Monatliches Archiv

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"Der nötige Druck auf Marokko fehlt"

Interview mit Jatri Adouh
in (21.07.2019)
Am 22. Mai 2019 erklärte Altbundespräsident Horst Köhler nach zwei Jahren seinen Rücktritt als Persönlicher Gesandter des UN-Generalsekretärs für die Westsahara – aus gesundheitlichen Gründen, wie es offiziell hieß. Das ist ein Rückschlag für die Verhandlungen zwischen Marokko und der Frente Polisario in Genf, die auf Köhlers Initiative Ende 2018 nach sechs Jahren Unterbrechung wiederaufgenommen worden waren. Verhandlungsleiter der Befreiungsfront ist Jatri Adouh, der Parlamentspräsident der Demokratischen Arabischen Republik Sahara. Das folgende Gespräch mit ihm fand Mitte Mai in Berlin statt, kurz vor dem ursprünglich geplanten dritten Treffen nach dem Auftakt im Dezember und einer zweiten Zusammenkunft im März. Wie es nun weitergeht, ist ungewiss. Fest steht aber: Solange Länder wie Frankreich, die USA oder auch Deutschland entgegen internationalem Recht die marokkanische Besatzung mehr oder weniger offen unterstützen, dürfte eine Lösung in dem Konflikt kaum zu finden sein.
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Kaltland nicht aufgeben

Unteilbar für eine offene und freie Gesellschaft – Solidarität statt Ausgrenzung

Seit ein paar Monaten haben alle den Osten Deutschlands als Thema entdeckt. Es vergeht kein Tag, an dem nicht ein Artikel zur extremen Rechten oder zu Neonazis in Ostdeutschland, speziell in Sachsen, oder aber zur Aufarbeitung der Wendegeschichte und zu den Ungleichheitsverhältnissen zwischen Ost- und Westdeutschland erscheinen würde. Und das ist gut so! Es ist gut, dass seit „Chemnitz“ die im Osten weitaus stärker ausgeprägten menschenfeindlichen und rassistischen Einstellungen analysiert und thematisiert werden.

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Der „Prager Frühling“ und die Erinnerung

Erinnerungen, die wach gehalten werden wollen, brauchen Personen oder Gruppen, die sich ihrer annehmen. Beim „Prager Frühling“ kommt immer wieder die Frage auf: Wer kann aus welchen Gründen an ihn anknüpfen, inwiefern ist er als Bezugspunkt und für unser Verständnis der Geschichte des 20. Jahrhunderts und der Geschichte der politischen Linken relevant?

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Nationalismus in Russland

Jakutien: nationalistische Hysterie im Land der Diamanten

Jakutsk ist die Hauptstadt der russischen Teilrepublik Jakutien (Sacha) und mit rund 270.000 EinwohnerInnen die kälteste Großstadt der Welt. Vier zusammengestellte Fotos von den Demonstrationen der vergangenen Jahre in Jakutsk konnte man vor kurzem in verschiedenen Internet-Medien sehen. Winzige Gruppen, die an den Kundgebungen für „saubere Wahlen“, für das „freie Internet“ und gegen die Rentenreform im Jahr 2018 demonstrierten. Und eine riesige Versammlung gegen die MigrantInnen im März 2019, an der mehrere Tausend Menschen teilnahmen.

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Guerilla – Indie – Alternative

Schnelldurchlauf durch 50 Jahre (künstlerische) Alternativmedien

Blickt man zurück auf die Geschichte dessen, was heute unter dem Begriff „Alternativmedien“ zusammengefasst wird, so wird man mehrerer Verschiebungen, um nicht zu sagen eines signifikanten Unscharfwerdens gewahr. Dies betrifft zum einen die politische Diffusion, die unweigerlich mit dieser langen und vielgestaltigen Historie einherging, zum anderen aber auch eine Aufweichung des konzeptuellen Zuschnitts, den „alternative Medien“ anfangs hatten.

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Das Vergessen verstehen

Die lange Geschichte feministischer Medien und ihre kurze Erinnerung als Alternative
in (14.07.2019)

Die Beschäftigung mit feministischen Medien ist meistens im Jetzt verhakt: Entweder es wird eine Neuerscheinung thematisiert, die Vielfältigkeit feministischer Kanäle begrüßt bzw. ihr Fehlen beklagt oder ihre grundsätzliche Existenzberechtigung unter der – zu jedem historischen Zeitpunkt gleichen – Leitfrage „Sind diese Medien heute, wo wir doch in egalitären Verhältnissen leben, überhaupt noch notwendig?“ verhandelt.

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Das Schweigen zu Prag 1968 rächt sich heute in Visegrád

Die Niederschlagung des Prager Frühling und seine Folgen für Europas Linke

Die Kommunistin Luciana Castellina erlebte die Schockwellen der Niederschlagung des Prager Frühling in Italien. Die Redakteurin und Autorin der linken italienischen Tageszeitung „Il manifesto“ beschäftigen die Folgen für die europäische Linke bis heute.

Der fünfzigste Jahrestag des Prager Augusts, in dem Moskauer Panzer die Stadt besetzen und den Versuch eines besseren Sozialismus abrupt beendeten, ist anders als die vorangegangenen. Er ist schlimmer … und er zwingt zu einer schmerzvollen Reflexion.

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Zum Hitler-Stalin-Pakt

In der Nacht vom 23. zum 24. August 1939 wurde in Moskau der sogenannte Hitler-Stalin-Pakt unterzeichnet. Es war tatsächlich ein Vertrag, den die beiden Außenminister Wjatscheslaw M. Molotow und Joachim von Ribbentrop unterschrieben. Stalin steht auf den Bildern mit einem Lächeln dabei. Hitler hat es nie bis Moskau geschafft.

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Blinde Flecken der Vermögensanalyse

Alle Jahre wieder veröffentlichen Beraterfirmen, Finanzunternehmen, Zeitschriften und Forscher ihre Vermögensanalysen. Und seit Jahren gibt es die immer gleichen Befunde: Die Vermögen steigen und die Vermögensschere geht weiter auseinander. Erst jüngst hat die Boston Consulting Group ihren „Global Wealth Report 2019“ veröffentlicht. Bedauernd wird festgestellt, das globale Vermögen sei 2018 mit 1,6 Prozent deutlich langsamer als in den vorangegangenen Jahren gestiegen. Es bedürfe deshalb des neuerlichen Entfachens seines radikalen Wachstums.

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