Druck von der Straße
Hefteditorial iz3w 397 (Juli/August 2023)
Rasse oder Klasse?
Zur ideologischen Wirkung rassistischer Zuschreibungen
Die Geschichte des Rassismus ist eng verknüpft mit der Entwicklung der ökonomischen Verhältnisse des Kapitalismus. Zur Legitimation dieser gesellschaftlichen Machtverhältnisse hat die moderne Sozialwissenschaft wesentliche Beiträge geleistet. Dennoch - so plädieren Daniel Lieb, Sophia Schorr und Anna Kamenik - sei es falsch, die herrschende Wissenschaft in Gänze zu verwerfen. Stattdessen gelte es, ihre erhaltenswerten Bestandteile herauszuarbeiten.
Dekolonisierung
Aus dem Innern der kolonialen Peripherie?
Die Forderung nach Dekolonisierung der Universitäten1 hat - verstärkt seit der Black Lives Matter-Bewegung - auch in Deutschland an Bedeutung gewonnen. Mit Beginn der Restitutionsdebatte werden auch an den Hochschulen vermehrt Projekte zur Erforschung kolonialer Provenienzen angestoßen, die in Rückgaben von human remains und kolonialen Sammlungsbeständen münden sollen.
Rassismus beim Namen nennen
Warum Diversity-Strategien rassismuskritische Reflexion brauchen
Auch Hochschulen sind keine rassismusfreien Räume. Anstatt sich jedoch tiefgreifend mit (institutionellem) Rassismus auseinanderzusetzen, vertrauen viele Hochschulen stattdessen auf neoliberal grundierte Diversity-Konzepte, kritisiert Karima Popal-Akhzarati und zeigt auf, welche Folgen das für die Betroffenen haben kann.
»Wir sind genug gestorben«
Interview mit Yambio David von Refugees in Libya
Mehr als DDR-Erfahrung
Wie kann der Bezug auf Ost-Identität linke Politik inspirieren?
Renate, bezeichnest du dich als Ostlerin?
Renate: Wenn ich meine Herkunft beschreibe, gehört immer dazu, dass ich aus der DDR komme. Aber wie alle Menschen habe ich viele Identitäten. Manchmal ist es mir wichtiger, zu betonen, dass ich aus einer bildungsfernen Familie komme oder aus der DDR-Opposition oder dass ich mich als linke Betriebsaktivistin verstehe. Das scheint mir oft präziser zu sein als meine ostdeutsche Identität. Aber natürlich hat sie eine Bedeutung.
Ackerland gerecht verteilen!
Gespräch mit Gesine Langlotz
Du bist »Ost-Rückkehrerin«. Wie kam es dazu?
Ich wollte aus privaten Gründen zurück, es war aber auch eine bewusste Entscheidung für den Osten – nachdem hier jahrzehntelang junge Leute weggegangen sind. Deshalb versuche ich auch andere zum Bleiben zu bewegen, unabhängig davon, woher sie kommen. Ich wollte schon lange einen eigenen Hof gründen und dachte, wenn, dann mache ich das im Osten.
In »erheblichem Maße Vorschub geleistet«
Zur Rolle Wilhelm II. in der deutschen Kolonialpolitik
Sommer der Anarchie
Die GWR-Sommerpause, das Volkeningheim und St. Imier
Editorial Graswurzelrevolution Nr. 480, Sommer 2023
Liebe Leser:innen,
Leere Tanks und leere Versprechen
Die Wasserkrise in Makhanda
„Wir werden alles tun, um diesen Krieg zu stoppen“
Ein Gespräch mit dem Alternativen Nobelpreisträger Vladimir Slivyak
Der russische Öko-Aktivist und Anarchist Vladimir Slivyak (* 30.7.1973) ist in den internationalen Anti-Atomkraft- und Klimagerechtigkeits-Bewegungen aktiv. Seit über einem Jahr lebt der Co-Vorsitzende der russischen Umweltschutzorganisation Ecodefense (Öko-Verteidigung) im Exil in Deutschland, aufgrund der Repression in Russland. Im Oktober 2021 wurde er in Schweden mit dem Alternativen Nobelpreis (Right Livelihood Award) ausgezeichnet.