Irak als Vorspiel

Die "Logik" der US-Ölstrategie

Mit der sogenannten Bush-Doktrin, die mit Veröffentlichung der Nationalen Sicherheitsstrategie inzwischen zur offiziellen US-Politik erhoben wurde, ...

Bush-Doktrin - Die USA blasen zum Angriff

... "übernahm der Präsident das Paradigma jener Befürworter einer hegemonialen, in der Tradition Reagans sich sehenden, auf ‚militärische Stärke und moralische KlarheitÂ’ setzenden globalen amerikanischen Führungsrolle, die als beste Garantie für ein stabiles internationales System angesehen wird."[1]

Diese Gruppe neokonservativer Hardliner um Vizepräsident Richard Cheney, Verteidigungsminister Donald Rumsfeld und dessen Stellvertreter Paul Wolfowitz forderte bereits 1992 in der Defense Planning Guidance eine Verewigung der US-Hegemonie, indem die hierfür erforderliche militärisch-ökonomische Führungsposition der Vereinigten Staaten rigoros ausgeweitet werden sollte. Mit der Bush-Doktrin gelang es ihnen, begünstigt durch die Terroranschläge des 11. September, ein Konzept zu entwickeln, mit dem jene rücksichtslose Interessenspolitik in die Praxis umgesetzt werden kann.

Die USA beanspruchen für sich inzwischen das Recht, Länder, die über Massenvernichtungsmittel verfügen oder auch nur in Verdacht geraten, an solche gelangen zu wollen, mittels Präventivschlägen anzugreifen. Der Grund hierfür liege in der Gefahr eines möglichen Angriffes mit ABC-Waffen gegen die USA sowie der Möglichkeit, dass solche Waffen an Terroristen weitergegeben werden könnten. Da solche Präventivkriege auch ohne klaren Beweis einer unmittelbaren oder auch nur nachweisbar bevorstehenden Aggression erfolgen sollen, haben sich die Hardliner hiermit einen Blankoscheck ausgestellt, jedes US-feindliche Regime mit dem Vorwurf, an Massenvernichtungsmittel gelangen zu wollen, angreifen zu können.

Auch der Krieg gegen den Irak wird mit diesem Konstrukt gefordert, was allerdings wenig glaubhaft ist. Im Gegenteil, ein jüngst veröffentlichter CIA-Report gibt an, Saddam Hussein werde auf keinen Fall Massenvernichtungsmittel einsetzen oder an Terroristen weitergeben, es sei denn sein Überleben sei, etwa durch einen Angriff der USA, in Gefahr.[2]

Trotzdem wird der Sturz des irakischen Diktators Saddam Hussein gerade von den Neokonservativen, die Washingtons Außenpolitik weitgehend im Alleingang bestimmen, lauthals gefordert, eben weil die offizielle Version nichts mit den eigentlichen Kriegsgründen zu tun hat.

Ein entscheidender Faktor ist hierbei, dass für die Aufrechterhaltung der US-Hegemonie die Kontrolle von Öl eine notwendige Bedingung darstellt: "Oberflächlich geht es um Massenvernichtungsmittel. Kratzt man an der Oberfläche, ist es Öl. Gräbt man ein wenig tiefer sieht man den Hauptgrund für den nächsten Golfkrieg. Zu lang hat Amerika mit der Organisation Erdölexportierender Staaten (OPEC) und ihren künstlichen Produktionsquoten gelebt, die zu künstlich hohen Ölpreisen führten."[3]

Am Ende dieses Weges soll die Unterwerfung der kompletten Region um den Persischen Golf stehen. Energiesicherung stellt in diesem Kontext ein zentrales Interesse dar, das sich nahtlos in das neoimperialistische Konzept einfügt.

Das Herzblut der modernen Ökonomien

Verschiedene Faktoren tragen zur zentralen Bedeutung des Öls bei: Erstens ist der Zugriff auf Öl entscheidend für die Entfaltung eines mächtigen Militärpotenzials, das elementar auf dessen gesicherter Versorgung basiert: "Seit der Einführung ölgetriebener Kriegsschiffe am Beginn des 20. Jahrhunderts wird Petroleum als essentiell für Erfolge im Krieg betrachtet."[4] Zweitens, benötigen die modernen Ökonomien den stetigen, ununterbrochenen Fluss billigen Öls. Jeder größeren Rezession in den Vereinigten Staaten gingen Ölpreiserhöhungen voraus.[5] Und drittens leitet sich aus diesen Punkten gleichzeitig auch ab, dass eine eigene Kontrolle von Ölvorkommen andere auf diesen Rohstoff angewiesene Staaten in ein Abhängigkeitsverhältnis zwingt. Dieses kann im Konfliktfalle als mächtiger Hebel zur Durchsetzung der eigenen Interessen wirken, bis hin zu einem kaum zu überschätzenden Vorteil bei kriegerischen Auseinandersetzungen.[6]

"Die Kontrolle des Öls, oder zumindest der Zugang zu ihm," so Daniel Yergin, Verfasser der detailreichsten, wenn auch extrem unkritischen Geschichte der US-Ölpolitik, "war immer ein großes strategisches Ziel. Das Öl erlaubt den Nationen, Besitz anzusammeln, ihre Wirtschaft anzutreiben, Güter zu produzieren und zu verkaufen, Waffen zu kaufen oder herzustellen, Kriege zu gewinnen."[7]

Ressourcenkriege - Paradigma des 21. Jahrhunderts?

Trotz der historisch wichtigen Bedeutung des "schwarzen Goldes" deuten zahlreiche Entwicklungen darauf hin, dass sich die Auseinandersetzungen um seine Kontrolle im neuen Jahrhundert nochmals deutlich intensivieren werden. Die ausschlaggebenden Faktoren hierfür sind:

Eine dramatisch steigende Nachfrage

Angaben der Internationalen Energiebehörde (IEA) zufolge wird der weltweite Ölbedarf von gegenwärtig 72 Millionen Barrel pro Tag (mb/d) auf 115 mb/d im Jahr 2020 steigen.[8] Viel hängt hier mit dem zunehmenden Bedarf in den aufstrebenden asiatischen Ökonomien, insbesondere China und Indien, zusammen, der sich deutlich überproportional erhöht. Aber auch die Vereinigten Staaten werden im Jahr 2020 etwa 33 Prozent mehr Öl verbrauchen als heute, so die National Energy Development Group (NEP).[9]

Knappheit, Versorgungsengpässe und längerfristige Erschöpfung

Der steigende Verbrauch an sich wäre - abgesehen von Umweltaspekten - nicht besorgniserregend. Umso mehr aber die Tatsache, dass bei diesen Wachstumsraten bereits kurzfristig mit einer Verknappung des Ölangebots und erheblich steigenden Preisen, mittelfristig mit drastischen Versorgungsengpässen und längerfristig mit totaler Erschöpfung der Ölreserven zu rechnen ist. Die derzeitige Reichweite der gesicherten Vorkommen beträgt etwa 40 Jahre. Die Frage ist nun, wann der Zeitpunkt eintritt, an dem das globale Ölpotenzial zur Hälfte abgebaut wurde. Spätestens von da an geht es, so weit besteht Konsens, mit der weltweiten Ölproduktion stetig bergab. Strittig ist allein, wann dieser "Höhepunkt" (peak) erreicht ist. Während "Optimisten", meist Politiker und Wirtschaftler, glauben, aufgrund immer neu entdeckbarer Vorkommen, technischer Innovationen, Einsparungen bzw. Effizienzsteigerungen, Substitution mit anderen Energieträgern und ähnlichem liege er in weiter Ferne, sehen die meisten Geologen die Sache deutlich pessimistischer.

Ihre Argumente sind stichhaltig: Während sich viele Ölfelder ihrem Ende zuneigen, wurde in krassem Gegensatz hierzu seit 1976 kein so genannter "Elefant" (ein Ölfeld mit mehr als 1 mb/d) entdeckt. Zudem ist es ein zentrales Charakteristikum, dass Öl schwierig und derzeit überhaupt nicht substituiert werden kann. Selbst unter Aufbietung aller Kräfte wäre jede Alternative laut dem Geologen Kenneth S. Deffeyes frühestens in 10 Jahren verfügbar.[10]

Einerlei in welchem Jahr also genau der Abstieg beginnt, er ist nicht mehr allzu weit entfernt. Vorsichtige Schätzungen gehen davon aus, dass er zwischen 2010 und 2020 eintritt. "Die Zeit des unbegrenzt verfügbaren und preiswert zu fördernden, konventionellen Rohöls wird dann Geschichte sein."[11] Andere warnen allerdings, dass dieses Szenario noch weit früher eintreten könnte. "Amerikanische Geologen senden seit einiger Zeit drei einfache, wenngleich höchst beunruhigende Botschaften in die Welt: Erstens, die Ölproduktion wird aus geologischen Gründen nicht auf Dauer mit der mittelfristig steigenden Nachfrage mithalten können. Zweitens, wenn die Nachfrage das Angebot übersteigt, wird das unvermeidbar zu steigenden Preisen führen. Drittens und schlimmstens: Dieser Tag ist nicht mehr fern. Schon 2003, sagt beispielsweise der renommierte Geologe Colin Campbell."[12] Dies ist keinesfalls eine Minderheitenposition, Deffeyes gibt als Zeitpunkt hierfür 2004 an, was von vielen unterstützt wird.[13]

Lokalisierung in Konfliktgebieten

Hinzu kommt noch, dass sich die größten Ölreserven fast ausschließlich in extrem instabilen Gebieten, allen voran der kaspische Region und dem Persische Golf, befinden. Mit zunehmender Abhängigkeit von diesen Regionen steigt auch die Wahrscheinlichkeit, dass die Ölversorgung gefährdende Konflikte von außen militärisch beigelegt werden.

Diese Faktoren veranlassen zahlreiche Beobachter zu der Annahme, dass Auseinandersetzungen um Öl in der Zukunft deutlich zunehmen werden.[14]

Die USA hängen am Öltropf - Militärische Versorgungssicherung

Vor kurzem kam es zu erheblichen Störungen der kalifornischen Energieversorgung. "Amerika sah sich im Jahr 2001 den schwerwiegendsten Energieengpässen seit den Ölembargos der 1970er ausgesetzt," stellt die von Cheney verfasste Nationale Energiepolitik der USA (NEP: VIII) fest.

Alles deutet darauf hin, dass sich die Versorgungslage für die USA in Zukunft noch weiter verschlechtern wird. Mit steigendem Ölbedarf, aber kontinuierlich sinkender Eigenproduktion schlittern die Vereinigten Staaten in eine zunehmende Abhängigkeit von Ölimporten, die allein im Zeitraum von 1985 bis 2000 von 4,3 mb/d auf 10 mb/d stiegen (NEP: 1-10). Nach Angaben der US-Energiebehörde wird sich dieses Problem noch weiter verschärfen. Der Anteil der Einfuhren wird im Jahr 2020 bei deutlich höherem Gesamtverbrauch von heute 53 Prozent auf 62 Prozent steigen.[15]

Obwohl Öl schon lange eine wichtige Rolle in der amerikanischen Strategieplanung spielt, hat die zunehmende Abhängigkeit von Importen zur Folge, dass seine Bedeutung in den letzten Jahren weiter zunahm. Seit Ende der 80er Jahre taucht die Sicherung von Rohstoffen auch in offiziellen Strategiepapieren auf, was darauf hindeutet, dass man inzwischen verstärkt bereit ist, zur Ressourcensicherung auch militärische Mittel anzuwenden.[16]

Auch strukturell wurde dieser Veränderung Rechnung getragen. Im Oktober 1999 verlegte das Pentagon die rohstoffreiche Region Zentralasien vom Pacific Command in den Zuständigkeitsbereich des US-Central Commands (CENTCOM), welches bereits mit der Absicherung der Vorkommen am Persischen Golf beauftragt ist. Dies ist "Zeichen eines größeren Wandels im strategischen Denken der USA. [...] Hinter dieser Veränderung der strategischen Geografie steht eine neue Akzentuierung auf den Schutz der Versorgung mit vitalen Ressourcen, besonders Öl und Gas."[17]

Dabei werden die Länder des Persischen Golfes mit etwa zwei Dritteln aller vorhandenen Ölreserven weiterhin von entscheidender Bedeutung bleiben.

Die US-Strategie am Golf

Schon während des Zweiten Weltkrieges entschlossen sich die Vereinigten Staaten dazu, die Rolle als Ordnungsmacht in der Golfregion für sich zu reklamieren. In der Folge setzten sie auf eine indirekte Kontrolle des Persischen Golfes über die Marionettenregime in Saudi-Arabien und im Iran. Während man die direkte militärische Kontrolle den Briten überließ, unternahmen die Vereinigten Staaten zur Interessenswahrung zahlreiche offene und verdeckte militärische Operationen. Nachdem sich Großbritannien Anfang der 70er aus dem Persischen Golf zurückzog, vor allem aber nach der iranischen Revolution 1979 und dem sowjetischen Einmarsch in Afghanistan, ging Washington mit der Carter-Doktrin dazu über, die offene militärische Kontrolle zu beanspruchen.

Seither versuchte man eine möglichst große Militärpräsenz aufzubauen, was aber erst mit dem ersten Golfkrieg dauerhaft gelang und sicher damals eines der zentralen Kriegsziele war. Washington will nicht nur Einmischungen von außen, sondern auch unwillkommenen Entwicklungen innerhalb der Golf-staaten mit Waffengewalt begegnen. Dies kann sich sowohl auf innergesellschaftliche, gegen US-Interessen gerichtete Oppositionsbewegungen beziehen, als auch auf potenziell den Ordnungsanspruch bedrohende Golfstaaten - Kandidaten hierfür sind vor allem der Irak und Iran.

Das irakische Öl als wichtige Entlastung des Ölmarktes

Ein unmittelbares Interesse am Irak besteht natürlich darin, seine riesigen Ölvorkommen unter US-Kontrolle zu bringen. Wurden Bagdads Reserven früher auf 112 Mrd. Barrel geschätzt, gehen neuere Untersuchungen inzwischen von etwa 330 Mrd. Barrel aus - fast ein Drittel mehr als das bisher ölreichste Land der Welt Saudi Arabien.[18]

Dabei ist es entscheidend zu wissen, dass der Irak aufgrund des gegen ihn verhängten UN-Embargos derzeit nur homöopathische Mengen auf den Weltmarkt liefert. Ein mit einem Krieg zusammenhängender Ausfall könnte somit relativ problemlos kompensiert werden. Erst ein länger andauernder und sich regional ausweitender Konflikt, wovon die US-Planer aber nicht ausgehen, hätte somit Folgen für die US-Wirtschaft.[19] Seine immensen Vorkommen könnten den Irak nach dem Krieg und Beendigung der Sanktionen zu einem der wichtigsten Weltölversorger aufsteigen lassen, die angespannte Versorgungslage entschärfen und so die Preise senken. Dies jedenfalls ließ eine Studie des Think Tanks von Bush-Intimus James Baker wissen und forderte gleich noch eine härtere Gangart gegenüber Bagdad.[20]

Die Profitinteressen der Öllobby

Auch die Öllobby macht kein Geheimnis aus ihrem Interesse. "Der Irak besitzt riesige Öl- und Gasreserven - ich würde es lieben, wenn Chevron Zugang zu ihnen bekommen würde" sagte dessen Vorstandsvorsitzender bereits 1998.[21] Zudem sind dort die Förderkosten mit unter einem Dollar pro Fass noch niedriger als in Saudi Arabien, was für die US-Konzerne riesige Gewinne abwerfen könnte.[22] Bisher allerdings sind sie vom Irak ausgeschlossen, es dominieren dort russische und französische Firmen.

Mit einer neuen Regierung in Bagdad könnte sich dies ändern: "Wir werden all diese Vereinbarungen erneut prüfen", sagte Faisal Qaragholi, Londoner Büroleiter der als Nachfolgeregierung bevorzugten irakischen Exilopposition (Iraqi National Congress). Deren Führer, Ahmed Chalabi, ging sogar noch weiter, indem er betonte, er bevorzuge ein US-geführtes Konsortium.[23] So lässt sich auch zum Teil die russisch-französische Opposition gegen den US-Krieg verstehen.

Allerdings scheint Washington bereit zu sein, im Austausch für die Zustimmung zum Krieg andere Länder ebenfalls an der künftigen Ausbeutung der irakischen Vorkommen zu beteiligen. Umgekehrt wird aber beispielsweise von Ex-CIA-Direktor James Woolsley unverhohlen gedroht, dass eine ablehnende Haltung zum Krieg mit dem Verlust von Konzessionen und bisherigen Investitionen bestraft werden wird.[24] Geopolitischen Erwägungen werden demzufolge also Priorität vor den Profitinteressen der Öllobby eingeräumt.

Here to stay - US-Protektorat im Irak

Ganz offensichtlich haben sich die Vereinigten Staaten dazu entschlossen, im Irak ein Protektorat zu errichten. Scott R. Feils gab als Sachverständiger gegenüber dem Senatsausschuss für Auswärtige Angelegenheiten an, nach dem Krieg würde im Irak für mindestens 5-10 Jahre eine dauerhafte Stationierung von 75.000 US-Truppen erfolgen.[25] Deutlich wird dies auch aus den Plänen, die künftige Zentralregierung einem US-Militärkommandeur zu unterstellen. Dieser US-Statthalter soll die vollständige Kontrolle über die irakischen Ölindustrie ausüben.[26]

Die mit diesen Truppenstationierungen verbundenen Interessen der USA gehen aber über die unmittelbare Kontrolle des irakischen Öls hinaus. Eine Studie, an der neben CheneyÂ’s heutigem Stabschef auch Wolfowitz und Rumsfeld beteiligt waren, betont: "Die Vereinigten Staaten versuchen seit Jahrzehnten eine beständigere Rolle bei der Sicherung des Golfes zu spielen. Während der ungelöste Konflikt mit dem Irak hierfür die unmittelbare Rechtfertigung liefert, geht die Notwendigkeit einer substanziellen amerikanischen Truppenpräsenz am Golf weit über die Frage des Regimes von Saddam Hussein hinaus."[27] Der einflussreiche Neokonservative Donald Kagan gibt hierzu an: "Wir werden möglicherweise eine große Truppenkonzentration über einen langen Zeitraum im Mittleren Osten benötigen. Das wird seinen Preis haben, aber ich denke an die Kosten, nicht über sie zu verfügen. Wenn wir ökonomische Probleme haben, werden diese von Störungen unserer Ölversorgung verursacht. Wenn wir Kräfte im Irak stationieren, wird es keine Unterbrechungen der Ölversorgung geben."[28]

Diese Truppen sollen Druck auf die Golfstaaten ausüben, eine US-freundliche Politik zu verfolgen und die Möglichkeiten zur militärischen Abstrafung verbessern, falls dem nicht nachgekommen wird. Mit diesem Drohpotenzial verschaffen sich die USA einen Positionsgewinn in der fast unweigerlich anstehenden, kommenden Auseinandersetzung mit der OPEC.

Phönix aus der Asche - Die Rückkehr der OPEC

Das Kartell, ein Zusammenschluss von elf Förderstaaten, wurde ursprünglich gebildet, um den Ölerzeugern bessere Möglichkeiten zur Preisgestaltung zu verschaffen. Der wichtigste diesen Ländern zu Verfügung stehende Mechanismus hierfür sind die Förderquoten, die jedem Mitglied verbindlich vorschreiben, wieviel Öl es dem Weltmarkt zuführen darf. Entschließt sich das Kartell zu einer Reduzierung, hat dies, da der globale Ölmarkt den Gesetzen von Angebot und Nachfrage gehorcht, eine Verknappung und damit einen Preisanstieg zur Folge - zumindest in der Theorie.

Bereits die ersten beiden Ölkrisen, ausgelöst durch Embargos der OPEC, führten im Westen zu schweren Rezessionen. Hierauf wurde mit der Erschließung alternativer Quellen, insbesondere in Mexiko und der Nordsee reagiert, um die Macht des Kartells zu brechen, was auch weitestgehend gelang. Die Verknappung des Öls führte nicht, wie von den OPEC-Ländern angenommen, zu deutlich höheren Preisen, sondern dazu, dass andere Produzenten die freigewordenen Marktanteile übernahmen. Die Drohung, über die Ölwaffe die westliche Politik entscheidend beeinflussen zu wollen, scheiterte ebenso wie der Versuch, dauerhaft höhere Ölpreise durchzusetzen. "Als die OPEC Anfang 1986 ihre Mengenbegrenzungen aufgab, stürzte [der Ölpreis] auf einen Wert von 12 $. Es folgten 13 Jahre, in denen alte und neue Anbieter auf einem nunmehr wirklich freien Markt um Anteile an einer wachsenden Nachfrage rangen. Der Ölpreis betrug im Durchschnitt 17 $."[29]

Die Entwicklungen am Ölmarkt deuten aber darauf hin, dass die OPEC ihren verlorenen Einfluss zurückgewinnt, ja sogar noch ausweiten wird. Bei rasant steigendem Bedarf gehen die meisten Nicht-OPEC Förderquellen ihrem Ende zu. Falls die aktuelle Produktion beibehalten würde, reichen die Vorräte der USA noch 10,7 Jahre, die Europas (vor allem Nordsee) noch 7,8 und dieRusslands 19,1 Jahre. Demgegenüber beträgt die Reichweite der OPEC-Vorkommen noch 76,6, des Mittleren Ostens gar noch 88,8 Jahre.[30]

Trotz der krampfhaften Versuche, Nicht-OPEC Vorräte zu erschließen, wird der steigende Öldurst der Welt zunehmend durch die OPEC gestillt werden müssen, wie von der NEP (8-4) versichert wird: "Im Jahr 2020 wird angenommen, dass die Ölproduzenten am Golf zwischen 54 und 67 Prozent des Weltöls liefern werden. Somit wird die globale Ökonomie fast sicher weiterhin von der Versorgung aus OPEC-Ländern, insbesondere dem Golf, abhängen." Alle Nicht-OPEC Förderländer produzieren jetzt schon am Limit und ihre Liefermengen werden angesichts sinkender Vorräte eher sinken als steigen. "Im März 1999 wurde sich die OPEC bewusst, dass die Nicht-OPEC-Produzenten über keine Produktionsreserven verfügten, eine Mengenbegrenzung der OPEC daher nicht durch die Übernahme von Marktanteilen durch andere aufgefangen würde. Das Instrument der Mengenbegrenzung griff wieder. Der Preis stieg im Jahr 2000 auf über 30 $. [...] Die in den 80er und 90er Jahren verlorene Herrschaft über die Ölpreissteuerung hat die OPEC 1999 im Prinzip zurückgewonnen."[31]

In Zukunft wird kaum ein Weg an dem Kartell mehr vorbeiführen. "Wie immer man es dreht und wendet: Den politisch sensiblen Ländern am Persischen Golf wächst automatisch mehr Marktmacht zu - wenn sie sich alle einig sind."[32] Bisher überschritten einzelne Länder häufig die Förderquoten, was die gemeinsame Preispolitik unterlief. Allerdings scheint man sich in jüngster Zeit deutlich besser verständigen zu können. Inzwischen schreckt man auch nicht vor Schritten zurück, die in Washington als offener Affront betrachtet werden: Die OPEC "drosselte nach dem 11. September die Produktion wie nie zuvor. Und trieb den Preis nach oben."[33]

Demgegenüber lesen sich die Präferenzen der NEP (2-1), was steigende Ölpreise anbelangt, wie eine Kampfansage an das Kartell: "Steigende Ölpreise wirken wie eine Steuer durch ausländische Ölexporteure. Sich ändernde Energiepreise verursachen ökonomische Kosten. [...] Diese Kosten können letztlich das ökonomische Wachstum beeinträchtigen." Noch gefährlicher wird es, wenn sich die OPEC-Staaten darauf einigen sollten, nicht nur höhere Preise zu verlangen, sondern das Kartell erneut als Waffe gegen die westliche Politik einzusetzen. Da heute kaum Alternativen bereitstehen, wären die ökonomischen Folgen fatal. Regierungsmitglieder aus dem Irak, Iran, Libyen und Saudi-Arabien haben einen solchen Schritt bereits angedroht und befürwortet.

Krieg gegen die OPEC und für billiges Öl

Die US-Ölstrategie richtet sich nicht nur auf die Stabilisierung der ölreichen Golfregion mittels der Truppenstationierungen im Irak, sondern auch gegen den zunehmenden Einfluss des Kartells. Einerseits soll dies über die Erschließung von Nicht-OPEC Reserven geschehen. Auf den anderen Pfeiler weist Roger Divan von der Fachzeitschrift Petroleum Finance hin: "Es gibt eine lang angelegte Strategie der US-Regierung die Marktmacht der OPEC zu schwächen, und ein Weg hierzu ist es, bestimmte Länder herauszulösen."[34]

Das US-Bestreben, die Ölreserven des Iraks außerhalb der OPEC-Preisbindung auf den Weltmarkt zu liefern, wäre diesbezüglich ein entscheidender Erfolg. "Seine riesigen Ölreserven könnten die saudische Dominanz als OPECs Ausgleichsproduzent wettmachen und den USA in Notzeiten ökonomisch helfen, indem durch eine Produktionserhöhung die Preise gesenkt werden."[35] Rainer Hermann schreibt in der FAZ vom 2.9.2002: "Dieser neue Irak könnte aus der OPEC austreten, die Förderbeschränkungen des Ölkartells unterlaufen und die dominierende Rolle Saudi-Arabiens am Golf schwächen. Selbst wenn der Irak in der OPEC bliebe, brächen im Kartell erhebliche Spannungen aus."[36] Die unter einem US-Protektorat agierende künftige irakische Regierung könnte sich diesem Wunsch Washingtons wohl kaum verwehren. Der Führer der Exilopposition kündigte bereits an, aus der OPEC austreten zu wollen. Hiermit würde dem Kartell ein schwerer Schlag versetzt werden. Für die US-Strategen wird dies um so notwendiger, da der bisherige Garant niedriger Ölpreise, Saudi Arabien, als mit Abstand wichtigstes Ölförderland der Welt der Kontrolle Washington zu entgleiten droht.

Saudi Arabien - Die zweite Säule wankt

Im Zentrum der Auseinandersetzung zwischen den USA und der OPEC stehen die amerikanisch-saudischen Beziehungen. Nachdem mit der iranischen Revolution eine der beiden US-Säulen einstürzte, gefährden die jüngsten Spannungen mit Saudi Arabien nun endgültig Washingtons Kontrollanspruch am Persischen Golf.

Vordergründig drehen sich die Konflikte um die saudische Unterstützung terroristischer Gruppen, bzw. die von Riad vorgebrachte Kritik an der einseitigen US-Politik im Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern. Tatsächlich aber geht es noch um weit mehr. Im Zentrum steht die Infragestellung des US-Ordnungsanspruches in der Region und des damit verbundenen Einflusses auf die OPEC. Ungemach droht der USA aus zwei Richtungen. Einerseits könnte eine islamische Revolution das saudische Königshaus stürzen, was unmittelbar zu einer US-feindlichen Politik führen würde. Andererseits mehren sich aber zudem die Zeichen, dass innerhalb der Königsfamilie die anti-amerikanische Fraktion allmählich die Überhand gewinnt.[37] Washington wird versuchen beides mit allen Mittel zu verhindern.

Verschiedene Schritte des saudischen Königshauses versetzen die US-Strategen derzeit in höchste Alarmbereitschaft. So hat Riad angedroht, die zur Machtprojektion unerlässlichen amerikanischen Militärbasen schließen zu lassen.[38] Sicher soll der Irak für den Fall eines dauerhaften Bruches hier einspringen.

Auch scheint ein System, das von Stan Goff, einem ehemaligen Lehrer an der Militärakademie von West Point, als "Petrodollar Imperialismus" bezeichnet wurde, gefährdet zu sein. Er gibt an, dass Washington auf zwei Arten von seinem Kontrollanspruch am Golf profitiert. Einerseits durch die enormen Profite aus Waffenverkäufen an die dortigen Länder, die hiermit ihre Gewinne aus Ölverkäufen in die Vereinigten Staaten zurücktransferierten. Vor allem aber dadurch, dass das OPEC-Öl von allen Staaten in Dollars abgerechnet, aber primär in die USA reinvestiert wird. Jene Dollarabrechnung "hat es den USA ermöglicht, nicht nur die Entwicklungsländer, sondern auch die wichtigsten kapitalistischen Rivalen zu dominieren. Andere Länder müssen ihre Rechnungen in (Petro)Dollars zu einem höheren Wechselkurs als die USA bezahlen und diese Dollars kommen direkt zurück ins Land (über Saudi Arabien und andere). [...] Amerikanischer Imperialismus ist letzten Endes Petrodollar Imperialismus." Ein Rückzug des saudischen Kapitals aus dem amerikanischen Markt wäre demzufolge "ein vernichtender Schlag."[39] Genau dies ist vor kurzem geschehen, als etwa 200 der insgesamt ca. 850 Mrd. Dollar saudischer Kapitalinvestitionen aus den USA abgezogen wurden.[40]

Noch dramatischer ist aus US-Sicht, dass neben Venezuela, dem Irak und Iran [41] nun auch Saudi-Arabien ernsthaft die Möglichkeit prüft, künftig sein Öl in Euros abzurechnen, was den Dollar mächtig unter Druck bringen und die USA wirtschaftlich enorm schädigen würde.[42]

Zusätzlich ist es unerlässlich, dass zur Befriedigung des steigenden Ölbedarfs Saudi Arabien nach Angaben des US-Energieministeriums seinen Ausstoß von derzeit 11,4 mb/d auf 23,1 mb/d in 20 Jahren erhöhen muss. Deshalb sei es erforderlich "Saudi Arabien davon zu überzeugen, seinen [verstaatlichten] Ölsektor substanziellen Investitionen durch US-Ölfirmen zu öffnen," was aber ohne enormen Druck am Widerstand der saudischen Herrscherfamilie scheitern dürfte.[43]

Diese Entwicklungen führten dazu, dass Saudi Arabien in zahlreichen Bush-nahen Zeitungen und Magazinen aufs schärfste angegriffen wird, was teilweise so weit geht, dass von Neokonservativen verschiedentlich die Besetzung oder Abspaltung der ölreichen Gebiete des Landes gefordert wird.[44] Ein Briefing vor dem das Pentagon beratenden Defense Policy Board könnte die neue Richtung vorgeben. Es "beschrieb Saudi Arabien als einen Feind der Vereinigten Staaten und empfahl, dass US-Offizielle ein Ultimatum stellen, die Unterstützung des Terrorismus einzustellen oder sich der Besetzung seiner Ölfelder gegenüberzusehen."[45] Die Falken erhoffen sich von einem Krieg gegen den Irak eine erhebliche Verbesserung ihrer Position am Golf auch im Hinblick auf Saudi Arabien: "Diese Sichtweise, populär unter einigen neokonservativen Denkern, besteht darin, dass, wenn eine US-Invasion Saddam Hussein erst einmal von der Macht entfernt hat, ein freundliches Nachfolgeregime ein wichtiger Ölexporteur in den Westen werden wird. Dieses Öl würde die US-amerikanische Abhängigkeit von saudischen Energieexporten verringern und es somit aus diesem Blickwinkel erlauben, dass saudische Königshaus für ihre Unterstützung des Terrorismus zu konfrontieren."[46]

Tatsächlich geht es aber darum, die OPEC-Politik auf US-Kurs zu bringen. Aufgrund Saudi Arabiens entscheidender Rolle als Weltölversorger Nummer eins ist eine Eskalation wegen des hierauf erfolgenden Ausfalls saudischer Lieferungen gegenwärtig kaum zu verkraften. Die Kontrolle der irakischen Reserven ebnet so den Weg, Saudi Arabien vor die Wahl zu stellen: Befolgung der US-Vorgaben oder Ersetzung durch eine US-Interessen freundlicher gesonnene Regierung.

"Der Weg zum gesamten Mittleren Osten führt durch Bagdad"

Dieses Prinzip soll wohl auf die gesamte Region übertragen werden. Jedem Staat, der es wagen sollte den US-Ordnungsanspruch in Frage zu stellen, droht, so hat es derzeit den Anschein, ein Angriff durch die USA. So gehen einige Analytiker von einem Simultanschlag gegen Bagdad und Teheran aus.[47] Prominente Neokonservative wie etwa Michael Leeden oder Norman Podhoretz, gehen mit ihren Forderungen noch weiter. Nach dem Iran, Irak und Saudi Arabien müsse noch Syrien angegriffen werden, so Leeden. Podhoretz fordert zusätzlich noch als Minimum einen Regimewechsel im Libanon, Libyen, Ägypten, ebenso wie Veränderungen in der palästinensischen Autonomiebehörde.[48]

Der Krieg gegen den Irak wird so nur ein erster Schritt zur Unterwerfung der gesamten Region sein. Ein neokonservatives Regierungsmitglied kommt folgerichtig zu dem Schluss, dass "der Weg zum gesamten Mittleren Osten durch Bagdad führt."[49]

Ausbruch aus dem Energiedilemma

"Die Vereinigten Staaten bleiben Gefangene ihres Energiedilemmas."[50] Dieser Satz, so wahr und eindeutig er ist, kann nur zwei Schlussfolgerungen nach sich ziehen. Entweder man begegnet diesem Energiedilemma mit verstärkten Militäreinsätzen, oder Washington versucht die Abhängigkeit seiner Volkswirtschaft von fossilen Brennstoffen durch eine verstärkte Nutzung erneuerbarer Energien zu reduzieren.[51] Zudem müssen Antworten gefunden werden, wie Energieverbrauch gerechter verteilt werden kann. Die USA verbrauchen bei 5 Prozent der Weltbevölkerung derzeit mehr als ein Viertel des gesamten Energiebedarfs.

Es sind schlicht und ergreifend nicht genug Reserven vorhanden, um mit Öl sowohl den zukünftig noch steigenden Verbrauch der westlichen Industrieländer, insbesondere der Vereinigten Staaten, zu decken und gleichzeitig den wachsenden Energiebedarf vieler anderer Staaten aufzufangen. Ein drastische Reduzierung des Energieverbrauches ist deshalb dringend notwendig, um künftige Auseinandersetzungen um das knapper werdende Öl zu vermeiden. Gegenwärtig verbrauchen die USA 7 Tonnen Öl pro Einwohner (Westeuropa ca. 4,3), während aber ein hoher Lebensstandard, ohne Einbuße an Lebensqualität bereits mit einem Verbrauch von 1,5 Tonnen zu erreichen ist.[52]

Nur mit einer solchen Strategie der Entwicklung von Alternativen, der Einsparung und Effizienzsteigerung können die USA also wirklich ihrem Energiedilemma entkommen. Leider scheint es sehr wahrscheinlich, dass dieser Ansatz zugunsten der gegenwärtig zu beobachtenden imperialen Politik kaum Beachtung finden wird, da die Prioritäten auf dem Erhalt der US-Hegemonie und den Interessen der Öllobby liegen und offensichtlich auch wenig Interesse besteht, anderen Ländern Entwicklungschancen einzuräumen.

[1] Peter Rudolf, "Die USA und die transatlantischen Beziehungen nach dem 11. September", in: Aus Politik und Zeitgeschichte. Beilage zum Parlament (ApuZ), 25/02, S. 7-13.

[2] "CIA undermines Bush over Iraqi chemical weapons", Times, 10.10.02. Für eine ausführliche Kritik der offiziellen Kriegsgründe vgl. Jürgen Wagner, "Â’Saddam muss wegÂ’", in: analyse und kritik, Nr. 466/02.

[3] Dinkar Ayilavarapu, "OPEC in the line of fire", Asia Times Online, 01.10.02.

[4] Michael Klare, Resource Wars: The New Landscape of Global Conflict, New York 2002, S. 29.

[5] Catherine Hoffmann/Winand von Petersdorf, "Die Tage des billigen Öls sind gezählt", FAZ Sonntagszeitung, 35/02.

[6] Vgl. Shibley Telhami, "The Persian Gulf: Understanding the American Oil Strategy", in: Brookings Review, Spring 2002, Vol. 20, No. 2, S. 30-35.

[7] Daniel Yergin, Der Preis. Die Jagd nach Öl, Geld und Macht, Frankfurt M. 1991, S. 964.

[8] IEA, Weltenergieausblick 2000, Februar 2001, S. 36.

[9] National Energy Policy, Reliable, Affordable, and environmentally Sound Energy for AmericaÂ’s Future, Report of the National Energy Policy Development Group, May 2001, S. X. Im Text als NEP zitiert.

[10] Fred Guterl, "When Wells Go Dry", Newsweek, 15.04.02.

[11] Peter Kehrer, Das Erdöl im 21. Jahrhundert - Mangel oder Überfluß?, Vortrag im Erdölmuseum Wietze, 10.03.00.

[12] Hoffmann/Petersdorf, "Tage des billigen Öls", a.a.O.

[13] Kenneth S. Deffeyes, Hubbert's Peak: The Impending World Oil Shortage, Princeton. 2001, S. 14; Vgl. auch Colin J. Campbell/Jean H. Laherrère, "The End of Cheap Oil", in: Scientific American (March 1998), S. 78-83. Dieser und zahlreiche weitere Artikel der Pessimisten findet sich unter www.hubbertpeak.com.

[14] Vgl. z.B. Robert D. Kaplan, "The Coming Anarchy", The Atlantic Monthly, February 1994.

[15] EIA, Annual Energy Outlook 2002, December 2001, S. 5.

[16] Vgl. Donald Losman, Economic Security A National Security Folly?, CATO Policy Analysis No. 409, August 2001.

[17] Michael T. Klare, "The New Geography of Conflict", in: Foreign Affairs, May/June 2001, S. 49-61, S. 49f.

[18] Vgl. Clemens Ronnefeldt, "Ist ein US-Feldzug gegen den Irak noch vermeidbar?", in: Graswurzelrevolution, Nr. 268/02.

[19] Vgl. Friedmann Müller, Das Öl des Irak, SWP-Aktuell, September 2002, S. 1.

[20] Edward L. Morse/Amy M. Jaffe, Strategic Energy Policy Challenges For The 21st Century, New York 2001, S. 43.

[21] Zit. nach James A. Paul, Iraq: the Struggle for Oil By, Global Policy Forum, August 2002.

[22] Jürgen Krönig/Fritz Vorholz, "Der Traum vom Öldorado", Die Zeit, 39/02.

[23] Dan Morgan/David B. Ottaway, "When it's over, who gets the oil?", International Herald Tribune (IHT), 16.09.02.

[24] Vgl. Morgan/Ottaway, "When itÂ’s over", a.a.O.

[25] Scott R. Feil, Post-Conflict Reconstruction in Iraq: Strategy and Resource Considerations, Senate Foreign Relations Committee, 01.08.02.

[26] James Dao/Eric Schmitt, "Bush aides split on calls for a provisional regime in Iraq", IHT, 11.10.02.

[27] Rebuilding AmericaÂ’s Defenses, A Report of The Project for the New American Century, September 2000, S. 14.

[28] Zit. nach Jay Bookman, "The president's real goal in Iraq", The Atlanta Journal-Constitution, 29.09.02.

[29] Müller, Das Öl des Irak, a.a.O., S. 3.

[30] BP-Amoco, Statistical Review of World Energy, June 2002, S. 4.

[31] Müller, Das Öl des Irak, a.a.O., S. 3.

[32] Krönig/Vorholz, "Öldorado", a.a.O.

[33] Hoffmann /Petersdorf, "Die Tage des billigen Öls", a.a.O.

[34] James Dao, "Oil puts Africa in spotlight", IHT, 20.09.02.

[35] Charles Krauthammer, "No, keep the focus on Saddam", IHT, 22.04.02.

[36] Zit. nach Dirk Eckert, "Das Öl und der Krieg", in: Volksstimme, Wien 26.09.2002.

[37] Seymour M. Hersh, "Hersh King's ransom - How vulnerable are the Saudi royals?", in: The New Yorker, 22.10.01.

[38] Vgl. David B. Ottaway/Robert G. Kaiser, "Saudis May Soon Ask U.S. Military to Leave", IHT, 19-20.01.02.

[39] Stan Goff, "The Infinite War and ist Roots", From The Wilderness, 27.08.02.

[40] Rainer Rupp, "Riad bringt den Dollar ins Fallen", Junge Welt, 23.08.02.

[41] Charles Recknagel, "Iraq: Baghdad Moves To Euro", RFE/RL, 01.11.00.

[42] Josh Pollack, "Saudi Arabia and the United States, 1931-2002, Middle East Review of International Affairs, Vol. 6, No. 3, September 2002, S. 77-102, S. 90.

[43] Michael T. Klare, "Global Petro-Politics", in: Current History, March 2002, S. 99-104, S. 101.

[44] So etwa Max Singer, Gründer des Hudson Institute in der New York Sun. Vgl. Kevin McCauley, "Saudi Censored. Saudi Arabia Split", O'Dwyer's PR Daily, 01.05.02.

[45] Thomas E. Ricks, "U.S. advisers see Saudis as enemies", IHT, 07.08.02.

[46] Ebd.

[47] Sidney E. Dean, "Folgt Iran dem Irak auf der US-Zielliste?", in: Europäische Sicherheit, 9/2002, S.31-32.

[48] Patrick J. Buchannan, "On to Baghdad - and beyond", WorldNetDaily Commentary, 07.10.02.

[49] Zit. nach Ricks, "U.S. advisers", a.a.O.

[50] Morse/Jaffe, Strategic energy policy, a.a.O., S. 34.

[51] Vgl. New York Times Editorial, "New Thinking on Energy", IHT, 23.10.01.

[52] Vgl. Vaclay Smil, "Energy Resources and Uses: A Global Primer for the Twenty-First Century", in: Current History, March 2002, S. 126-132, S. 131f.

aus: Z, Heft 52, Dez 2002, 13. Jhrg