Rilling, Rainer

Prof. Dr. Rainer Rilling, Jg. 1945, ist em. Professor für Soziologie und Senior Fellow am Institut für Gesellschaftsanalyse und Referent für Kapitalismusanalyse/internationale Beziehungen an der Rosa-Luxemburg-Stiftung. Details: http://www.rainer-rilling.de/life.html Aktueller Arbeitsschwerpunkt: Internationale Beziehungen, USA, Eigentumstheorie.

Aktuelle Beiträge der Autorin / des Autors

Strongmen, politische Krieger und Empire

Wo sie zusammenkommen, wird es kompliziert und heftig
in (25.10.2017)
„Chaos“, so erinnert in „Games of Thrones“ der intrigante Petyr ‚Littlefinger‘ Baelish den sanftlippigen Strategen Lord Varys, „ist keine Grube. Chaos ist eine Leiter.“ Ob diese politische Weisheit auf die Causa Trump zutrifft, ist immer noch offen. Sicher, der Weg eines bombastischen Superreichen mit ein paar geschäftlichen Erfahrungen auf dem politischen Feld („Deal“) zum Teilzeitberuf eines strongman und politischen Autokraten hat offenbar aus dem Blickwinkel des Liberalismus der Clintons und Obamas allerlei Strapazen mit sich gebracht, die sich zu unberechenbaren Disruptionen, Unordnung und Chaos ausweiten könnten. Trumps narzisstisch-pharaonischer Habitus und sein großspurig-einschüchternder Sprachduktus („Ich bin die größte Person der Welt“) überspielen solche Mängel eines politischen Frischlings nicht, sondern machen sie erst so richtig deutlich.
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Hegemony in the Making. Deutschland auf dem Weg zum politischen Riesen

in (20.01.2015)

Deutschland ist wirtschaftlich ein Riese, politisch aber ein Zwerg. Diese These hat seit der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg im konservativen Lager seinen festen Ort und ist gleichsam die Basisannahme eines Jahrhunderts deutscher Außen- und Sicherheitspolitik. Sie kennt in der Tradition der sogenannten realistischen Schule der internationalen Politik letztlich nur ein Problem: Wie eigentlich bekommt in der aktuellen Staatenwelt mein Staat mehr Sicherheit und Macht? Wie kann er sich im Kampf um Selbstbehauptung in der anarchisch-ungastlichen internationalen politischen Ordnung und der kapitalistischen Konkurrenz durchsetzen, also Hegemonie oder ein Primat erreichen, bewahren und ausbauen?<--break->

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LinksNet: Ein Unikat - von links

Ein paar Monate bevor im März 2000 die Dot-Com-Krise den wahnhaften Aktienspekulationen der New Economy ein kurzes Ende machte, wurde hierzulande ein kleines, aber ambitiöses linkes Netzprojekt erfunden, das sich in doppelter Hinsicht von dieser schönen neuen Dot-Com-Welt unterschied: Hier ging es um Commons und nicht um Profit und es konnte demonstriert werden, dass solche Commonsprojekte lebensfähig und nachhaltig sein können.

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Bäume in Stuttgart und anderswo

in (21.12.2010)

Die Rohheit, mit der am Schwarzen Donnerstag die Staatsgewalt im Stuttgarter Schlosspark Menschen beiseite schaffte, um die ersten Bäume fällen zu können, war vor allem symbolpolitisch sinnvoll: Gegen die Demonstration der parkschützenden Menge wurde die Demonstration des unbedingten politischen Willens zum Einstieg in das fabelhafte Immobilienprojekt Stuttgart21 gesetzt. Offensichtlich bündeln sich im S21-Konflikt zahlreiche Ohnmachtserfahrungen, es geht um Demokratie. Es scheint aber auch eine andere Frage auf: die nach dem Eigentum.

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Time to say goodbye

in (02.10.2010)

Aus Stahl gemacht, durch einen Verbrennungsmotor angetrieben, für vier Personen ausgelegt, im privaten Eigentum und unabhängig voneinander betrieben: Das ist das Modell Auto. Fast ein Jahrhundert lang war es prägend, weltweit. Seine Epoche läuft jetzt unwiederbringlich aus.

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