Archiv

Sanfte Zwänge und chemische Gewalt

Die Psychiatrie heute, heißt es, habe nichts mehr gemein mit gefängnisähnlichen Verwahranstalten. Auch der massive Einsatz von Psychopharmaka zur Ruhigstellung gehöre der Vergangenheit an. Doch wie tief greifend sind diese Veränderungen wirklich? Wie belastbar ist das Versprechen der Sozialpsychiatrie und der „neuen Generation" der Psychopharmaka, das Herausfallen „psychisch Kranker" aus ihrem sozialen Umfeld zu verhindern?

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EU prüft SmartStax zu lasch

Gentechnisch veränderter Mais löst neue Kontroverse aus

Ende Juni veröffentlichte die Nichtregierungsorganisation Testbiotech Unterlagen der Industrie, die den Mais „SmartStax" betreffen. Daraus geht nach Ansicht von Testbiotech hervor, dass die Risiken dieser gentechnisch veränderten Mai­s­linie von der Europäischen Lebensmittelbehörde EFSA nicht ausreichend geprüft wurden.

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Eine Zukunft ohne Krankheiten?

„Grüntee für die Dame und Kaffee für den Herrn.“ Solche Aussagen, basierend auf der Analyse des genetischen Profils, sind heutzutage keine Fiktion mehr. Dienstleistungsfirmen bieten individualisierte Ernährungsempfehlungen an und die Lebensmittelindustrie lockt mit den dazu passenden personalisierten Lebensmitteln. Functional Food und die Wissenschaft dahinter.
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Die Utopie von mündigen PatientInnen

„Sauberes Wissen“ ist im Gesundheitswesen Mangelware. Im modernen Gesundheitswesen dreht sich fast alles um Kosten und sehr wenig um Menschen. In der Kette rigider finanzieller Steuerungsmechanismen werden Ärzte vorrangig als Budgetverwalter in die Pflicht genommen, während Kranke vorwiegend als Verursacher von Kosten auftauchen. „Rationalisierung“ nennt sich das Organisationsprinzip, mit dem die Politik versucht, steigenden Gesundheitsausgaben bei gleichzeitig sinkenden Einnahmen der Sozialkassen beizukommen. In der Praxis heißt das, dass medizinische Behandlungen unter dem Primat des Kosten-Nutzen-Denkens durchgeführt werden sollen. Doch es fehlt nicht nur an Menschlichkeit, sondern auch an Rationalität.
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BASF und die Wissenschaft

Die BASF unterhält vielfältige Beziehungen zu öffentlichen Forschungseinrichtungen. Über Firmenaufkäufe von akademischen Spin-offs und Kooperationsbeziehungen verschafft sich der Konzern Zugang zu wissenschaftlichem Know-How. Darüber hinaus sitzen Vertreter von BASF in den Gremien, die über zukünftige Forschungsrichtlinien und damit über die Vergabe von Forschungsmitteln entscheiden.
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Mit wem wollen wir leben?

(Wann) wird der vorgeburtliche Check Standard?
Schon heute sind verschiedene pränataldiagnostische Untersuchungsmethoden in der Schwangerschaft zur Routine geworden. Was aber, wenn einfache Bluttests zu einem frühen Zeitpunkt in der Schwangerschaft möglich werden? Wird ein umfassender billiger und nichtinvasiver „Gencheck“ dann Standard?
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DNA-Sammelwut stoppen!

Wattestäbchen on Tour

Das Gen-ethische Netzwerk Berlin startet im Frühjahr 2011 eine Kampagne gegen die DNA-Sammelwut deutscher Polizeibehörden und gegen die internationale Vernetzung von DNA-Datenbanken. Die ersten DNA-Analysen in der Bundesrepublik 1988 waren noch eine seltene Ausnahme. Heute gehört das Wattestäbchen, mit dem Speichelproben zur DNA-Analyse entnommen werden, zum wichtigsten Ausrüstungsgegenstand der Polizei, und in Europa sind Millionen DNA-Profile in polizeilichen Datenbanken gespeichert. +++ Der GID 204 behandelt im Schwerpunkt die Expansion von Polizei-DNA-Datenbanken. Hier erhältlich: www.gen-ethisches-netzwerk.de +++

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Verbot der PID aufrechterhalten

In seinem Urteil vom 6. Juli 2010 hat der Bundesgerichtshof (BGH) erklärt, dass ein eindeutiges Verbot der Präimplantationsdiagnostik (PID) entgegen der bislang vorherrschenden juristischen Ansicht aus dem im Jahr 1991 in Kraft getretenen Embryonenschutzgesetz nicht abzuleiten ist. Gleichzeitig fordert der BGH den Gesetzgeber auf, den Umgang mit der PID gesetzlich eindeutig zu regeln.

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Alle Jahre wieder

Seit Wochen wird diskutiert, ob die Präimplantationsdiagnostik (PID) zugelassen oder durch den
Gesetzgeber verboten werden soll (siehe GID 202, Seite 36). Für manche ist das ein Déjà-vu: Der Bundestag hat schon im Jahr 2005 über die PID debattiert. Anlass war ein Gesetzentwurf der FDP, die Präimplantationsdiagnostik zuzulassen. Wir dokumentieren Auszüge aus der Debatte.
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