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Gewerkschaften und Kapitalismuskritik

 

Die gegenwärtig medial inszenierten Kapitalismusschelten scheinen den Lauf des globalen Finanzmarktkapitalismus nicht zu beeinflussen. Offenkundig fehlt es ihnen an Wirkungskraft gegenüber einer Politik- und Finanzelite, die sich in ihrer realen Politik von der geäußerten Kritik weitgehend unbeeindruckt zeigt. Und dies, obwohl die Rechtfertigungslücke des Finanzmarktkapitalismus kaum größer und die Ansatzpunkte ideologischer Gegenwehr kaum zahlreicher sein könnten. Einen Erklärungshinweis liefert Colin Crouchs Neoliberalismusanalyse. <--break->Der Keynesianismus ging unter, so Crouch, weil sich die Arbeiterschaft, deren Interessen er zum Ausdruck brachte, in einem historischen Niedergang befand und an gesellschaftlicher Macht verlor.

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Das Multiversum

Problemfelder der globalen Klassenanalyse

Zu Beginn der 1990er Jahre meldete ich mich nach einer längeren Pause wieder einmal in Kontexten der Arbeitergeschichte zu Wort. Da es sich dabei um eine Auseinandersetzung mit aktuellen Entwicklungen handelte, wählte ich einen etwas verschämten Begriff zur Präsentation meiner Hypothesen: Ich sprach von einer „Wiederkehr der Proletarität“, meinte damit aber nichts anderes als die weltweiten Proletarisierungsprozesse, die seit Beginn der 19070er Jahre wieder in Gang gekommen waren.

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