmend Realität. Letztere wird allein noch dafür benötigt, um die Verwertungskette zu schließen - ein für den virtuellen Bereich ebenso notwendiges wie zweitrangiges Ereignis. Die Welt steht Kopf - der Schein bestimmt das Sein. Ich komme damit zu meinem kabbalistischen Ausgangsbild zurück: Die Menschheit hat sich in kausale Zusammenhänge hineinmanövriert, die ähnlich einem Golem funktionieren, der nach eigenen realitätsfremden Gesetzen agiert und nur ein einziges Ziel kennt: aus dem virtuellen in den realen Raum abzutauchen, um dort die Reproduktionskette zu schließen. Ein Golem, der sein Ziel unbeeinflussbar von jeglicher Vernunft verfolgt, dem es vollkommen egal ist, an welchem Ort und mit welchen Nebeneffekten er diese Reproduktionskette schließen kann, solange dieser produktive Abschluss ökonomischer Aktivität nur überhaupt noch gelingt. Die menschliche Vernunft hat eine Maschinerie geschaffen, deren blindes Agieren sich zunehmend gegen die Lebensgrundlage dieser menschlichen Vernunft selbst wendet.

Wider die Diktatur der Konzepte

Orte der Realisierung produktiver Aktivität sind allerdings nicht ganz beliebig auf dem Globus wählbar. Sie müssen mindestens die Infrastruktur bieten, in der das zu verwirklichende Konzept implementierbar wird. Das Vorhalten einer solchen Infrastruktur ist der Kern der Debatte um den "Standort Deutschland" und trifft so oder in ähnlicher Form auch auf andere Standorte in einem angeblich globalen Standortwettbewerb zu. Die zunehmend knappen Kassen, die diesen Wettbewerb prägen, sind dabei Ausdruck desselben Dilemmas der verqueren Verwertungsbedingungen für Konzepte wie oben beschrieben. Im Sinne der Sozialisierung von Lasten sind zu dessen Auflösung im alten System an dieser Stelle bereits politische Institutionen aufgerufen, die dem mit einer immer unverschämteren Umverteilung Herr werden wollen. Den zunehmenden Problemen mit der Reproduktion dieser Infrastrukturleistungen, die aus knappen Kassen resultieren, können Regionen allerdings nicht ausweichen. Sie sind sehr real, weil territorial lokalisiert. Regionen sind damit potenziell der natürliche Widerpart der ungebremsten Herrschaft einer nur im virtuellen Raum verankerten Logik.

Der einzig mögliche Ausweg aus der Sackgasse, in die sich die menschliche Sozialisation hineinmanövriert hat, liegt damit klar auf der Hand: Es muss die Kausalität zwischen Virtuellem und Realem vom Kopf auf die Füße gestellt werden, indem Virtualität wieder vernünftig an Realität zurück gebunden wird. Dies ist ein zutiefst politisches Problem der verschiedenen Regionen, an denen diese Rückbindung erfolgt: Die Regionen müssen der Kapitallogik eigenes Selbstbewusstsein entgegensetzen, um deren blindes Agieren einzudämmen. In dem Licht wird der alienistische Charakter einer "Monetarisierung des Politischen " (Krysmanski) besonders deutlich, denn eine solche Politik erfordert das Gegenteil heutiger Standortrhetorik. Über die immensen Widerstände, die Virtualität einem solchen Ansatz entgegenzusetzen vermag, darf man sich angesichts des Scheiterns von Lafontaine, aber auch im Lichte der neuen Kriege in Kosovo, Afghanistan, Irak und weiten Teilen Zentralafrikas, keine Illusionen machen. Es handelt sich um nichts weniger als das Ringen der zwei zivilisatorischen Ansätze, welche Ch. Spehr in seinem "Alien-Buch" beschrieben hat. In diesem Ringen gilt es, an verschiedene Formen der lokalen Realität gebundene (insbesondere ökologische, soziale und kulturelle Belange widerspiegelnde) Gegenmächte anzuknüpfen, diese zu formen und zu vernetzen. Kurz: Es geht um die (schrittweise) Ablösung von aus dem virtuellen Raum gespeister, im Spehrschen Sinne "alienistischer" Machtpolitik durch regional orientierte Sachpolitik.

Und es ist ein zutiefst wissenschaftliches Problem: Der Golem muss zu einem vollwertigen Wesen entwickelt werden. Es müssen in ihm Sinnesorgane und ein engmaschiges Nervennetz zum Reifen gebracht werden, in welchem er das eigene Wirken in der Realität wahrzunehmen und zu reflektieren vermag. Neben der Notwendigkeit einer deutlichen Zunahme der Aufwendungen für die Entwicklung regionaler Infrastruktur sind hierfür beim heutigen Stand der Technik und der Komplexität der Wirkungen kollektive Vernunftformen notwendig, deren wichtigstes Element eine kritischer Theorie verpflichtete Wissenschaft ist, wie dies F. O. Wolf deutlich herausgearbeitet hat.14 Solche zivilgesellschaftlichen Instrumente zu schaffen (und zu finanzieren), ist eine vordringliche Aufgabe der Gegenwart. Die enge Verbindung zu verschiedenen anderen linken Politikansätzen, wie etwa dem Kampf um den Erhalt des Gemeineigentumcharakters der Wissensgüter der Menschheit oder dem Konzept eines öffentlich geförderten Beschäftigungssektors, sei hier nur benannt.

Reale Gegenmächte und die kommunistische Vision

Solche kollektiven Vernunftformen, die sich nur aus der kommunikativen Vernetzung heutiger Sozialisationsformen entwickeln können, haben auch ein anderes gesellschaftliches Grundklima als das kapitalistisch geprägte zur Voraussetzung: sie funktionieren nur im Miteinander, nicht im Gegeneinander ihrer einzelnen Teile. Dieses die moderne Wissenschaft (noch) prägende Grundklima gilt es also, (wieder) auf andere Bereiche des gesellschaftlichen Zusammenlebens auszuweiten. Dies schließt nicht nur nahtlos an das "Vom Ich zum Wir" traditioneller Sozialismuskonzepte an, sondern ist auch der Kern des Luxemburg-Worts von der "Freiheit der Andersdenkenden", da sich Partnerschaft ohne ausreichende Freiräume zur eigenständigen Entwicklung der Partner nicht fruchtbar entwickeln kann. Selbst zu ethisch geprägten Lebensbildern wie den christlichen Moralvorstellungen lässt sich ein direkter Bogen spannen.

Wir sind damit bei Marxens Kommunismusverständnis als "der wirklichen Bewegung, welche den jetzigen Zustand aufhebt"15, indem sie "die Kontrolle über die verknöcherten Formen gesellschaftlicher Arbeit - des sozialen Verkehrs - zurückgewinnt"16 und folglich dazu kommt, "ihre gesellschaftlichen Verhältnisse zu kontrollieren, statt von ihnen kontrolliert zu werden". Allerdings ist die Charakterisierung als "Verein (unterschiedsloser - H-G. G.) freier Menschen, die mit gemeinschaftlichen Produktionsmitteln arbeiten ..."17, für eine Analyse möglicher Dynamiken zu grob. Die sich heute bereits abzeichnende Form ist die vielfältiger Netzwerke, welche längs dinglicher Logiken Kommunikationsbedürfnissen sehr unterschiedlicher Intensität je einen Rahmen geben. Und welche sich in Netzwerke von Netzwerken und noch weiter gestaffelte Struktureinheiten selbstähnlicher Form einbinden, in denen das ganze Frequenzspektrum von Prozessen reflektiert werden kann, welche den Menschen als gesellschaftliches Wesen umtreiben. Eine solche vernetzte Gesellschaftsstruktur kann nur von unten nach oben wachsen, von der Kontrolle zunächst kurzwelliger und räumlich konzentrierter Prozesse - in denen sich heute reale Gegenmächte, die Rahmen der alten Gesellschaft nutzend und deren Grenzen auslotend, artikulieren - hin zur Eroberung von Handlungsspielräumen und schließlich Kontrolle auch längerwelliger und räumlich ausgebreiteter Prozesse, welche heute noch fest in der Hand der virtuellen Macht sind.

Die subtile Sprengkraft eines solchen Solidargedankens in einer kapitalistisch geprägten Umgebung von Eigennutz und Konfrontationsdenken kann man wohl kaum überschätzen. Als Keim bereits in dieser Gesellschaft, den technisch-technologischen Bedingungen geschuldet, angelegt, sollte man ihm deshalb in linken Konzepten einen wesentlich zentraleren Platz einräumen als derzeit üblich.

Eine solche Solidarität im Großen schließt Wettbewerb - auch auf marktwirtschaftlicher Grundlage - ein, vermag ihn aber dort zu zähmen, wo er beginnt, sich gegen diese solidarische Grundlage selbst zu richten. Instrumente und Ansätze für eine solche Zähmung gibt es bereits heute mehr als genug. Diese selektiv verstärken zu helfen, sollte deshalb linker Politik zu einem ihrer zentralen Anliegen werden.

Hans-Gert Gräbe - Jg. 1955; Prof. Dr. rer. nat. habil., Studium der Mathematik, danach Arbeiten zur Algebra, Geometrie und Computeralgebra, seit 1990 am Institut für Informatik der Universität Leipzig; zuletzt in UTOPIE kreativ: Kompetenz im Informationszeitalter, Heft 125 (März 2001). Siehe: http://www.opentheory.org/mtb-glob, dort liegt der Text als Open Theory-Projekt.

1 Ulrich Weiss: Marx und der mögliche Sozialismus, in: UTOPIE kreativ, Heft 120 (Oktober 2000). "Hinsichtlich heutiger Emanzipationsbewegungen sind die alten Marxschen Fragen erneut zu stellen: Wer kann ein eigenes existenzielles beziehungsweise lustvolles Interesse an der Aufhebung des jetzigen Gesellschaftszustandes haben? Wer hat den Zugang zu den materiellen Voraussetzungen dafür beziehungsweise wer kann ihn erkämpfen? In welchen Bewegungsformen können Individuen neue Gesellschaften begründen ...", S. 961.

2 Uli Schöler: Aktualität und Zukunft des Marxschen Denkens, in: UTOPIE kreativ, Heft 120 (Oktober 2000). "Verkürzt ließe sich sagen, dass Marx und Engels eine in großen Teilen immer noch zutreffende Analyse kapitalistischer Produktionsabläufe liefern, aus denen allerdings - vor dem Hintergrund der Erfahrungen unseres Jahrhunderts - keine tragfähigen Transformationsvorstellungen entwickelt werden. Wenn man so will, hat damit der sich auf Marx und Engels beziehende Teil der sozialistischen Bewegung zugleich sein Projekt und sein Subjekt verloren." S. 956.

3 Ulrich Weiß, a. a. O., S. 961: "Für Sozialisten ist es ... nicht hinreichend, die vom Kapitalismus ständig produzierten Katastrophen vor Augen, dessen Aufhebung mit aller Kraft zu wollen und zu propagieren. Es muss verstanden werden, unter welchen Voraussetzungen eine revolutionäre Praxis ihre bürgerliche Form überhaupt abwerfen und die der allgemeinmenschlichen Emanzipation annehmen kann, auf welchem Niveau der kapitalistischen Produktionsweise diese auf eine sozialistische Weise aufhebbar wird und in welchen Formen sozialer Bewegungen dies geschehen kann."

4 Matthias Käther: Über Marxens Rezeptionsmethode, in: UTOPIE kreativ, Heft 162 (April 2004).

5 Robert Kurz: Der Kollaps der Modernisierung, Leipzig 1994.

6 Karl Marx: Grundrisse der Kritik der politischen Ökonomie, in: MEW, Bd. 42, Berlin 1983, S. 512.

7 Christoph Spehr: Die Aliens sind unter uns! Herrschaft und Befreiung im demokratischen Zeitalter, München 1999.

8 Hans-Gert Gräbe: Die Macht des Wissens in der (post)modernen Gesellschaft, 2004, Manuskript. Siehe http://www.opentheory.org/mtb-mawi.

9 Allerdings lässt er sich nicht so einfach stoppen wie das Original aus der jüdischen Kabbalistik oder der wild gewordene Besen in Goethes "Zauberlehrling ".

10 Obwohl ich wie gesagt weit davon entfernt bin, zwischen beiden Systemen ein Gleichheitszeichen zu setzen, so wirkten sie auf die ethisch-moralischen Prinzipien der jeweiligen Gesellschaft, und damit die letzte Sicherung, welche den Golem vielleicht noch aufzuhalten vermag, auf ähnliche Weise zerstörerisch, vgl. etwa A. Rybakow: Die Kinder vom Arbat sowie Jahre des Terrors, Leipzig und Weimar 1988 bzw. 1990, für den sowjetischen Teil dieser Schreckensgeschichte.

11 Hans Jürgen Krysmanski: Die Privatisierung der Macht stabilisiert sich, Überlegungen zur Monetarisierung des Politischen, in: UTOPIE kreativ, Heft 167 (September 2004).

12 Siehe: Karl Marx: Das Kapital. Erster Band, in : MEW, Bd. 23, Berlin 1971.

13 Hans-Gert Gräbe: Arbeit und Wissen in der modernen Gesellschaft, Zur Kritik eines engen Arbeitsbegriffs, in: Der Osten im Übergang vom Industrie- zum Informationskapitalisums, in: Texte zur politischen Bildung 24, Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen e.V., Leipzig 1997, Siehe auch http://www.opentheory.org/awi.

14 Frieder Otto Wolf: Kritische Wissenschaft und globalisierungskritische Bewegung, in: Forum Wissenschaft, Heft 2/2004.

15 Karl Marx, Friedrich Engels: Die Deutsche Ideologie, in: MEW, Bd. 3, Berlin 1962, S. 35

16 Joachim Bischoff, Hans-Georg Draheim: Sozialismus im 21. Jahrhundert, in: Sozialismus (Supplement), Heft 1/2003, S. 20.

17 Siehe: Karl Marx: Das Kapital. Erster Band, in : MEW, Bd. 23, Berlin 1971, S. 92.

 

in: UTOPIEkreativ, H. 171 (Januar 2005), S. 12-20

außerdem im Heft:

VorSatz; Essay MORUS MARKARD: "Elite": Ein anti-egalitaristischer Kampfbegriff; Gesellschaft - Analysen & Alternativen HANS-GERT GRÄBE: Virtuelle Macht und reale Gegenmächte. Zur Globalisierung der Ökonomie; LOTTE ARNDT: Der kubanische Sozialrealismus zu Beginn des 21. Jahrhunderts; JOCHEN WEICHOLD: Die Grünen - Aufbruch in die Anpassung; J. K. 100 MARIO KESSLER: Jürgen Kuczynski - ein linientreuer Dissident?; GÜNTER KRÖBER: Jürgen Kuczynski und der Nobelpreis; Dokumentierte Geschichte ROSA LUXEMBURG: Die Russische Revolution 1905 Rede, nach einem Spitzelbericht; GÖTZ DIECKMANN: Ermordet vor 60 Jahren: Albert Kuntz; ALBERT KUNTZ: Briefe aus Nazihaft; Festplatte WOLFGANG SABATH: Die Wochen im Rückstau; Bücher & Zeitschriften Jan Rehmann: Postmoderner Links-Nietzscheanismus. Deleuze & Foucault. Eine Dekonstruktion, Argument-Sonderband 298 (WOLFGANG FRITZ HAUG); Martin Jänicke, Philip Kunig, Michael Stritzel: Lern- und Arbeitsbuch Umweltpolitik. Politik, Recht und Management des Umweltschutzes in Staat und Unternehmen (ARNDT HOPFMANN); Albrecht Müller: Die Reform-Lüge. 40 Denkfehler, Mythen und Legenden, mit denen Politik und Wirtschaft Deutschland ruinieren, (FRIEDHELM WOLSKI-PRENGER); Nietzscheforschung. Jahrbuch der Nietzsche-Gesellschaft, Bd. 10, hrsg. von Volker Gerhardt und Renate Reschke (ULRICH BUSCH); Marvin Chlada: Der Wille zur Utopie (ANDREAS HEYER); Ergötzliche Briefe des Dessauer Malers Carl Marx an Wolfgang Hütt. Eingeleitet und kommentiert von Wolfgang Hütt (KAI AGTHE); Jahresinhaltsverzeichnis 2004; Summaries